[Jo498]

Der Vergleich mit den Vorbestraften hinkt aber. Ein Profisportler gibt *freiwillig* Freiheiten auf (wie die immer unbeobachtet pinkeln zu dürfen, sich aufzuhalten, wo auch immer er möchte etc.), um den Dopingbestimmungen zu genügen. Wegen dieser freiwilligen Aufgabe, die gleichwohl Vorbedingung für die Teilnahme am kontrollen unterliegenden Profisport ist, ist ein Berufen auf die aufgegebenen Rechte/Freiheiten nichtig.

[RalfM]

@Lor-Olli, ungeachtet der Person, die ich nicht kenne... Du bestätigst doch genau, was ich sage. Kontrolleure können anrufen, aber müssen nicht.
Dass Du gedanklich von Sportlern gleich bei Vorbestraften bist, lässt tief blicken. Deine Bemerkungen zum Home Office sind auch schräg. Wann man anwesend ist, vereinbart man mit seinem Arbeitgeber. Vielleicht ist man nur virtuell anwesend.

[RalfM]

Ein Profisportler gibt *freiwillig* Freiheiten auf (wie die immer unbeobachtet pinkeln zu dürfen, sich aufzuhalten, wo auch immer er möchte etc.), um den Dopingbestimmungen zu genügen. Wegen dieser freiwilligen Aufgabe, die gleichwohl Vorbedingung für die Teilnahme am kontrollen unterliegenden Profisport ist, ist ein Berufen auf die aufgegebenen Rechte/Freiheiten nichtig.


Alte Diskussion, so wie man nicht durch Zwang zu *Vernunft* verpflichtet sein kann (-> Philosophentagung) kann man nicht durch Zwang zu *Freiwilligkeit* verpflichtet sein.

[Atanvarno]

Ich weiß nicht ob Du mit den Statuten die auch Coleman unterzeichnet hat vertraut bist, aber zum einen können die Kontrolleure anrufen, müssen es aber nicht und insbesondere bei Wiederholungstätern tun sie es meist nicht (unsere Sprintladies sind allerdings schon mehrfach von den Kontrolleuern angerufen worden, sie waren allerdings in 5 min zur Stelle).

Es hängt wohl stark von der die Kontrolle durchführen lassenden Behörde ab, ob angerufen wird oder nicht. In den USA, Norwegen und (deiner Aussage nach) Deutschland sind die nationalen Anti-Doping-Behörden nett/fair und es wird angerufen, in UK (gemäß der Aussagen von Dai Greene und Eilidh Doyle) nicht.

Die AIU lässt grundsätzlich nicht anrufen.

[dominikk85]

Ich fände es zwar auch fair wenn angerufen werden würde, aber wenn man 4 Tests verpasst sind das Problem nicht die Tester.

Entweder er ist einfach unorganisiert und hat sein Leben nicht wirklich im Griff oder er bescheißt.

Ein oder 2 mal kann es immer blöd laufen, aber wenn es immer wieder passiert sollte man sich schon fragen ob man was falsch macht.

[Jo498]

Ich habe auch keineswegs behauptet, dass man aus zwang etwas freiwillig tun soll, sondern genau umgekehrt, dass ein Sportler freiwillig entschieden hat, sich bestimmten Regeln und zwängen zu fügen. Das ist handlungstheoretisch und auch vom Hausverstand unproblematisch.

[RalfM]

Ich habe auch keineswegs behauptet, dass man aus zwang etwas freiwillig tun soll, sondern genau umgekehrt, dass ein Sportler freiwillig entschieden hat, sich bestimmten Regeln und zwängen zu fügen. Das ist handlungstheoretisch und auch vom Hausverstand unproblematisch.


Nein, wir reden nicht von bestimmten Regeln. Wir reden für Teilnehmer an internationalen Meisterschaften von einem unbedingten Zwang. Deswegen ist *Freiwilligkeit* per se ausgeschlossen.
Vor Gericht wird man nicht erkenntnisphilosophisch analysieren, weiß ich auch. Da geht es um den finanziellen Anspruch des Sportlers vs. finanziellen Anspruch des Verbands. In Aushandlung mit den Werbepartnern. Klar.

[Sprunggott]

Die US-Sprinterin Deajah Stevens (11,00s / 22,09s)wird wegen Verstößen gegen die Anti-Doping-Regeln gesperrt.
https://www.sport1.de/leichtathletik/202...ing-sperre

[lor-olli]

Es ist aber auch schon bezeichnend, dass die Häufigkeit verpasster Tests insbesondere bei US-Athleten gleich mehrfach vorkommt.
Das nicht angerufen wird, hat auch mit einer gewissen Vorsichtsmaßnahme zu tun, denn insbesondere bei Mikrodosierungen machen 15 min schon einen Unterschied zwischen positiv or negativ test aus! Es wird zwar nicht laut gesagt, aber es sieht wohl bei den Test so aus, dass insbesondere bei einem missed test, die Fahnder in deutlich kürzeren Abständen auftauchen. Man könnte auch anmerken, dass die Benachrichtigung über einen missed test als Warnung verstanden werden sollte.

Es kann vorkommen, dass ein Athlet unvorhergesehen nicht angetroffen werden kann (z.B. bei Athleten die zwischen Wohnort und Trainingsort täglich pendeln! In D gar nicht so selten), dann sollte der oder die Betreffende aber auch kooperativ bei der Klärung mitarbeiten - missed tests können bei einer plausiblen Begründung durchaus zurückgenommen werden und das kommt öfter vor! Wer trotzdem dreimal einen test verpasst, sich auch nicht um eine Klärung bemüht, macht sich verdächtig. Auf Deajah Stevens scheint dies zuzutreffen, ob die Kommunikation zwischen Athleten und Kontrolleuren in den USA generell gestörter ist, entzieht sich meiner Kenntnis.

[Atanvarno]

Elijah Manangoi (1500m Weltmeister 2017) wurde wegen eines Whereabout-Vergehens vorläufig suspendiert
https://www.athleticsintegrity.org/disci...s-in-force