Knut Teske hat für sein Buch über Armin viel recherchiert
und viele Gespräche mit Armin, Bert Sumser, Martin Lauer, Manfred Germar u. A. geführt.
Herausgekommen ist ein brilliant geschriebenes Buch über Armins Werdegang,
das auch einige Einblicke in sein Training erlaubt:
1956/57 trainierte Armin autodidaktisch.
Für fast Alle war er noch ein unbeschriebenes Blatt,
als der Zehnkämpfer Oberbeck/BT ZK auf ihn aufmerksam wurde.
Als Sumser ihn bald danach laufen sah,
war er für ihn als Sprinter von Beginn an vollendet,
er versuchte gar nicht erst, an ihm herumzudoktern.
Oberbeck und Sumser wussten, dass Champions
1. besonderes Talent haben
2. kompromisslos an sich glauben
3. nötigenfalls mit Härte nein sagen
Sumser verfocht im Sprint das Prinzip der Leichtigkeit.
Alles musste - bei höchster Anspannuing - entspannt sein.
Der Sprint verzeiht keine Verschwendung.
Hary begriff sofort.
Im Winter 57/58 gab es etwa 10 Trainingseinheiten in der Woche.
Sumser: Man musste ihn bremsen, sonst hätte er 3 mal am Tag trainiert.
Hary: Ich habe immer in mich hineingehört und wusste,
was ich mir zumuten konnte.
Er hüpfte wie ein Häschen mit Sandsäcken und Gewichten bis 60, 70 KG durch die Halle.
Und machte zum ersten Mal auch Kniebeugen mit 100 KG oder mehr.
Besonders gern hüpfte er die Stadiontreppen hinauf.
Heimischer Boden, fremder Boden?
Egal, er nahm es, wie es kam.
Verschlammte Innenbahn, lästige Aussenbahn, ungerechtfertigter Fehlstart?
Nichts konnte den unbeirrbaren Aufsteiger irritieren.
Hary kam in 90 % der Rennen locker und unverkrampft bis ins Ziel,
das musste er später auch gegen internationale Konkurrenz umsetzen.
Einige Male gelang es ihm nicht.
Sumser lehrte Hary das Geradeauslaufen und - Denken.
Ohne Schnörkel.
Er stellte sich mitten auf die Bahn:
'Denk' nur an mich - Pause. 'Denk' nur an mich!
Führe alles auf mich zu: Arme, Beine.
Jede Bewegung, die abweicht, kostet Zeit, geht verloren!
Armin verstand auf Anhieb.
1958 Doppel-Europameister.
Geradeauslaufen ab 40 m kann Jeder.
Hary konnte es vom Start weg.
Er war bis in die letzte Faser austrainiert.
Er hatte den Sprint in aller Konsequenz als ganzheitlich begriffen
mit einem durchtrainierten Oberkörper als Beschleunigungsfaktor.
1959 war vermurkst, eine leichte Verletzung wurde verschleppt.
Die Ärzte:
- Zerrung
- Riss
- Muskelentzündung
- Ruhe
- Bewegung
- Weiter trainieren
- Absolute Ruhe, längere Pause
Der Sportmediziner Steinbach(1960 DR Weitsprung):
'Es gibt Zerrungen, die sich bei einem 10.4 Läufer
bei einem 10,8 Lauf nicht bemerkbar machen.'
In einer Nacht und Nebel Aktion ging er in die USA, von Henk Visser eingefädelt.
Bald erhielt er ein Anghebot, US-Bürger zu werden.
Er trainierte sehr hart, meistens wieder in Eigenregie,
nutzte die Milde Kaliforniens aus.
Ab Februar 1960 zurück nach Frankfurt.
Das Stadion hatte eine ihn magnetisch anziehende Treppe.
Er war absolut fokussiert auf die OS in Rom,
er wusste, er war der Typ, sich gegen die Sprinterwelt behaupten zu können.
Entsprechend konsequent gestaltete er das Training.
Dies lief ungenormt ab, meistens allein.
Er machte kaum Aufzeichnungen, Pläne.
Aber immer wieder Experimente, Versuche, Variationen, Verbesserungen.
Ein typischer Trainingsabend Ende Mai 1960:
- Einlaufen, Gymnastik
- 6-8 Tripplings über 40 m
- 5 Steigerungsläufe über 120-150 m
- 12 Starts über 40 m, davon 6 leicht, 6 scharf
- 5 x fliegende 50 m in 4,6-5 Sek
- 2x fliegende 100 in 10,0-9,8
- 3 leichte 200er in ca. 23 Sek
Dazwischen Gehpausen bis zur Erholung
20 Minuten Auslaufen
Er steigerte die Sprungserien in der Halle von 60 KG(1957) auf 80 KG
Immer versuchgte er, seine Schrittlänge zu erhöhen, ohne Frequenz zu verlieren:
1960 war sein Schritt auf 2,50/2,60 - auf Asche! - angewachsen.
Weltrekord 10,0
2x Gold in Rom
Mörderisches Training?
Germar: Mir war schon vom Zusehen schlecht,
ich wäre nicht annähernd in der Lage gewesen, das zu verkraften.
Lauer, sicherlich wesentlich belastbarer, trainierte max. 5, 6 Sunden/Woche.
Studium/Beruf war ihm wichtiger.
Was hätte er erreichen können!
und viele Gespräche mit Armin, Bert Sumser, Martin Lauer, Manfred Germar u. A. geführt.
Herausgekommen ist ein brilliant geschriebenes Buch über Armins Werdegang,
das auch einige Einblicke in sein Training erlaubt:
1956/57 trainierte Armin autodidaktisch.
Für fast Alle war er noch ein unbeschriebenes Blatt,
als der Zehnkämpfer Oberbeck/BT ZK auf ihn aufmerksam wurde.
Als Sumser ihn bald danach laufen sah,
war er für ihn als Sprinter von Beginn an vollendet,
er versuchte gar nicht erst, an ihm herumzudoktern.
Oberbeck und Sumser wussten, dass Champions
1. besonderes Talent haben
2. kompromisslos an sich glauben
3. nötigenfalls mit Härte nein sagen
Sumser verfocht im Sprint das Prinzip der Leichtigkeit.
Alles musste - bei höchster Anspannuing - entspannt sein.
Der Sprint verzeiht keine Verschwendung.
Hary begriff sofort.
Im Winter 57/58 gab es etwa 10 Trainingseinheiten in der Woche.
Sumser: Man musste ihn bremsen, sonst hätte er 3 mal am Tag trainiert.
Hary: Ich habe immer in mich hineingehört und wusste,
was ich mir zumuten konnte.
Er hüpfte wie ein Häschen mit Sandsäcken und Gewichten bis 60, 70 KG durch die Halle.
Und machte zum ersten Mal auch Kniebeugen mit 100 KG oder mehr.
Besonders gern hüpfte er die Stadiontreppen hinauf.
Heimischer Boden, fremder Boden?
Egal, er nahm es, wie es kam.
Verschlammte Innenbahn, lästige Aussenbahn, ungerechtfertigter Fehlstart?
Nichts konnte den unbeirrbaren Aufsteiger irritieren.
Hary kam in 90 % der Rennen locker und unverkrampft bis ins Ziel,
das musste er später auch gegen internationale Konkurrenz umsetzen.
Einige Male gelang es ihm nicht.
Sumser lehrte Hary das Geradeauslaufen und - Denken.
Ohne Schnörkel.
Er stellte sich mitten auf die Bahn:
'Denk' nur an mich - Pause. 'Denk' nur an mich!
Führe alles auf mich zu: Arme, Beine.
Jede Bewegung, die abweicht, kostet Zeit, geht verloren!
Armin verstand auf Anhieb.
1958 Doppel-Europameister.
Geradeauslaufen ab 40 m kann Jeder.
Hary konnte es vom Start weg.
Er war bis in die letzte Faser austrainiert.
Er hatte den Sprint in aller Konsequenz als ganzheitlich begriffen
mit einem durchtrainierten Oberkörper als Beschleunigungsfaktor.
1959 war vermurkst, eine leichte Verletzung wurde verschleppt.
Die Ärzte:
- Zerrung
- Riss
- Muskelentzündung
- Ruhe
- Bewegung
- Weiter trainieren
- Absolute Ruhe, längere Pause
Der Sportmediziner Steinbach(1960 DR Weitsprung):
'Es gibt Zerrungen, die sich bei einem 10.4 Läufer
bei einem 10,8 Lauf nicht bemerkbar machen.'
In einer Nacht und Nebel Aktion ging er in die USA, von Henk Visser eingefädelt.
Bald erhielt er ein Anghebot, US-Bürger zu werden.
Er trainierte sehr hart, meistens wieder in Eigenregie,
nutzte die Milde Kaliforniens aus.
Ab Februar 1960 zurück nach Frankfurt.
Das Stadion hatte eine ihn magnetisch anziehende Treppe.
Er war absolut fokussiert auf die OS in Rom,
er wusste, er war der Typ, sich gegen die Sprinterwelt behaupten zu können.
Entsprechend konsequent gestaltete er das Training.
Dies lief ungenormt ab, meistens allein.
Er machte kaum Aufzeichnungen, Pläne.
Aber immer wieder Experimente, Versuche, Variationen, Verbesserungen.
Ein typischer Trainingsabend Ende Mai 1960:
- Einlaufen, Gymnastik
- 6-8 Tripplings über 40 m
- 5 Steigerungsläufe über 120-150 m
- 12 Starts über 40 m, davon 6 leicht, 6 scharf
- 5 x fliegende 50 m in 4,6-5 Sek
- 2x fliegende 100 in 10,0-9,8
- 3 leichte 200er in ca. 23 Sek
Dazwischen Gehpausen bis zur Erholung
20 Minuten Auslaufen
Er steigerte die Sprungserien in der Halle von 60 KG(1957) auf 80 KG
Immer versuchgte er, seine Schrittlänge zu erhöhen, ohne Frequenz zu verlieren:
1960 war sein Schritt auf 2,50/2,60 - auf Asche! - angewachsen.
Weltrekord 10,0
2x Gold in Rom
Mörderisches Training?
Germar: Mir war schon vom Zusehen schlecht,
ich wäre nicht annähernd in der Lage gewesen, das zu verkraften.
Lauer, sicherlich wesentlich belastbarer, trainierte max. 5, 6 Sunden/Woche.
Studium/Beruf war ihm wichtiger.
Was hätte er erreichen können!