Dopingexperte Sörgel und Mohamed Abdilaahi über die Leistung von Kiptum:
https://www.sport1.de/news/leichtathleti...bubrechers
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Marathonläufe - München/Chicago, 08.10.2023 (Kiptum WR 2:00:35)
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Dopingexperte Sörgel und Mohamed Abdilaahi über die Leistung von Kiptum:
https://www.sport1.de/news/leichtathleti...bubrechers
18.10.2023, 19:15
Zitat:Über 300 Kilometer pro Woche, das wäre mehr als ein Marathon am Tag und damit absolutes Neuland in der Szene. Ich meine mich zu erinnern, dass von einigen japanischen Marathonläufern vor Jahren auch schon solche Megaumfänge berichtet wurden (habe aber keine Quelle). There is all the difference in the world between treating people equally and attempting to make them equal (Friedrich August von Hayek)
Ja, in Japan hat man es schon lange mit sehr hohen Umfängen im Marathontraining, nicht mal nur in der ganz vordersten Spitze. Erinnere mich z. B., dass in den ersten Jahren, als Yuki Kawauchi mit seinem (ebenfalls sehr ungewöhnlichen) Ansatz Erfolge hatte, oft gegenübergestellt wurde, dass der durchschnittliche japanische Firmenläufer über 1000 km im Monat läuft, während Kawauchi nur mit etwas mehr als der Hälfte auskam. Die Olympiasiegerinnen von 2000 und 2004 Naoko Takahashi und Mizuki Noguchi sollen bis zu 1300 km im Monat gemacht haben (im alten und möglichst flachen Schuhwerk wohlgemerkt), das wären dann auch über 300 Wochenkilometer. Scheint schwer davon außer ein paar Letsrun-Threads deutsch- oder englischsprachige Quellen zu finden, aber hier bspw. ein Zitat von einer Läuferin, die es "nur" zu 2:27 geschafft hat:
Zitat:Der Marathon, speziell jener der Frauen, ist in Japan äußerst populär. Unzählige Mädchen eifern Naoko Takahashi und Mizuki Noguchi nach, den Olympiasiegerinnen 2000 und 2004. "Ich will so sein wie sie", sagt Yamasaki, "ich will große Wettbewerbe gewinnen. Davon träume ich." Nur die Talentiertesten und Besten werden vom Verband oder von der Firma ins Ausland geschickt. Dafür legen sie im Trainingsschnitt 800 bis 1000 Kilometer im Monat zurück. Yamasaki: "Im April waren's 1200, das ist schon heftig."https://www.derstandard.at/story/2435081...panerinnen Ausgehend von den Japanern könnte man allerdings auch Kiptums Trainer schnell Recht geben, das ein solches Training nicht gerade auf Langfristigkeit ausgelegt ist. Auch Takahashi und Noguchi hatten relativ bald nach ihren größten Erfolgen mit einer Reihe von Verletzungen zu kämpfen und haben dann recht bald ihre Karrieren beendet. Weitere Beispiele für sehr hohe Kilometerzahlen sind Dave Bedford, der in den 70ern bis zu 200 Meilen/Woche mit Triplen gelaufen sein soll und aktuell Cam Levins, der schon zu Collegezeiten dafür bekannt war und bei dem bei seinen jüngsten Marathonerfolgen wieder von 170-180 Meilen über mehrere Wochen die Rede war.
Bei jedem neuen WR wird über Doping spekuliert. Wenn dieser Ausnahmeathlet wirklich nur trainiert, isst und schläft und alles seinen Zielen unterordnet, kann er doch in solche ungeahnten Sphären vordringen. Vielleicht trifft bei ihm wirklich alles zusammen: herausragendes Talent und eine herausragende Psyche mit einem unbändigen Willen. Ob der Körper das lange aushält, ist eine andere Frage. Wie ist es um die adäquate, belastungsmäßig angepasste Prophylaxe bestellt, wird hier eine starke Frage sein. Zudem gilt es zu forschen, ob diese Leistung auch mit einem geringeren Umfang zu schaffen ist.
Haben wir nicht zu viele Kompromisssportler/innen, die alles wollen??? Das kommt mir so bekannt vor. Ich selbst würde heute noch bei einem solchen Ausnahmetalent rückfällig. ![]() Neulich wurde ich durch eine Ärztin darauf aufmerksam gemacht, dass vor allem Vorhofflimmern vermehrt bei Marathonläufern auftritt. Ob diese umfangsbetonten Trainingsformen das VHF noch mehr steigern, entzieht sich meinem Kenntnisstand in dem Bereich. https://www.aerzteblatt.de/blog/125535/M...offlimmern Gertrud |
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