06.03.2015, 12:48
(06.03.2015, 12:10)Halloo schrieb:(06.03.2015, 10:24)Drizzt schrieb: Ich hab ja nur versucht,eine Erklärung zu finden,warum es für ihn eventuell kein moralisches Problem darstellen könnte. Dazu kommt ja auch noch,dass durch die erhöhten Normen praktisch von oben herab ein Zeichen gesetzt wurde,so nach dem Motto "bring besondere Leistungen, uns ist egal wie...".
Leider ist es keine Seltenheit, wenn Betrug von den Verursachern als gerechtfertig angesehen wird, wenn andere das auch tun. Moralisch ist das in jedem Fall unterste Schublade - gelinde ausgedrückt. Man muss nicht manipulieren, aber die Medaillengeilheit siegt.
Wie schon erwähnt wurde, geht es nicht nur um die Weltbesten. Betrogen werden auch diejenigen, die durch das frevelhafte Verhalten der Doper bei Qualifikationen durchfallen bzw. nicht (mehr) gefördert werden. Betrogen wird auch die Öffentlichkeit, der vorgegaukelt wird, die Leistungen durch Training und Talent erzielt zu haben, betrogen werden auch die Mäzene. Öffentliche Gelder werden ausgegeben, um Betrüger zu finazieren.
Verrückte Welt, wenn man dafür auch nur ein Fitzelchen Verständsnis aufbringt.
Aber wenn die Qualifikationen so hoch angesetzt werden,dass sie ungedopt nicht zu erreichen sind (oder scheinen), fallen die ungedopten Normnichterfüller schonmal weg.
Was die Mäzene angeht,erinnerst du dich vielleicht noch an die Interviews der deutschen Radfahrer Jaksche und Sinkewitz? Damals hieß es sinngemäß,am Ende der Saison wurden die Ergebnisse des Jahres analysiert,wer erfolgreich war,dessen Vertrag wurde verlängert, wer nicht, war eben raus. Also scheint es vielen Sponsoren zu der Zeit egal gewesen zu sein, wie die Ergebnisse zustande gekommen sind,Hauptsache sie waren gut. Warum sollte das in anderen Sportarten anders gewesen sein?
Und was die öffentlichen Gelder angeht,wenn Ärzte sogar von hochrangigen Politikern aufgefordert werden,dafür zu sorgen,dass bei olympischen Spielen gefälligst mehr Medaillen rausspringen sollen,egal wie, was soll man da groß von den Sportlern erwarten?
Nicht falsch verstehen,ich bin nicht für Doping, micht stört nur,dass viele über die Sportler und deren Einstellung reden und sie verurteilen,von denen vermutlich nicht viele (ich kenne ja die meisten nicht) überhaupt je in so einer Situation waren.
Könntet ihr alle die Hand dafür ins Feuer legen, dass ihr,wenn ihr ans Tor zur Weltklasse angekloppft hättet und davon ausgehen müsstet, dass die meisten,die dort sind, was genommen haben,nicht auch zumindest ein bisschen ins grübeln gekommen wärt?
Ich war zum Glück nie gut genug, um in diese Situation zu kommen.
