16.08.2025, 16:37
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 16.08.2025, 18:08 von mariusfast.)
(16.08.2025, 07:34)Diak schrieb: wer sich für einen Überblick zu Thema interessiert, dem sei hier leichtathletiktraining vom Juli 2023 ans Herz gelegt, ich habe da in einem Übersichtsartikel einiges über optimales Elternverhalten zusammengefasst.Ich frage mich was man dann damals die DDR richtig gemacht hat. Da waren sie ja auch in Internaten untergebracht und in extra Schulen oder, wo sie zusätzl. Noch gefördert wurden und auf den Leistungssport indiv. angepasst wurde. Und nein bei den Noten kann man diesmal nun wirklich nicht "Doping" als alleinige Begründung nehmen. Dort hat es ja auch geklappt und gute Noten waren Voraussetzungen, dass man im Internat bleiben kann
Ich stolpere über den Threadtitel, vielleicht übertrieben sprachsensibel: Die wichtigste Unterstützung für das Kind ist die Liebe der Eltern, die in der Tat bedingungslos sein sollte. Die Unterstützung des sportlichen Handelns ist ehrlicherweise durchaus an Bedingungen geknüpft, die ich für richtig und wichtig halte: Eure Hauptverantwortung liegt in der körperlichen und seelischen Gesundheit des Kindes, also kein Umfeld, das Doping tolerieren würde, unbedingt eines, das für Gewaltfreiheit einsteht und die langfristige Leistungsentwicklung in den Blick nimmt. Meiner Erfahrung nach ist dazu hilfreich, wenn Eltern und Trainer:innen zentrale Werte teilen. Darüberhinaus unterstelle ich, dass auch das Verhalten des Kindes (Fleiß, Begeisterung, Kameradschaftlichkeit) Bedingungen darstellt.
Zu den Erwartungen möchte ich ergänzen, dass diese nicht explizit sein müssen, um die Entwicklung langfristig zu stören. Auch große Hoffnungen von Eltern, die sich nicht selten in eben dieser bedingungslosen und distanzarmen Unterstützung manifestieren, erzeugen potentiell einen erheblichen impliziten Druck und Enttäuschungspotential.
In dem Artikel versuche ich darzulegen, dass die optimale Elternrolle in großer Nähe und Interesse am ganzen Kind bei gleichzeitiger relativer Distanz zum sportlichen Handeln besteht. Meine Befragungen von Kaderathlet:innen zum Thema führen immer wieder in Varianten auf die Formel: "auf der Tribüne sitzen und Güte ausstrahlen"
Versucht also gern, dem Kind möglichst oft die Unterstützung zu schenken, die es sich wünscht, und sprecht darüber, was es sich wünscht (wird zu selten gemacht und ist oft erhellend) Uns Trainern ist Verbindlichkeit wichtig und die Unterstützung / Rücksichtnahe bei Terminplanungen. Der Familienurlaub darf also gern mit der Jahresplanung synchronisiert werden, muss/sollte aber nicht immer ausfallen. Und wenn Omma 90 wird und findet, dass das Kind dabei sein sollte, dann ist das vielleicht wichtiger, als die eine Trainingseinheit.
Für den sportlichen Erfolg ist nicht entscheidend, ob es nächstes Jahr der Bundeskader wird, kapriziert möglichst wenig Erwartungen darauf, denn Entwicklung erfolgt nicht linear. Erfolg hat, wer sich möglichst unabhändig von aber mit Unterstützung durch die Institutionen gut aufstellt. Wenn immer möglich, sollte das am Wohnort oder wohnortnah erfolgen. Eliteschulen des Sports gehen nicht mit besseren sportlichen Leistungen aber mit schwächeren Schulabschlüssen einher! Ein Internat ist nur geboten, wenn im Umfeld auch mit kreativen Lösungen und viel Fahrerei nichts zu machen ist.
Für konkrete Fragen stehe ich gern zur Verfügung
Zur Wichtigkeit von Bundeskaderzugehörigkeit , die Voraussetzung für Professionalisierung ist,
zitiere ich mal aj_runner aus dem Hindernis Thread.
Zitat:[quote pid="208958" dateline="1754860700"]
Bebendorf machte eine Ausbildung, ohne dass auf den Sport Rücksicht genommen wurde. Beide (Ruppert & Bebendorf) entwickelten sich erst in Richtung internationale Spitze, nachdem sie bei der Bundeswehr angestellt wurden.
[/quote]
Edit: Dass die Noten in der Oberstufe abfallen können, wenn man den Leistungssport noch intensiviert, hat vllt. Auch etwas damit zu tun, dass es noch mehr Betreuung benötigt etc. .Also mein Blick geht dann daher wie kann man es verbessern anstatt Eliteschule sind ja eh scheiße, weil ich mich kontextlos auf irgendeine Studie beziehe.
Wir hatten das Thema eh schon X Mal. Man darf nicht ignorieren, dass der Normalo den Leistungssport beendet in der Jugend, weil die Schule wichtiger ist.
Und das mit den schlechteren sportlichen Leistungen an Eliteschulen d. SPORTS. Das ist mir viel zu pauschal. Hattten wur auch schon x mal. Wenn nicht die richtigen Stützpunkte mit Trainer etc da sind, bringt es bspw. natürlich nichts, oder wenn die talentierten Athleten gar nicht erst dort hingehen, weil sie erst mit 16 anfangen richtig Leistungssport zu machen
“Anything we can actually do we can afford” Keynes