[frbcrane2]

Nach dem weitgehenden Verzicht der DLV-Athleten war ich heute beim Anschauen der Vormittagsveranstaltung etwas überrascht, dass dort nicht nur Namenlose angetreten sind, und habe mal geschaut, wie viele Medaillengewinner der Hallen-EM in den Startlisten stehen: Eine übergroße Mehrheit! Es scheint also doch keine so schlimme Zumutung zu sein, bei einer Weltmeisterschaft antreten zu müssen.

Sind dir solche Postings nicht langsam peinlich. Seit Monaten immer wieder "Blablabla die Deutschen starten nicht, blablabla warum sind soviele in der NCAA, blablabla. Über 400m der Frauen waren 15 Athleten gemeldet, davon drei ohne SB/PB und eine aus China. Nach der 400m Startliste interessiert sich fast niemand für diese WM. Man kann für und gegen alles argumentieren, wenn man die Daten entsprechend interpretiert.
Was mich mehr nervt: Du hast keine Ahnung, wer warum nicht startet. Es gibt Schüler, Studenten, Auszubildende in deutschen Kadern. Es ist einfacher, einen Tag für ein Verlängertes Wochenende in Apeldoorn freizunehmen, als für einen 10-Tage Trip nach China. Vielleicht durften einige Sprinter nicht, weil dem DLV (dem diese WM übrigens völlig am A... vorbeigeht, sonst hätte man Druck gemacht) die World Relays mit Staffel-Quali für die WM wichtiger sind. Weißt du nicht, aber "Sie sollen gefälligst alle starten, ohne Rücksicht auf die Umstände".

[runner5000]

Es gibt hier Argumente dafür und dagegen. Wegen des späten Zeitpunkts der WM in Tokio fallen ein paar Argumente gegen den Start weg.

Mich hätte unter diesem Gesichtspunkt ein anderer Austragungsort interessiert, ob die Felder dadurch besser würden.
Was ich nicht verstehe, warum man im nächsten Jahr wieder diesen späten Termin gewählt hat.

[Reichtathletik]

Der Termin ist wirklich blöde und der Ort macht es für Deutsche aus mehreren Gründen unattraktiver (einerseits wegen der Reisestrapazen andererseits wegen der Zeitverschiebung, die weniger Medienaufmerksamkeit bedeutet). Generell würde ich sie Zukunft der (internationalen) Hallenmeisterschaften in Frage stellen und denke es wird perspektivisch eher Winter-Serien in der südlichen Hemisphäre geben.

Bei den Deutschen Athleten muss man sehr nach Disziplin unterscheiden. In den technischen Disziplinen könnten die Qualifizierten Punkte sammeln. Im Langsprint kommt eh niemand in Frage, im Kurzsprint stehen bald die Relays an, die sicherlich priorisiert werden. Beim Lauf ist zT auch der Trainingszyklus und ggf Höhe nun wichtig für den Sommer.

Das zentrale Problem ist einmal mehr dass die wenigsten Athleten und schon gar nicht der Verband anständig kommunizieren. Ich weiß nicht ob man keine Lust darauf hat oder denkt, man könne den (wenigen) Fans keine Fakten zumuten. Aber etwas mehr als "verzichtet zugunsten der Freiluftsaison" ist doch möglich. Denn es gibt ja wie erwähnt gute Gründe bei vielen. Die kann man doch ausführen. Das ist besser als wenn man nichts sagt, stattdessen mal wieder sonnige Trainingslager-Fotos postet und bei einigen (darunter U18-Athleten, die es auch mal schaffen wollen) fälschlich ankommt: die lassen es sich im Urlaub gutgehen aber sich bei Meisterschaften messen, wollen sie nicht.

(Die Darstellung von Trainingslagern wäre allgemein mal ein Diskussionsthema weil dank Social Media die ungewollt gesendete Botschaften leider zunehmend sind: "Wir machen ständig Urlaub aber werden nicht gut genug gefördert" und "Wer nicht vier Trainingslager macht hat eh keine Chance"; der Widerspruch ist mir durchaus bewusst)

[mariusfast]

Die kann man doch ausführen. Das ist besser als wenn man nichts sagt, stattdessen mal wieder sonnige Trainingslager-Fotos postet und bei einigen (darunter U18-Athleten, die es auch mal schaffen wollen) fälschlich ankommt: die lassen es sich im Urlaub gutgehen aber sich bei Meisterschaften messen, wollen sie nicht.
(Die Darstellung von Trainingslagern wäre allgemein mal ein Diskussionsthema weil dank Social Media die ungewollt gesendete Botschaften leider zunehmend sind: "Wir machen ständig Urlaub aber werden nicht gut genug gefördert" und "Wer nicht vier Trainingslager macht hat eh keine Chance"; der Widerspruch ist mir durchaus bewusst)

 
 Was sollten die Athleten deiner Meinung nach im TL machen, dass es nicht fälschlicherweie bei U-18 Athleten ankommmt?

Kein Social Media und wenn dann nur Bilder vom Training, wenn nicht gelächelt wird. Aber für bessere finanz. Bedingungen einsetzen, ist auch dann zu viel des Guten.

Du fordest mehr Präsenz bei Landesmeisterschaften: Thorwirth hat gut dargestellt, wieso das in der Praxis nicht umsetzbar ist (u.a. weil es vom Veranstalter nicht möglich ist anschließend noch Tempoläufe zu absolvieren. Ansonsten ist so ein WK ein zu geringer Trainingsreiz)
Delta fordert X Auslandseinsätze. Denke, es macht schon Sinn dosiert mit den WK umzugehen. Siehe neuestes Video von Ingebrigtsen. Er meint diese Hallensaison hat er nur deshalb so "viele" WK machen können, weil seine Grundlage bereits sehr gut war. Und viel sind für ihn 3 Veranstaltungen. Zudem sei er in den vielen Läufen die meiste Zeit sowieso nur im lockeren Bereich und es sei nur auf den letzten Metern eine Wettkampfanstrengung, sonst wäre auch dies nicht möglich.

[runner5000]

Siehe neuestes Video von Ingebrigtsen. Er meint diese Hallensaison hat er nur deshalb so "viele" WK machen können, weil seine Grundlage bereits sehr gut war. Und viel sind für ihn 3 Veranstaltungen.

Drei Veranstaltungen bedeuten aber 8 Rennen mit insgesamt 16,6 Wettkampfkilometern. Thorwirth kommt auf insgesamt 19,5 Wettkampfkilometer bei aber fünf Veranstaltungen.

[Reichtathletik]

Wie gesagt sind Trainingslager und Außendarstellung nochmal ein eigenes Thema. Passt hier nicht hin.
Mir geht es generell darum, mehr Fakten zu transportieren. Und auch mehr Wahrheit (nicht jede Einheit ist super hart und nicht jede klappt super).
Hier geht es ja um eine WM. Deren konkrete Terminierung etc. ist bekanntlich fraglich. Aber immerhin ist es eine WM. Also nominell das höchstmögliche (vielleicht abgesehen von Olympia). Da wollen sehr viele (U18er) mal hin. Da darf man die Gründe, nicht hinzufahren wenn man es könnte (und das betrifft ja gar nicht viele Deutsche) doch durchaus darlegen. Hier kann man vielleicht mal positiv jemanden wie Alica aufführen, die sowas vermutlich in 5min im Vlog erzählen würde.
Aus DLV-Sicht könnte das ein Bundestrainer oder Sportdirektor ja auch mal sportfachlich erklären. Da könnten dann ggf auch einige Athleten und Trainer noch was raus mitnehmen im Bezug auf Jahresplanung und Wettkampfsteuerung

[Freaky]

Bei den Deutschen Athleten muss man sehr nach Disziplin unterscheiden. In den technischen Disziplinen könnten die Qualifizierten Punkte sammeln. Im Langsprint kommt eh niemand in Frage, im Kurzsprint stehen bald die Relays an, die sicherlich priorisiert werden. Beim Lauf ist zT auch der Trainingszyklus und ggf Höhe nun wichtig für den Sommer.

Frage wäre, welche Athleten aus den technischen Disziplinen wären denn noch startberechtigt gewesen?

Wenn ich das in der Road mir so anschaue, dann sehe ich da noch Mihambo und Ogunleye, die beide auf jeden Fall keine Rankingpunkte brauchen für Tokio und dann bleiben doch eh nicht mehr viele übrig
Honsel, Maisch, wer noch?

[Befürworter]

In den technischen Disziplinen dürfte außer den vier bereits Genannten nur noch Alina Kenzel startberechtigt gewesen sein. Maisch und Kenzel haben aber bereits die Direktnorm für die WM in Tokio, und für Honsel reicht es auf jeden Fall über die Weltrangliste.

[longbottom]

Ich glaube, Simon Batz wäre auch noch startberechtigt gewesen. Der hat aber ja seine Hallensaison aus Verletzungsgründen vorzeitig beendet.

[mariusfast]

Siehe neuestes Video von Ingebrigtsen. Er meint diese Hallensaison hat er nur deshalb so "viele" WK machen können, weil seine Grundlage bereits sehr gut war. Und viel sind für ihn 3 Veranstaltungen.

Drei Veranstaltungen bedeuten aber 8 Rennen mit insgesamt 16,6 Wettkampfkilometern. Thorwirth kommt auf insgesamt 19,5 Wettkampfkilometer bei aber fünf Veranstaltungen.

Ja stimmt. Aber Ingebrigtsen meinte auch, dass er sich selbst in den Finals nicht zu 100 Prozent ausbelasten muss und schonen kann und in den Vorläufen sowieso. Kann mir sogar vorstellen, dass er nicht viel über Thresholdbereich bei einem 3000 M  EM Vorlauf ist, der dann mit knapp unter 8 Minuten gelaufen wird (natürlich auf den letzten schnellen Runden ist er dann sicherlich drüber).  Weil er macht ja seine 5 x 6 Min Thresholdläufe auch in etwa 2:43 min mit unter 3 mmol. ER sagte ja in seinem neuesten Video, dass er bewusst deshalb auch immer langsam angeht, um nicht zu viel Laktat zu produzieren.

Erinnert mich fast an Pogacar, der bei Tour de France Rennen die meiste Zeit Zone 2 fährt (also Grundlagenbereich).