[Jo498]

Den EM-Sieg so hoch wie einen Ratingen-Sieg zu werten finde ich nun nicht unangemessen.
Königstein ist für den Herbst draußen, aber sie könnte im Frühjahr noch einen Versuch wagen. Steinruck ist neulich deutliche 10km BL gelaufen; sie könnte in Frankfurt vielleicht direkt die Norm schaffen. Dann wäre noch ein Platz offen, dafür müsste es jemand im Frühjahr bringen.
Bei den Männern hofft er wohl noch auf Pfeiffer und Gabius. Er kann ja auch schlecht in so einem Interview sagen, dass es vielleicht keiner schafft, selbst wenn er das heimlich fürchtet... ‌

Marathon ist aber ja wie Mehrkampf ein Sonderfall. Da keine Deutschen Ende 18 oder im Frühjahr 19 einen starken Marathon gelaufen sind, bringt ihnen die lange Haltbarkeit der Leistungen auf der Liste nichts.
Selbst wenn in der Liste oben für 2019 die meisten nicht besser im Ranking da stehen, zeigen Granz und Klein (5000) im Prinzip, wie man sich beim Ranking stärker plaziert. Klein hat nur gerade so die WM-Norm geschafft und es fehlen 10 sec. zur Tokio-Supernorm, aber top 30 im Ranking mit drei einigermaßen soliden Ergebnissen. Unbereinigt ist der Unterschied noch deutlicher: 43 vs. 76

[Robb]

So besonders wertet man sie ja nicht. Sie sind in der vierthöchsten Kategorie von zehn. Aber man will halt allen die Chance geben, an so einem Wettkampf theoretisch teilnehmen zu können. 


Die Laufzeit der Punkte ist schon eine besondere Wertung. Wenn man einen Sieg bei einer Kontinental-Meisterschaft so hoch einschätzt, warum gibt man ihm dann nicht einfach mehr Punkte? Stattdessen macht man die Berechnung der Scores durch eine weitere Ausnahme noch komplizierter.

[longbottom]

Es wäre schon sehr bitter, wenn auch irgendwie bezeichnend, wenn es gar kein männlicher deutscher Marathonläufer schaffen würde. Marathon ist die Disziplin mit den meisten Startern bei Olympia. Da ist es im Verhältnis leichter sich zu qualifizieren als z.B. über die Bahn-Langstrecken. Ich bin das mal durchgegangen, unbereinigt reichen aufgrund der vielen Äthiopier und Kenianer im Moment sogar Weltranglistenplatzierungen über 300 für die Quali!

Gröschel und Gabius wären Stand jetzt dabei (knapp). Beiden wird ein Marathon von 2018 noch gestrichen, aber sie hätten einen Frühjahrsmarathon und einen Halbmarathon von 2019 in der Wertung. Gabius läuft ja auch bald in New York. Mit einer Top 10 Platzierung, was natürlich nicht leicht wird, wäre er sowieso qualifiziert.

Edit: Und Gröschel eventuell noch den EM-Marathon, falls der mehr Punkte als der Halbmarathon bringt.

[Jo498]

Ist denn Tokio zu früh, als dass man vorher noch einen ordentlichen Frühjahrsmarathon laufen könnte? Wenn das noch gut geht, scheint mir der Pessimismus doch etwas voreilig (wenn auch nicht unbegründet).

[longbottom]

Mindestens kann man vorher noch einen Halbmarathon laufen.

[Delta]

Zürichmarathon ist am 26.4.2020 Streckenrekord liegt bei 2.07 sehr flach

[Atanvarno]

Das neue Ranglistensystem benachteiligt alle Athleten, welche bei der letzten WM keine Punkte gesammelt haben. Ein Grund mehr, wieso mir dieses System überhaupt nicht gefällt.


Dann sind wir schon mal 2!

Die Hauptschwachstellen der Systematik sind m.E.:
- Übergewichtung der WM19 (bzw. künftig OS21): der 8.Platz von Doha ist mehr Wert als der Sieg in Götzis???
- Mitschleppen 3 Jahre alter Ergebnisse der EM18 (gut für Abele): junge Athleten werden aber benachteiligt
- Unfaire Gleichgewichtung der Challenge Meetings: Götzis - und mit Abstrichen Talence bzw. Ratingen sind die Top-Events der Szene mit einem Teilnehmerfeld, das den OS/WM in der Vergangenheit ebenbürtig war. Durch die Aufwertung von Lana, Arona und La Reunion fördert man unnötig Arbitrageverhalten und wird indirekt Götzis schwächen. Das misfällt mir sehr!
- Hohe (zu hohe) Bonuspunkte für nat. Meisterschaften unabhängig von der Eventqualität / Teiln. leistung (den Stellenwert, den eine Mehrkampf-Meisterschaft hat, konnte man ja schon am Wegfall der Hallen-DM erkennen. Ohne intern. Konkurrenz hat eine nat. Meisterschaft bei uns leider nicht einmal die Bedeutung eines herkömmlichen Meetings. Dagegen nutzen andere Länder die Bonuspunkte geschickt für ihre AuA aus.
- Hallen-7Kampf (als Similar Event) in die Liste reinzurechnen, ist zumindest fragwürdig (Wurfdisz. untergewichtet/ kürzere Laufdistanzen). Zumal viele Mehrkämpfer die Hallensaison zur Rekonvaleszenz auslassen.
- Corona-Pause (4/20 - 10/20): Ausblenden der Ergebnisse der Outdoorsaison 2020 ist w. Gleichbehandlung zwar nachvollziehbar, benachteiligt aber junge Leute wie Ehammer gravierend.

Dies führt dazu, dass die Weltrangliste derzeit kein korrektes Abbild des aktuellen Leistungsstands gibt und das verhindert möglicherweise, dass junge aufstrebende Talente nach Tokio dürfen.

Eigentlich fände ich dann eine reine Punkterangliste der Jahre 2019 - 2021 (ein Ergebnis reicht) fairer.

Nach Tokio und nach Corona werden zugegebenermaßen einige Probleme wegfallen. Aber momentan hat diese Weltrangliste - gerade im Fall der Mehrkämpfer - gravierende Schattenseiten!



Die pauschale Kategorisierung der Meetings ohne Berücksichtigung der Qualität der Teilnehmerfelder ist einer der Hauptschwachpunkte der Weltrangliste. Die Absicht dahinter ist natürlich klar. Die Weltrangliste dient den Interessen von WA (Stärkung der eigenen Meetings), nicht den Interessen der Athleten.

[dominikk85]

Die pauschale Kategorisierung der Meetings ohne Berücksichtigung der Qualität der Teilnehmerfelder ist einer der Hauptschwachpunkte der Weltrangliste. Die Absicht dahinter ist natürlich klar. Die Weltrangliste dient den Interessen von WA (Stärkung der eigenen Meetings), nicht den Interessen der Athleten.


wobei es ja langfristig dafür sorgen sollte das die guten Leute da hin gehen wo es am meisten Punkte gibt.

Generell finde ich den Ansatz ja gut, denn dadurch wird verhindert das sich Leute das ganze Jahr im eigenen Land verstecken und dann zum Höhepunkt in top Form auftauchen wie es früher bei den Weißrussischen kugelstoßern war, denn das schadet einfach der leichtathletik die ja nicht nur alle 2 Jahre zum Höhepunkt 
​​​​Mal ne Woche Aufmerksamkeit will sondern eine konstante and besten wöchentliche Präsenz. 

Allerdings muss man dann auch fairen zugang sicherstellen.

[Atanvarno]

Generell finde ich den Ansatz ja gut, denn dadurch wird verhindert das sich Leute das ganze Jahr im eigenen Land verstecken und dann zum Höhepunkt in top Form auftauchen

Wird es nicht. Die machen einen Wettkampf, um die Supernorm zu überbieten, und können sich dann weiter verstecken.

[Delta]

Problem 1 in der LA ist, dass der  Belarus Kugelstösser in der DL nicht auftaucht gilt für viele Nationen. Kohle gibt es für überalterte Stars 33+ ohne Ende. Faktisch sind es gerade mal 80 Athleten die davon leben können.