(08.04.2017, 11:29)Solos schrieb: Bei derartigen Maßstäben müssen vorsichtig geschätzt >85% der Speerwurftrainer ihren Job an den Nagel hängen. Überträgt man dies auf die übrigen Disziplinen, kann man die Leichtsthletik in Deutschland beerdigen.
Ein breites Hintergrundwissen ist aber natürlich immer anzustreben. Ich bestreite auch nicht, das mangelnde Kenntnisse häufige Ursache für Verletzungen oder nicht ausgeschöpfte Potentiale sind.
Es ist ja interessant, dass sie 85% der Trainer für eigentlich inkompetent im Detail halten. Dann kann die Verletztenstatistik bei hoher Intensität ja nur schlecht ausfallen. Die besten Trainer befinden sich eben nicht nur im hohen Leistungssegment. Genau das ist die Crux des Ganzen!!! Ich würde erwarten, dass die Trainer im Topbereich über das notwendige Know How in der Verletzungsprophylaxe verfügen.
Erst einmal würde ich versuchen, dass allgemeine Niveau über sehr gute Fortbildungen durch entsprechende Kenntnisse sukzessive anzuheben. Diese Multiplikatorenfunktion halte ich für sehr wichtig.
Dann würde ich auch nur Trainer mit entsprechendem Wissen im absoluten Topbereich einsetzen. Ich würde einige wirkliche Toptrainer aus der Versenkung holen und sie mit Athleten bestücken. Das heißt, dass die Kanalisation der Athleten erfolgreich sein sollte. In der Hinsicht ist der DLV vielfach auf dem "Holzweg", wenn ich mir Bilder mit Trainingsinhalten aus den TL ansehe. Nicht die vom DLV permanent angesprochene Teamfähigkeit ist wichtig. Ich halte das Fachwissen im Detail für die absolute Topvoraussetzung des Trainereinsatzes. Das sind zwei sehr unterschiedliche Welten von Topleistungsanbahnung.
Zitat:Ich bin der Überzeugung, dass man auch mit begrenztem Wissen im sportmedizinischrm Bereich ein weitgehend gesundes Training anbieten kann. Wichtig sind ein gutes Fingerspitzengefühl was das Verhältnis Be- und Entlastung angeht sowie ein gutes Verständnis für Bewegungsabläufe insgesamt. Es gibt viele hervorragende Trainer, die stark von ihrer Intuition und Eigenreflektion
leben. Sie halten ihre Athleten gesund und machen sie auf den Punkt Fit, ohne dies bis ins kleinste Detail anatomisch oder physiologisch erklären zu können.
Es gibt diese Naturtalente bei Trainern, denen ein sehr gutes Auge gegeben ist, die auch Be- und Entlastungen gut einschätzen können. Es geht hier auch um Intensitäten und Umfänge in den unterschiedlichen Altersstufen. Es dürfte aber doch kein Problem sein, auf die entsprechenden Stellen auch in unteren Fortbildungen hinzuweisen. Es kommt also vielfach auf die Qualität der Ausbilder an.
Gertrud