(31.01.2022, 19:48)Atanvarno schrieb: …Ich bezweifele, dass etwas unziemliches oder bisher nicht bekanntes dabei herauskommen wird, aber die Forderung ist richtig, weil die Offenlegung Vertrauen schaffen bzw. Zweifel ausräumen würde.
Unterschreibe ich, sehe allerdings das dabei aber schon etwas offengelegt werden könnte, insbesondere in den späteren Phasen der Pandemie. Zu Beginn hat niemand eine Ahnung gehabt, womit wir es zu tun bekommen, Vorsicht war also der richtige Weg. Je mehr wir allerdings in Erfahrung gebracht haben, je klarer das Virus identifiziert war, desto schwieriger war es einerseits diese Fakten so zu vermitteln, dass auch der nichtakademisch-wissenschaftlich vorgebildete damit etwas anfangen kann, und andererseits macht es gerade diese Komplexität so schwierig den "Schwurblern" das Handwerk zu zerlegen.
Diskussionen um die mathematische Bewertung solcher Zahlen kann man nur sinnvoll mit Menschen führen, die diese Mathematik nachvollziehen können. Die Funktionsweise eines Virus dieser Art zu verstehen, erfordert einiges an Grundkenntnissen - das haben nicht so viele. Solche Erkenntnisse in Maßnahmen umzusetzen erfordert Augenmaß und eine möglichst einfache, logische Struktur (ohne sich wieder in Zahlendiskussionen zu verlieren…) - in der Bundesrepublik scheitert das schon an den Länderhoheiten (und Egoismen) und der schlechten (!) statistischen Handhabung.
Dänemark macht es anders und sie erlauben sich bei einer Inzidenz von 5000 demnächst alle Maßnahmen zurückzufahren - allerdings bei einer Impfquote von 82 % und einer Infiziertenquote von 10 % aktiv Infizierte der Bevölkerung - da ist es einfach den Schutz durch Impfung oder überstandener Infektion als hoch einzuschätzen. In D haben wir aktuell keine verlässlichen Zahlen, wie hoch der Schutz durch Impfungen + durchgemachten Infektionen real ist - es fehlen einfach zu viele KORREKTE Zahlen. Letzteres ist die Crux - niemand möchte die Verantwortung für das so entstandene Chaos übernehmen, dabei ist der Missstand seit mindestens 15 Jahren bekannt (da wurde Deutschlands Statistik international zum ersten Mal als ungenügend bezeichnet, bezüglich Zahlenerfassung, Verarbeitung, Qualität etc. nur Hessen und Berlin genügen heute aktuellen Standards)
Mich ärgert vor allem, dass so getan wird, als wenn mit dem Abebben dieser Pandemie ein Schlussstrich gezogen werden kann - die notwendigen Veränderungen in der Struktur einer Pandemiebekämpfung und Datenerfassung vertagen wir… (wie gehabt)