(20.05.2019, 21:54)Diak schrieb: Ich finde den Begriff des Kanalisierens unschön
Wenn eine Athletin sich freiwillig für einen Wechsel entscheidet, gebrauche ich den Begriff nicht. Wenn der Anstoß in Form einer Vorgabe erfolgt. ist der Begriff Kanalsierung angebracht. Man kann natürlich der Meinung sein, dass sich im Endeffekt eine Athletin immer noch selbst entscheidet; aber die Umstände zwingen und pressensehr oft Athletinnen dahin, Dinge nicht gerade zur besten fachlichen Lösung zu erledigen. Ich könnte hier ein Beispiel dafür nennen, das ich so nebenbei immer wieder beobachtet habe, lasse das aus bestimmten Gründen aber. Die Verletzungsträchtigkeit dort ist enorm hoch; trotzdem wird von bestimmter Seite der Pool immer wieder aufgefüllt, obwohl man die Uhr danach stellen kann. Auch im Hürdenlauf hat man mit HJH den besten Mann auf dem Gebiet in den letzten Jahren immer wieder "übergangen" und lieber Mittelmaß "geerntet".
Von Carl Lewis hieß es mal, dass er sich für Tom Tellez entschieden habe, weil er ihn fachlich überzeugt und er über Finanzen überhaupt nicht geredet habe. Wo findet man das denn noch?
Eine Sache, die ich auch noch allgemein als sehr hinderlich empfinde, ist folgende: Stellt euch vor, ich hätte ein herausagendes junges Mehrkampftalent, das noch nicht im Kader ist. Dann wäre es hier in der Region nicht möglich, es im Winter in Wattenscheid und Dortmund in der Halle zu trainieren, obwohl sie vielleicht zu gegebenen Zeitpunkten nicht frequentiert wäre. Auch in Leverkusen ist ein solches Training teilweise mit Kader-AuA anderer Vereine erst abends möglich. Gerd Osenberg (als der erfolgreichste Trainer aller Zeiten) hatte Schwierigkeiten, mit A. Wester mittags dort zu trainieren. HJH konnte in Mannheim nur mit seinen Leuten trainieren, als er sich als passives Mitglied in Mannheim eingetragen hat. Das sind für mich solche unflexiblen Entscheidungen und eben typisch deutsch: Hast du keinen Schein, sind dir viele Dinge verwehrt.
Gertrud