Neulich sagte ein FB-Trainer im Interview: "Wir werden alles in die Waagschale schmeißen." Er wollte offenbar unbedingt dem Vorwurf der Floskel entgehen und hat einfach ein Verb mit einem ähnlichen vertauscht. Eine gängige Formulierung ist aber keine Floskel und auch kein Grund für eine Spende ins Phrasenschwein. Und so heißt es auch für das Aufgeben oder den Rückzug "hinschmeißen" und nicht hinwerfen. Man ist geneigt zu denken, "werfen" zu sagen sei eleganter oder gesitteter als "schmeißen". Aber hinwerfen bedeutet etwas Anderes als hinschmeißen. Schmeißen drückt eine emotionale Stimmung aus, in welcher man sich dabei befindet: Verzweiflung, Verachtung, wilde Entschlossenheit, Wut, Furcht, Hass - oder auch Trauer. Werfen ist dagegen stimmungsneutral - ein Akt, der einen Gegenstand einfach zum Fliegen oder Fallen bringt. Der sportliche Wurf ist kein Schmiss, der Torabwurf kein Abschmiss. Das Wegwerfen des Balles als Geste des Ärgers oder Protests heißt dagegen richtiger Wegschmeißen.
Eine Sprache ist dann am klarsten, wenn jedes ihrer Wörter nur eine eng begrenzte Bedeutung hat. Je mehr ein Wort bedeuten kann, desto unklarer und missverständlicher ist es. Und dann ist der Weg nicht mehr weit zur Austauschbarkeit und Beliebigkeit, in denen die Klarheit, ja der wahre Inhalt auf der Strecke bleiben. Übrigens: Wege sind nicht weit sondern lang. Ziele sind weit oder fern.
Seit meinen Tagen als ABC-Schütze beherzige ich den Unterschied zwischen dem Gleichen und Demselben und stolpere täglich darüber, dass auch die Profis in den Medien immer noch "das Gleiche" sagen, wenn sie doch das Selbe meinen. Unerträglich! Sie sagen zuweilen auch "indentifizieren" anstatt identifizieren, und merken nicht, dass sie damit sagen: "einen Zahn in den Kiefer setzen". Sie holen auch Kohlen aus dem Feuer, wo es doch um Kartoffeln oder Kastanien geht, und verwechseln Narrativ mit Narretei. Sie finden das Goutieren gut und halten fragil für fraglich, finden das Süffige süffisant und beschreiben Bezeichnungen. Und dann wieder kämpfen sie entbehrungsreich bis zur vollen Erschöpfung. Weiterer Schwachsinn gefällig?
"Es umgibt ihn eine Aura, die beeindruckend wirkt, und man fragt sich, welche Motive ihn antreiben mögen, wenn er so in die Eins-zu-eins-Duelle geht." Neuerdings tragen die Chinesen "draußen nur noch eine Atemmaske", also alle nur eine, und ansonsten bleiben sie nackt. Sollte heißen: "Nach draußen gehen sie nur noch mit Atemschutzmaske." Wegen der Schadstoffexposition, der sie dort ausgesetzt sind. Man erfährt, wie das Wetter jenseits des Polarkreises ist, und dass es im Umkreis von mehreren Quadratkilometern regnen wird. Es kann sich bezahlt machen, Lebensmittel auf Vorrat zu horten. Und was ein "Futtermittel" ist, hat sich da noch niemand gefragt. Anstatt um Entschuldigung zu bitten, entschuldigen sie sich lieber gleich selber. Aber das sind alles Faktoren, die keine Rolle spielen. Hauptsache: Es gibt was zum Lachen...
Eine Sprache ist dann am klarsten, wenn jedes ihrer Wörter nur eine eng begrenzte Bedeutung hat. Je mehr ein Wort bedeuten kann, desto unklarer und missverständlicher ist es. Und dann ist der Weg nicht mehr weit zur Austauschbarkeit und Beliebigkeit, in denen die Klarheit, ja der wahre Inhalt auf der Strecke bleiben. Übrigens: Wege sind nicht weit sondern lang. Ziele sind weit oder fern.
Seit meinen Tagen als ABC-Schütze beherzige ich den Unterschied zwischen dem Gleichen und Demselben und stolpere täglich darüber, dass auch die Profis in den Medien immer noch "das Gleiche" sagen, wenn sie doch das Selbe meinen. Unerträglich! Sie sagen zuweilen auch "indentifizieren" anstatt identifizieren, und merken nicht, dass sie damit sagen: "einen Zahn in den Kiefer setzen". Sie holen auch Kohlen aus dem Feuer, wo es doch um Kartoffeln oder Kastanien geht, und verwechseln Narrativ mit Narretei. Sie finden das Goutieren gut und halten fragil für fraglich, finden das Süffige süffisant und beschreiben Bezeichnungen. Und dann wieder kämpfen sie entbehrungsreich bis zur vollen Erschöpfung. Weiterer Schwachsinn gefällig?
"Es umgibt ihn eine Aura, die beeindruckend wirkt, und man fragt sich, welche Motive ihn antreiben mögen, wenn er so in die Eins-zu-eins-Duelle geht." Neuerdings tragen die Chinesen "draußen nur noch eine Atemmaske", also alle nur eine, und ansonsten bleiben sie nackt. Sollte heißen: "Nach draußen gehen sie nur noch mit Atemschutzmaske." Wegen der Schadstoffexposition, der sie dort ausgesetzt sind. Man erfährt, wie das Wetter jenseits des Polarkreises ist, und dass es im Umkreis von mehreren Quadratkilometern regnen wird. Es kann sich bezahlt machen, Lebensmittel auf Vorrat zu horten. Und was ein "Futtermittel" ist, hat sich da noch niemand gefragt. Anstatt um Entschuldigung zu bitten, entschuldigen sie sich lieber gleich selber. Aber das sind alles Faktoren, die keine Rolle spielen. Hauptsache: Es gibt was zum Lachen...
Dem nach höherem Strebenden ist nichts zu hoch sondern alles zu nieder. (vonmia)