(02.11.2019, 08:58)lor-olli schrieb: @Gertrud,
da bin ich ganz bei Dir, nur wer soll es richten? Die Hersteller werden nicht neutral ermitteln und vor allem nicht vermitteln… Wie sich der Schuh langfristig auswirkt, vor allem wenn er im Wechsel mit normalen Renn- oder Trainingsschuhen getragen wird, ist zur Zeit wohl eher ein "unbeaufsichtigter Freifeldversuch". Es gibt nicht viele Einrichtungen die hier auf hohem Level untersuchen können - und die sind derzeit gut mit anderem beschäftigt als einem Hersteller nachzuarbeiten.
Das IAAF will untersuchen, aber ich habe noch nichts davon gehört WER die Untersuchungen durchführt, am Ende einer "der großen Sponsoren der Leichtathletik"…? ( )
Erst einmal ist auch der Trainer mit seinem Vorwissen und bei Defiziten mit Aufarbeitungen beschäftigt. Ich würde mit meinen gesamten Vorerfahrungen z.B. ganz anders an die Sache als ein „Unwissender" herangehen, der wahrscheinlich einfach nur auf die Vorteile hereinfällt. Ich hätte sofort ein „Konglomerat“ von Leuten parat, die zusammen mit mir das Thema lösen können, weil ich enorm viel in dem Bereich gearbeitet habe; aber es kommen natürlich die Langzeitwirkung des Langlaufes und der individuelle Fuß dazu. Das ist aber machbar.
Wenn dann ein so ausgefallener Schuh noch dazukommt, ist meistens die Katastrophe vorprogrammiert. Diese AuA haben dann nur die Wahl zwischen Pest und Cholera. Im Spitzen-Laufsport ist ganz eindeutig eine neuromuskuläre Kontrolle von Zeit zu Zeit vonnöten. Man muss auch wissen, dass es eine höhere neuromuskuäre Voraktivierung außer beim m. rectus femoris gibt. Das hat auch Auswirkungen auf andere Zubringer!!! Außerdem wird auch beim Langlauf der immense Einsatz des m. biceps femoris in der Voraktivierung und im Bodenkontakt durchgeführt. Man muss also auch mal eine Etage höher nach dem Rechten sehen. Die TKB wäre hier das schlechteste Mittel der Wahl, weil sie die strukturelle Seite völlig falsch trainiert. Ich habe die Hände über dem Kopf zusamengeschlagen, als ich einen deutschen Protagonisten bei einem Athletiktrainer, der wohl ein früherer Leichtathlet war, diese Übung machen sah. Auch die Beachtung der Achillessehne ist von äußerster Wichtigkeit und man muss als Trainer schon ein sehr umfassendes Wissen mitbringen, um den Bereich unbeschädigt auch bei neuen Schuhen im wahrsten Sinne des Wortes über die Runden zu bringen.
Es ist also auch ein ausgeprägtes Handeln im Bereich der AuA vom Trainer verlangt. Man kann sich nicht immer mit Zeitmangel herausreden. Man muss eine derartige Aufgabe mit Haut und Haaren übernehmen oder die AuA zu besseren Trainern vermitteln. Das ist mein Ansatz. Es wird ganz harte Arbeit verlangt.
Gestern habe ich mein obligatorisches Walkingprogramm an einem Rundkurs durchgeführt und mir natürlich die Laufarten der anderen Läufer/innen angeschaut. Normalerweise müssten 90% erst einmal in die „Laufschule". Es findet sich das gesamte Fehl-Programm bei diesen Probanden. Diese Fehler finden sich auch erst einmal von vorneherein schon im Spitzenbereich und werden dort meistens auch wenig bis gar nicht beachtet.
Gertrud