01.10.2019, 09:52
(01.10.2019, 09:19)lor-olli schrieb: Den Unterschied von 10000m zu Marathon halte ich für beinahe so groß wie den von 400m zu 1500m! Beides sind nicht nur rechnerisch eine Vervierfachung der Distanz, auch trainingstechnisch und physiologisch gibt es da Unterschiede und unterschiedliche Ansprüche. (die 10000m kann man noch mit reinen Kohlehydratvorräten schaffen, den Marathon nicht, das erfordert Anpassung, wie auch Mo Farah erkannt hat )Und die Zeiten damals im Marathon, etwa bei Zatopek, waren auch viel schlechter relativ zu den Unterdistanzen. Was bei ihm auch an mangelnder Erfahrung mit der Strecke gelegen haben könnte, v.a. aber, weil man die Besonderheiten des Marathons noch nicht erkannt hatte. Und es war auch vor dem "Boom" des Marathons. Bis in die 70er/80er hatte der Marathon nicht diesen Nimbus, der die Bahnlangstrecken weit überstrahlte.
Zu Zeiten eines Nurmi oder eines Zatopek waren die Spezialisierungen und die Leistungsdichte in den verschiedenen Diziplinen auch bei weitem nicht so eng wie heute.
Neulich las ich mal, dass evtl auch deutliche Verbesserungen der Ernährung während des Marathons (diese neuartige, indivualisierte? KH-Zufuhr etc.) in den letzten Jahren auch wesentlich für Kipchoges u.a. Leistungen verantwortlich wären. Weil die eben das Problem der erschöpften KH-Vorräte anscheinend deutlich mildert. Ist aber wieder ein anderes Thema.
Ich fände es jedenfalls wichtiger, den Bahnlangstrecken durch solche Stars und spannende Rennen (wie gestern auch wieder 5000m) zu ihrem alten Recht zu verhelfen. Ich hoffe sehr, dass die Entscheidung gegen 5000m bei der DL im kommenden Jahr nochmal überdacht und ggf. für übernächstes Jahr revidiert wird.