(19.09.2019, 20:41)Ericmo schrieb: Es ist wie immer... Es gibt auch viele verantwortungsbewusste Coaches welche gründlich Arbeiten. Andere haben ein übergesundes Geltungsbedürfnis, sind nicht erfahren, schlecht ausgebildet, oder haben (Hausgemachten) Leistungsdruck.
Seit über 20 Jahren bin ich in einer Reha für Leistungssportler aus allen Sportarten zuständig, und muss immer wieder den "Dreck" der anderen mit meinem Team reparieren.
Es ist aber nicht nur ein LA Problem, meist sind Athleten/innen nicht auf die auf sie wirkenden Belastungen vorbereitet... schlechte Techniken, Ermüdungen, und "Bullshit-Training" tragen zusätzliches bei.
Sicherlich kann man nicht alles wissen. Ich habe mir aber sehr schnell als Trainerin auf die Fahnen geschrieben, dass ich Schlimmeres vermeiden möchte. Man sollte gewillt sein, im Trainerbereich täglich hinzuzulernen. Wenn man das Argument Zeit als Entschuldigung angibt, muss man auch bereit und nicht "angefressen" sein, AuA abzugeben. Das sehe ich in den meisten Fällen aber nicht.
Auch die Kanalisation seitens des DLVs und der regionalen Verbände erfolgen seit Jahren weiterhin zu TuT, die "orthopädischen Schrott" produzieren. Da liegt der Fehler im System. TuT wie HjH und ich wurden geflissentlich seit 20 Jahren übersehen, weil wir sehr kritisch an alle Trainingsinhalte herangingen und nicht unterwürfig gemacht werden konnten, wenn wir anderer Meinung waren.
Ich moniere in den Fortbildungen seit Jahren aus meiner Sicht schlechte Inhalte, auch die von vermeintlichen Toptrainern vorgetragen worden sind und nenne diese Argumente auch vor dem Auditorium. Es handelte sich meistens um falsche Drills und nicht verstandene richtige technische Inhalte (also technische Inhalte, die z.B. in den USA anders gelehrt werden...) oder sehr schlechte Herangehensweisen in den technischen Übungen oder besonders im Krafttraining. Ich habe nicht die TKB von vorherein als schlecht bezeichnet, sondern habe 30 (!!!) Gegenargumente aufgelistet, warum sie für uns nicht optimal ist und Verletzungen wie beim biceps longus caput longum nicht dadurch vermieden werden. Man kennt die Verhinderungsübungen oder richtigen Übungen für die leichtathletischen Bereiche nicht. Ähnlich ist es bei den NHC. Trotzdem erscheinen sie immer noch im Übungspotential. Da bin ich mir sicher, dass sie auch in vielen Fällen nicht bis zu den BT durchgedrungen sind. Auch sollte man mal allerneueste Literaturhinweise anbieten und nicht aus meiner Sicht die ollen Kamellen!!!
Was Carolin Schäfer anbetrifft, muss man in der Zuordnung der schwächeren Leistungen aufpassen. Wir kennen von außen nicht die Ursachen der Knieprobleme, wo sie ganz exakt liegen. Probleme im hinteren Kniebereich sprechen sehr oft für Verschleiß. Sie hatte wohl auch mal eine Knie-OP schon in jungen Jahren, wenn ich mich richtig erinnere. Eine angeschlagene Athletin zu übernehmen, bedeutet Akribie bis zum Äußersten. Das weiß ich aus Erfahrung bei Sabine, die ich aber mit meiner sehr fokussierten Art im Team vor Ort zum Guten lenken konnte. Ich halte Carolins weite Streuung im Zuständigkeitsbereich der Trainer Sprint, Kugelstoßen und Speerwurf für sehr gewöhnungsbedürftig, zumal sie die besten Leistungen bei Sammert hatte. Allerdings war damals ihre Kugelstoßtechnik bei Eva Rapp in sehr guten Händen.
Mir sind z.B. die vielen Verletzungen bei Abele und auch im Weitsprungbereich der Frauen zu hoch. Moguenara, Wester und Rath sind Beispiele dafür. Man hätte bei Rath und Wester viel früher gegensteuern müssen - von welcher Seite auch immer?! Natürlich können Fehler auch bei den Athletinnen liegen, die man aber klar benennen muss. Ich würde niemals auf Dauer mit inkonsequenten AuA arbeiten - vor allem nicht in der Prophylaxe und Konzentrationsfähigkeit. Gesunde AuA bestechen meistens durch physisches Vermögen, aber auch zum großen Teil durch psychische Brillanz: siehe MM!!!
Gertrud


