Zitat:Ob im Sport oder in der Kunst, es ist eine Gradwanderung: Ein gesunder Ausgleich zwischen tagtäglich höchster Belastung und auch mal einer entspannenden Pause ist zu finden, abhängig von der persönlichen Veranlagung des Sportlers oder Künstlers.
Das gilt übrigens für AuA wie für Trainer/innen gleichermaßen. Ich habe so im Alter die Retourkutsche für meine ständige Belastung im Übermodus erfahren. Ich habe damals Entspannung als Zeitverschwendung empfunden. Multitasking war damals mein ständiger Begleiter. Ich "dürste" heute regelrecht nach Ruhephasen wie eine Pflanze nach einer Periode der langen Dürre nach Regen. Unter der Unausgewogenheit werden die Organe belastet, nicht die Orthopädie so sehr.
Deshalb kann ich heute so gut verstehen, wenn sich manche AuA einfach auch mal zurückziehen wollen, ihr Training alleine in aller Ruhe ohne offizielles Team und Drumherum durchziehen möchten und nach ihrem eigenen Gusto Entscheidungen treffen wollen. Das System Körper in seiner Gesamtheit braucht auch das Tal in der Belastungswelle als einen Garant für einen weiteren Aufstieg. Auch die viele Präsenz in den Medien kostet enorm viel wertvolle Zeit. Es geht um Ausgewogenheit in allen Belangen.
Ich habe gelernt und lernen müssen, dass viel eigene Zeit auch nur mir gehört. Ich habe das Nein-Sagen hart lernen müssen. Ich habe letztens einem Trainer noch gesagt, dass seine Aktivität nicht nur im Abkupfern und meiner Hilfe bestehen kann, sondern dass er gefälligst selbst hart arbeiten und sich die entsprechende teure Literatur selbst zulegen muss. Eva Rapp-Wilms sagte mal zu mir: "Gertrud, was nichts kostet, ist auch nichts!"
Gertrud