13.03.2019, 19:42
Die Tatsache, wie hier absolute Fachleute über die Gerechtigkeit eines Systems diskutieren, lässt m. E. einen ganz wichtigen Aspekt völlig außen vor.
Ein wie auch immer gestalteter Modus muss auch für Nicht-Fachleute durchschaubar sein. Dieses für die Leichtathletik sehr wichtige Kriterium wird inzwischen im (in meinen Augen) Reform-Wahn in der Leichtathletik immer häufiger außer Acht gelassen (siehe z. B. bisherige Punktbewertungen der IAAF-Weltranglisten oder DL-Wertungen).
An dem bisherigen Grundsatz, dass maximal drei oder mit Wild Card des Titelverteidigers maximal vier Startplätzen pro Nation startberechtigt bleiben, wird sich nichts ändern, um die Leichtathletik global zu erhalten. Das ist sicher nicht gerecht, wenn im besonderen Härtefall der/die Viertbeste der Welt zuschauen muss, aber im Sinne des weltweiten Interesses an der Leichtathletik wohl richtig.
Die Erwartung, dass bei im Vorfeld exakt festgelegter Soll-Teilnehmerzahl für die einzelnen Disziplinen, exakt diese Zahl von Athleten/Athletinnen auch am Start sein werden, wird niemals aufgehen (siehe die völlig missglückte Einführung von A- und B-Normen für DM und LV-Meisterschaften). Ausfälle durch Verletzungen, Krankheiten oder durch in mehreren Disziplinen qualifizierte Teilnehmer/innen, die sich erst kurzfristig auf ihre Disziplin(en) festlegen sind völlig unkalkulierbar und können unter Umständen zu Mini-Teilnehmerfeldern führen. Aber vielleicht strebt man in Zukunft auch bei OS und Meisterschaften 90-Minuten-Veranstaltungen an ...
Es gibt innerhalb eines Jahres im Leistungsniveau so gut wie nie solche Niveauunterschiede, als dass man mit einem Jahr Vorlauf nicht schon exakte Qualifikationsnormen festlegen könnte um auf eine bestimmte TN-Zahl zu kommen. Eine Qualifikation über eine bereinigte Wletrangliste lasse ich mir auch noch gefallen, allerdings sollte die Zahl der Qualifikationsplätze etwas größer angesetzt werden, um im Endeffekt trotz der zu erwartenden Ausfälle/Absagen noch in etwa auf die gewünschte TN-Zahl zu kommen.
Ein, wie auch immer gearteter, Qualifikationsmodus, der kaum zu handhaben ist und noch weniger durchschaubar ist, sollte unbedingt vermieden werden.
Wichtig ist m. E. ein anderer Punkt. Die IAAF-Normen müssen auch national verbindlich sein und dürfen nicht - wie vom DLV so gerne praktiziert - für die eigenen Athleten verschärft werden.
Die Reformgedanken zur Einführung eines neuen (komplizierten) Qualifikationsmodus sind ein weiteres Beispiel für missglückte Reformen in der Leichtathletik. Die Einführung der Gundersen-Methode im Zehnkampf ist ein weiteres Paradebeispiel dafür, wie weit sich Funktionäre vielfach von der Basis der Leichtathletik entfernt haben.
Ein wie auch immer gestalteter Modus muss auch für Nicht-Fachleute durchschaubar sein. Dieses für die Leichtathletik sehr wichtige Kriterium wird inzwischen im (in meinen Augen) Reform-Wahn in der Leichtathletik immer häufiger außer Acht gelassen (siehe z. B. bisherige Punktbewertungen der IAAF-Weltranglisten oder DL-Wertungen).
An dem bisherigen Grundsatz, dass maximal drei oder mit Wild Card des Titelverteidigers maximal vier Startplätzen pro Nation startberechtigt bleiben, wird sich nichts ändern, um die Leichtathletik global zu erhalten. Das ist sicher nicht gerecht, wenn im besonderen Härtefall der/die Viertbeste der Welt zuschauen muss, aber im Sinne des weltweiten Interesses an der Leichtathletik wohl richtig.
Die Erwartung, dass bei im Vorfeld exakt festgelegter Soll-Teilnehmerzahl für die einzelnen Disziplinen, exakt diese Zahl von Athleten/Athletinnen auch am Start sein werden, wird niemals aufgehen (siehe die völlig missglückte Einführung von A- und B-Normen für DM und LV-Meisterschaften). Ausfälle durch Verletzungen, Krankheiten oder durch in mehreren Disziplinen qualifizierte Teilnehmer/innen, die sich erst kurzfristig auf ihre Disziplin(en) festlegen sind völlig unkalkulierbar und können unter Umständen zu Mini-Teilnehmerfeldern führen. Aber vielleicht strebt man in Zukunft auch bei OS und Meisterschaften 90-Minuten-Veranstaltungen an ...
Es gibt innerhalb eines Jahres im Leistungsniveau so gut wie nie solche Niveauunterschiede, als dass man mit einem Jahr Vorlauf nicht schon exakte Qualifikationsnormen festlegen könnte um auf eine bestimmte TN-Zahl zu kommen. Eine Qualifikation über eine bereinigte Wletrangliste lasse ich mir auch noch gefallen, allerdings sollte die Zahl der Qualifikationsplätze etwas größer angesetzt werden, um im Endeffekt trotz der zu erwartenden Ausfälle/Absagen noch in etwa auf die gewünschte TN-Zahl zu kommen.
Ein, wie auch immer gearteter, Qualifikationsmodus, der kaum zu handhaben ist und noch weniger durchschaubar ist, sollte unbedingt vermieden werden.
Wichtig ist m. E. ein anderer Punkt. Die IAAF-Normen müssen auch national verbindlich sein und dürfen nicht - wie vom DLV so gerne praktiziert - für die eigenen Athleten verschärft werden.
Die Reformgedanken zur Einführung eines neuen (komplizierten) Qualifikationsmodus sind ein weiteres Beispiel für missglückte Reformen in der Leichtathletik. Die Einführung der Gundersen-Methode im Zehnkampf ist ein weiteres Paradebeispiel dafür, wie weit sich Funktionäre vielfach von der Basis der Leichtathletik entfernt haben.