(09.02.2019, 15:55)lor-olli schrieb: Hat Julien so gelebt, oder nicht doch eher mitteleuropäisch? (Ernährung, Bewegung, Schule, Wege) Im letzteren Fall schätze ich das nämlich genau so ein wie Gertrud! Mir ist bis jetzt nicht zu Ohren gekommen das er größere Verletzungen hatte, er hat nach eigenen Aussagen in seiner Kindheit und Jugend so ziemlich alles an Sport ausprobiert und sich nicht geschont, war aber auch nie wirklich verletzt. Vielleicht hat er die gute genetische Voraussetzung die man braucht? Ich hoffe für ihn, dass er nicht mit Mitte 20 herausfindet, dass sein Körper diese Strapazen eben nicht ungestraft wegsteckt (200km die Woche seit ein paar Jahren sind schon heftig für einen 20jährigen)
Je mehr ich in die humanen strukturellen Tiefen eintauche, je mehr habe ich den Eindruck, dass man nur mit eigenem Kopf und einer Top-Vernetzung diese Hürden schafft. Das Thema ist einfach unglaublich komplex und wird mit Studien nur so übersät. Es erfordert unheimlich viel Arbeit und Querverbindungen.
Es gibt einfach auch bei sehr guter Genetik generell bei jedem Menschen vulnerable orthopädische Stellen bis zu einem gewissen Alter, die es zu beachten gilt. Das sind einfach Fakten, die jedem Toptrainer bekannt sein müssten. Außerdem gibt es genetische Einschnitte, die z.B. nicht bei jedem medizinischen Check auf der Liste stehen. Ich selbst habe in der Hinsicht eine unheimliche Odyssee auf metabolischen Gebiet hinter mir. Es ist nur meiner Unnachgiebigkeit zu verdanken, einen klaren Durchblick bekommen zu haben und entsprechende Gegenmaßnahmen vorzunehmen.
Dazu muss man noch eine starke Kontrolle der individuellen Unzulänglichkeiten ins Auge fassen. Es ist auch im Langstreckenbereich sicherlich schwierig, ein vernünftiges Gesamtpaket rund um den potentiellen Topathleten schon in den Anfängen (oder gerade in den Anfängen schon) zu schnüren.
Gertrud