21.08.2018, 11:27
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 21.08.2018, 11:32 von longbottom.)
(21.08.2018, 09:15)gera schrieb: Angenommen:
Ein Athlet war lange verletzt,hatte keinen guten Wettkampf von der Lesitung her, hat aber im direkten Wettkampf die besten geschlagen.
[…]Dann bekommt er dadurch weniger Punkte für seine nicht ganz so gute Leistung als eigentlich angebracht wäre und qualifiziert sich dadurch vielleicht nicht.
Klingt vielleicht konstruiert, ist aber möglich, wenn es sich um geringe Qualifizierungspunktunterschiede zwischen Athleten handelt.
Das halte ich in der Form nicht nur für sehr unwahrscheinlich sondern sogar für nahezu unmöglich. Wer im direkten Wettkampf die Besten schlägt, muss das schon bei irgendeinem Wettkampf gemacht haben, wo die Besten eben auch alle am Start sind. Also in der Diamond League oder mindestens bei einem Sportfest in der Größenordnung vom ISTAF. Dafür bekommt derjenige dann so viele Bonuspunkte durch seine Platzierung dazu, dass das ein möglicherweise etwas schwächeres Resultat (von Weite oder Zeit her) locker ausgleicht.
Eine progressive Tabelle würde das übrigens nicht ausgleichen. Denn ein Sieg mit z.B. 2,27 Metern im Hochsprung bringt Punkte für 2,27 Meter, egal mit welcher Berechnungstabelle. Die zusätzlichen Punkte dafür, dass man das in der Diamond League geschafft hat (und es vielleicht stark geregnet hat und deshalb keine bessere Siegeshöhe gab) gibt es dann halt über die Platzierungspunkte.
Beispiel:
Fabian Heinle springt 8,13 Meter bei der EM und kriegt dafür 1167 Punkte. Dann bekommt er aber noch 145 Punkte Bonus, weil er EM-Zweiter wurde und kriegt also insgesamt 1312 Punkte für seine Leistung.
Julian Howard springt 8,20 Meter in Weinheim, was ihm 1181 Punkte eingebracht hat. Als Zweiter des kleinen Meetings kriegt er aber nur zehn Bonuspunkte und erreicht damit 1191 Zähler, liegt also weit unter der Punktzahl von Heinle, obwohl er weiter gesprungen ist.
Und selbst wenn Heinle bei seinem EM-Silber nur 7,95 Meter gesprungen wäre, hätte er dafür insgesamt 1272 Punkte bekommen, was immer noch deutlich mehr Wert gewesen wäre, als die Leistung von Howard in Weinheim.
Also da ist für verletzte Athleten wirklich das Problem größer, dass sie nicht auf genug Wettkämpfe kommen.