(16.07.2014, 08:15)Solos schrieb:(15.07.2014, 13:47)Gertrud schrieb: Das übliche propriozeptive Training kann man für den Sehnenbereich in die Tonne kloppen. Innerhalb der Einflussnahme ist die Sehne längst gerissen. Diese Übungen gelten allenfalls als Gleichgewichtsschulung.
Das würde ich etwas differenzierter sehen. Propriozeptives Training hat sicher keinen Einfluss auf die mechanischen Eigenschaften der Sehne. Daher ist es nicht geeignet, um die Steifigkeit zu erhöhen, die Grenze der Reißfestigkeit nach oben zu verschieben oder die Fähigkeit zur Energiespeicherung/-rückgabe zu beeinflussen.
Allerdings lässt sich mit propriozeptivem Training über eine Ökonomisierung sensomotorischer Mechanismen die posturale Kontrolle verbessern. Durch das effizientere Zusammenspiel der das Gelenk umspannenden Muskulatur können Fehlbelastungen der Gelenkflächen, aber eben auch der Sehne minimiert werden. Das hat langfristig betrachtet einen präventiven Aspekt, da eine gleichmäßige Belastung der A-Sehnenenteile sichergestellt werden kann.
Ein verbessertes Zusammenspiel zeigt allerdings nur dann Wirkung, wenn keine muskulären Ungleichgewichte vorliegen. Wenn ein Muskel übermäßig stark oder schwach ist kann die beste Koordinierung aufgrund der ungleichen Zugentwicklung nicht vor Fehlbelastungen schützen. Damit ist klar, dass diese Trainingsform nur EIN Baustein von vielen sein kann. In die Tonne kloppen würde ich ihn aber nicht.
Natürlich hat das propriozpetive Training einen Sinn hinsichtlich posturaler Verbesserung, die ja im Sprint eine sehr große Rolle spielt. Das ist klar; aber bezüglich des Risszeitraumes besteht wegen der Zeitdifferenz kein Einfluss.
Natürlich spricht es auch die Muskeln an, aber eben auch nicht in der richtigen, schnellen funktionellen Dosierung. Selbst beim Stand wird es in der Oszillation benötigt. Man muss vorher bei der Übungsauswahl festlegen, wofür ich die Übung haben will.
Gertrude