(16.07.2014, 06:19)Hinkebein schrieb:(15.07.2014, 17:15)MZPTLK schrieb: [quote pid='7576' dateline='1405428469']
Die zentralen Muskeln brauchen wesentlich länger für ihre Trophie als die peripheren, zum Glück aber auch länger für ihre Atrophie.
Sie sind kaum zu sehen, und man ist geneigt zu sagen: Man muss nicht stark aussehen, man muss stark sein!
Aber wie erreiche ich das? Wie werde ich stark?
Ich habe vor einigen Jahren ein Buch von Pavel Tsatsouline (Power to the People) gelesen.
Er empfiehlt dort als "Grundkraftübungen" das Bankdrücken und das Kreuzheben. 2 Sätze 5 Wiederholungen und wichtig nicht bis zum Muskelversagen. So soll man sich die Frische behalten und das zentrale Nervensystem "geschont" werden.
Diese Methode soll in leicht abgewandelter Form auch bei einigen amer. Sprinterinnen Einzug gehalten haben.
Evtl. sollte man dieses Thema in einen neuen Thread (Stark ohne stark auszusehen) verschieben.
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Wir können trotzdem schön wieder zum Thema zurückkehren, indem wir untersuchen, ob das angebotene Übungspotential den Bereiche der Achillessehnen in der Bewegungssituation vernünftig unterstützt oder erheblich davon abweicht. Nur das verhindert Verletzungen. Wir müssen zudem drei Phasen in der Bewegung unterscheiden. Die erste Phase strafft sozusagen die Fibrillen zur parallelen Form, der zweite Teil betrifft die Dehnung, und im dritten Teil finden erstmalige kleine Zerreißungen bis zum kompletten Riss statt. Literatur-Prozentangaben auch hinsichtlich Reißfestigkeit differieren, zumal die meisten Studien an Tieren vorgenommen werden. Da die Reißfestigkeit von der Struktur abhängig ist, besteht unsere vornehmliche Aufgabe als Trainer/in in der jeweils individuellen Übungskonstruktion hinsichtlich dieses Körperteiles. Ganz entscheidend ist der Parameter der Dehnungsgeschwindigkeit und der Adaptation hinsichtlich Reißfestigkeit. Zudem ist ganz entscheidend, wie Vorbelastungen konzipiert werden, damit Längenänderungen eine Konstanz erfahren. Auch Dehnungsverhalten und Steifigkeit sind geschlechtsspezifisch. Die Sehnen sind in ihrem gesamten Verlauf hinsichtlich Kollagenstruktur unterschiedlich. Die Sehne reagiert auf die Sehnenzusammensetzung auch z. B. durch erhöhten Druck in Knochennähe, was z. B. sehr spannend für die Entstehung einer Haglundferse ist. Da sollten dann schon mal Fragen auftauchen, was wir denn in dem Fall falsch gemacht haben, weil es Hinweise gibt, dass diese Verletzungen Überlastungssyndrome sind. Auf Dauer kann man sich als Trainer vor dem Wissenserwerb nicht drücken.
Ich habe diese Herausforderung angenommen und wünsche, dass viele zum Wohle der Athleten folgen werden. Daher enthält meine Beurteilung von Trainern nie nur die nackte Leistungsbilanz, sondern immer auch die Häufigkeit und den Schweregrad der Verletzungen. Sicherlich führt kein Trainer absichtlich Verletzungen herbei. Wie viel mehr könnten wir erreichen, wenn die Verletzungszeiten ausfielen? Es gibt dafür immer allgemeine Hinweise und individuelle. Hier ist wirklich absolute Akribie von Trainern und Athleten verlangt.
Gertrud