(05.07.2018, 17:16)vedo schrieb: Dass Tesfaye sich noch einmal 1500m antut, muss man auch echt nicht verstehen. Gut, sein neuer Trainer Georg Schmidt hat eben sonst nur Mittelstreckler, aber es ist sogar von Zeitplan her unlogisch. Wen er heute Abend die 5000m-Norm läuft (sollte mit einer einigermaßen ordentlichen Form notfalls auch rückwärts drin sein) hat er die zwei Finals an zwei aufeinanderfolgenden Abenden (mal ganz davon abgesehen, dass man - falls er er das tatsächlich vorhaben sollte - beim DLV schon sehr viele Augen zudrücken müsste, um ihm den Doppelstart mit auch über 1500m "begründeten Medaillenchancen" zu erlauben), bei 10.000m und 5000m hätte er wie Ringer hingegen angenehme zwei Tage Pause und wenn man alleine mal auf seine 10km-PB und die diesjährigen Halbmarathonleistungen schaut, könnte man da auch ohne große Umstände von begründeten Medaillenchancen auf beiden Distanzen sprechen. Würde mich echt interessieren, warum er scheinbar ohne großen Grund (eine Krankheit oder so scheint's ja nicht gegeben zu haben) seinen zuvor noch geäußerten Plan geändert hatte.Nuja 5000m Norm hat noch nicht geklappt. Tesfaye hat vermutlich (noch) ein mentales Problem mit den 5k und 10k, denn eigentlich kann er mit den Zubringerwerten von HM und 1500 körperlich keine solchen Probleme haben, gute Rennen über 5000 oder 10000 klar besser als Norm abzuliefern. Dass er jetzt bei Schmidt trainiert, wusste ich noch nicht, aber das macht noch Hoffnung, dass sie das Problem in den Griff kriegen, Heinig hätte ich das nicht zugetraut.
5000 und 10000 sind brutale Strecken, die sehr intensiv sind, aber ehrheblich länger dauern als die 1500. Das ist mental für viele schwer, die von den kürzeren Strecken kommen und viele schaffen den Wechsel deshalb nicht. Das ähnliche Strecken im Cross- oder Straßenlauf besser klappen war bei Tesfaye auch so und ist kein wunder, ist mental deutlcih einfacher als 12,5 oder 25 Bahnrunden runterzureissen.
Der Hm ist dagegen vergleichweise entspannt, vor allem wenn man nicht ganz 100% laufen muss, und es kann sein dass Tesfaye mit seiner Schnelligkeit selbst für seine PB nicht alles ausreizen musste, sondern das erst für Sub60 oder so müsste.
1500 sind brutal, aber kurz deswegen kriegt er das hin. Wenn er uns sein Team gut arbeiten, kann es nächstes Jahr schon anders aussehen, kann aber auch grundsätzlich nahezu unmöglich für ihn sein, sich da umzustellen.
Gruß
C