(19.03.2018, 08:21)gera schrieb: ich glaube nicht, dass die obere Trainerriege des DLV die Forumbeiträge nicht liest.
Ich denke eher, dass die Diskussion über anstehende Themen garnicht gewünscht ist, vielleicht auch aus Mangel
an guten Argumenten.
Wie sagte Gertrud schon oft :
nur die kontroverse Diskussion mit Querdenkern und Außenstehenden bringt wirklich weiter.
Das stimmt nicht ganz. Ich habe schon Vorschläge zu Fortbildungen gemacht, die von Dr. Wolfgang Killing auch berücksichtigt worden sind. Ich bin persönlich der Meinung, dass die Diskussionen zu wenig Raum einnehmen. Um eine Diskussion lebhaft werden zu lassen, müssen beide Seiten - Referent und Auditorium - präpariert sein. Akribische Vorbereitungen sind dann vonnöten. Die Trainer können nicht in allen Bereichen wissend sein, sollten aber bestimmte Kenntnisse haben, um Anschlussfragen stellen zu können. Ansonsten würde ich von den Referenten eine kurze Zusammenfassung der Hauptbegriffe wünschen. Beispiel: Wenn Lienhard in neurophysiologischen Gebieten in der Praxis referiert, müssen neurophysiologisch kurz die Bedeutungen vorangestellt werden. Ansonsten geht der Trainer so wissend oder dumm wie vorher nach Hause.
Insgesamt nimmt der autodidaktische Bereich bei Trainern aus meiner Sicht zu wenig Raum ein. Es gibt zu wenige Trainer mit herausragenden Kenntnissen. Das ist aus meiner Sicht das größte Übel für die Verletzungsstatistik. Man geht selbst im gehobenen Segment nicht an die Wurzeln des Übels. Beispiel: Ich habe einen Trainer auf den zu langen letzten Schritt seiner Athletin aufmerksam gemacht. Antwort: "Darauf kommt es nicht an." Ich wollte noch auf andere unqualifizierte und einfach falsche Übungen im Sortiment aufmerksam machen, was ich dann aber gelassen habe. Mein Gespräch mit einem Biomechaniker darüber ergab: "Das ist ja vollkommen falsch!" Man geht folglich überhaupt nicht ans Eingemachte und automatisiert falsche Bewegungsabschnitte mit falschen Bewegungen: statt Dorsalflexion mit anschließender Plantarflexion ergibt sich eine Plantarflexion mit Dorsalflexion und folgender Plantarflexion. Ich habe es gar nicht mehr erklärt, weil es nicht auf dem Schirm anatomischer Kenntnisse lag.
Der Verband muss sich folglich Gedanken über die Beseitigung der Defizite machen. Das geht nur über die Verbesserung der Diskussionskulutur und deren Muster. Ich hätte jede Menge Ideen. Ich hatte sehr oft den Eindruck, dass harte Diskussionen wirklich zugelassen werden sollten, selbst dann, wenn der Referent weniger wissend als eine/r aus dem Auditorium erscheint. Die "Wahrheit über Inhalte" gehört am die Basis!!!
Gertrud