(02.03.2018, 10:30)Jo498 schrieb: Mit den Rekorden ist es schon etwas seltsam. Beim Rennen in Karlsruhe wusste sie angeblich gar nicht, wo der Rekord lag. Im Interview nach der DM erzählt sie etwas von einem knapp verpassten Rekord, was sich gar nicht auf 3000m (denn da hat sie den Hallenrekord weder versucht nocht knapp verpasst), sondern wohl auf den 1500m-Rekord beziehen muss.
Wie gesagt halte ich einen ernsthaften Test pro Strecke schon für sinnvoll. Ich sehe es ebenfalls so wie du, dass, wenn man eh weiß, dass man noch keine sub 4 Form hat, es nicht viel gebracht hätte, bei der DM 6:00 + 2:45 zu laufen. 2:44/45 ist sie gestern eh gelaufen. Man konnte m.E. auch nicht genau wissen, wie gut die anderen drauf sind. Hassan hatte nur einen einzigen Auftritt, Muir nur "kalkulierte", nicht so schnelle Rennen, Obiri sah für mich in Torun nicht stark aus usw. Aber weit eher konnte man den generellen Rennverlauf erwarten.
Sie ist ja sowieso die Läuferin, die sich keine Startlisten anschaut und auch bei der DL in Birmingham ihre Zeit erst nicht einzuschätzen wusste. Also wenig überraschend, das zumindest sie keine Ahnung hatte, wo der DR liegt, ihr Trainer aber bestimmt schon. Und mit dem Rennen von Madrid nach Karlsruhe hat man dann ja scheinbar das erste Mal einen Rekordversuch explizit geplant, dann wusste sie natürlich auch Bescheid.
Sonst sehe ich das so wie du, ein schneller Schlusskilometer in Dortmund hätte jetzt auch nicht viel gebracht und so hat sie jetzt auch immerhin das eine sehr gut verlaufene Rennen stehen, nachdem sie im Cross und über 1500m zwar immer gut, aber nicht auf Sommerniveau war.
Hassan und Muir waren dann eben doch extrem gut in Form und Obiri, die sich auch im Cross schlagen lassen musste, hat als 4. eigentlich ihre Winterform bestätigt (gut, aber nicht überragend).
(02.03.2018, 10:44)Atanvarno schrieb: In der letsrun-Analyse wird vor allem Hassan für taktische Fehler kritisiert. Sie ist vier der letzten fünf Runden schneller als Dibaba gelaufen, hatte es da aber schon "vergeigt", weil sie anfangs viel zu weit hinten gelaufen ist und dadurch nicht rechtzeitig auf den Antritt Dibabas reagieren konnte.
Das ist aber auch so typisch Hassan. Mir ist irgendwie vor allem diesbezüglich Dibabas Weltrekordrennen in Erinnerung. Da war es allen klar, dass Dibaba ein sehr hohes Tempo angehen wird, außer eben anscheinend Hassan, die sich nach dem Start erst einmal ans Ende des Feldes zurückfallen lässt und dann völlig überrascht das komplette Feld überlaufen muss, als sie merkt, dass ihre Konkurrentin vorne weg zieht.
Ich finde es wirklich erstaunlich, dass sie auch in ihrem zweiten Jahr bei einem Salazar, der auf Taktik eigentlich großen Wert legt, immer noch solche Fehler wie gestern macht. Die zunächst hinterherlaufende Dibaba ist gleich nach vorne, als das Tempo schneller wurde, Hassan hat das hingegen verschlafen.
(02.03.2018, 10:48)dominikk85 schrieb: Ist das denn so? Kokos bestleistung über 800m ist unter 2m.
genzebe's bestleistung ist nur wenige zehntel besser. Hassan ist weitaus schneller, aber auch Muir ist nur etwa ne sekunde schneller, in nem optimal gepacten rennen in top form würde ich koko auch ne 1:58.8 zutrauen. Obiri und die amerikanerin sind sogar deutlich langsamer als koko (über 2m). Ich sehe nicht wo koko da nen nachteil in den unterdistanzen haben soll. Oder sehe ich da was falsch?
Naja, Dibaba ist die 800m nur mal in der Phase gelaufen, als sie für ihre Verhältnisse schlecht in Form war, ist aber auch schon die letzten 800m eines 1500m-Rennens in 1:57 gerannt. Obiri kommt ja auch von den 1500m und hat da eine 3:57 immerhin stehen und Houlihan ist ja anscheinend stark verbessert (auf letsrun wird aber auch immer ihr Kick hervorgehoben), aber von der Truppe gestern waren das ja auch die Läuferinnen, denen Klosterhalfen näher war.