Lieber Thomas!
Zustimmung zu den "überbewerteten" Paralympics.
Ich glaube nicht daß da ein tatsächliches, riesiges öffentliches Interesse da ist. Da wird (ich übertreib mal) in hunderten von Unterklassen je nach Grad und Art der Behinderung gewertet, so daß da ein totales Durcheinander herrscht für Nichteingeweihte. Wenn aber das Fernsehen dabei sein MUSS und die Berichterstattung dem tatsächlichen Interesse nicht entspricht, so müßte man schon fündig werden auf der Suche wer hier profitiert und letztenendes dafür sorgt daß sich scheinbar den Gesetzen der Logik entgegenstellend die Steine beginnen bergaufwärts zu rollen.
Zu der Diskussion um die Ü30-Leichtathletik (seit einiger Zeit finde ich den Mut darum zu bitten, das Unwort "Senioren"-LA in meiner persönl. Gegenwart zu vermeiden) findet sich einiges auf http://www.geojumpers.com/html/u-30_diskussion.html
Meines Erachtens ist es recht einfach. Egal, welche Altersstufe man betrachtet, sie ist immer sportlich neutral zu bewerten. Weder ich als Ü30, noch ein Schüler hat sich dafür zu rechtfertigen, daß das Leistungsniveau anders ist als bei den Aktiven. Warum sollte ich einen 12-jährigen Minderwertigkeitskomplexe einreden, weil er nur 1,59 m hoch springt.
Jede Altersstufe hat das Recht, in seinen sportlichen Bemühungen gleich erst genommen zu werden.
Laut geojumpers entsteht das Problem, weil die Leichtathletik im Altersbereich 10 -30 Jahre eher als Spitzensport wahrgenommen wird in der Öffentlichkeit und ab Ü30 ein Bruch entsteht, weil viele der Aktiven einfach aufhören und nun ein abenteuerliches Gemisch von wenigen ehemaligen Spitzenathleten mit Quereinsteigern sowie Freizeitsportlern vorherrscht bis hin zu weißbärtigen Opas bei denen man bei jedem Wettbewerbs-Versuch die Luft anhält, aber nicht wegen der zu befürchtenden Leistungen.
Die Zeitungen bringen dann aber gerne den Opa, weils bizarr ist und schon sind die Senioren im Bereich der Lächerlichkeit.
In Porto Alegre haben die 95-jährigen 100 m Läufer den meisten Applaus bekommen, der Governador do estado war gekommen und die Leuten waren geschlossen aufgestanden auf den Tribünen und kreischten vor Begeisterung. Eine tolle WM! Obrigado!
Nein, in Wirklichkeit erträgt man das alles aus sportlicher Sicht nur durch Gelassenheit und Großmut, der einem ab 50 zu eigen sein sollte.
Wenn da Goldmedallien vergeben werden, deren Leistungen in Erfurt nur zu einem 5. Platz reichen, dann könnte man im Boden versinken oder ... man freut sich mit am stillen Glück des Gewinners, der nun die Medaille 5 Tage lang in Porto Alegre spazierenträgt und sich wohl auch nachts nicht von ihr trennt.
Thomas, denk noch mal drüber nach: Wollen wir wirklich Hinz und Kunz die Teilnahme an EM und WM gestatten? Wollen wir dort wirklich Kirchentagsatmosphäre wo jeder jeden lieb hat?
Der Zuschauer kommt wohl eher, wenn es irgendwie knistert, wenn er Rivalitäten spürt, wenn Adrenalin im Spiele ist. Ein Rekord versucht wird. Sich irgendwas tut was sportliches Interesse weckt.
Bei einer WM will man die besten der Welt sehen und nicht berufliche Aufsteiger, die über das Potential ihrer gefüllten Reisekasse ihr persönliches Profil abzurunden suchen.
Ich denke schon es gibt eine Beziehung zwischen dem Zuschauerinteresse (welches der Athlet ja will und z. T. braucht) und dem sportlichen Gehalt eines Wettkampfs.
Ich würde meinen, vor Olympia für Ü30 müßte man wohl noch eine ganze Reihe von Dingen zurechtrücken. Eine Leistungsoberklasse für Ü30 müßte bestehen und anerkannt sein (Mindestleistungen EM, WM) was sich dann auch in der Öffentlichkeit wiederspiegeln sollte. Ich glaube da sind wir noch nicht.
Es gibt in Deutschland nicht einmal eine offizielle aktuelle Bestenliste für Ü30, also eine Datenbank, in der man ständig nachschauen kann wie die Rangliste ausschaut zu jedem beliebigen Zeitpunkt. Nur eine lückenhafte private Initiative.
Keine Ahnung warum es keine weltweit vorgeschriebenen einheitlichen Wettkampfergebnislisten gibt, die in Datenbanken bald nach einem Wettkampf allen zur Verfügung stehen bzw. als Bestenlisten unter verschiedenen Parametern abfragbar sind. Wenn's schon an so was hakt, obwohl die Computer-Software das schon vor 20 jahren beherrschte, es aber nur nicht eingesetzt wird, dann kann ich nur sagen, everything allright, good night!
Zustimmung zu den "überbewerteten" Paralympics.
Ich glaube nicht daß da ein tatsächliches, riesiges öffentliches Interesse da ist. Da wird (ich übertreib mal) in hunderten von Unterklassen je nach Grad und Art der Behinderung gewertet, so daß da ein totales Durcheinander herrscht für Nichteingeweihte. Wenn aber das Fernsehen dabei sein MUSS und die Berichterstattung dem tatsächlichen Interesse nicht entspricht, so müßte man schon fündig werden auf der Suche wer hier profitiert und letztenendes dafür sorgt daß sich scheinbar den Gesetzen der Logik entgegenstellend die Steine beginnen bergaufwärts zu rollen.
Zu der Diskussion um die Ü30-Leichtathletik (seit einiger Zeit finde ich den Mut darum zu bitten, das Unwort "Senioren"-LA in meiner persönl. Gegenwart zu vermeiden) findet sich einiges auf http://www.geojumpers.com/html/u-30_diskussion.html
Meines Erachtens ist es recht einfach. Egal, welche Altersstufe man betrachtet, sie ist immer sportlich neutral zu bewerten. Weder ich als Ü30, noch ein Schüler hat sich dafür zu rechtfertigen, daß das Leistungsniveau anders ist als bei den Aktiven. Warum sollte ich einen 12-jährigen Minderwertigkeitskomplexe einreden, weil er nur 1,59 m hoch springt.
Jede Altersstufe hat das Recht, in seinen sportlichen Bemühungen gleich erst genommen zu werden.
Laut geojumpers entsteht das Problem, weil die Leichtathletik im Altersbereich 10 -30 Jahre eher als Spitzensport wahrgenommen wird in der Öffentlichkeit und ab Ü30 ein Bruch entsteht, weil viele der Aktiven einfach aufhören und nun ein abenteuerliches Gemisch von wenigen ehemaligen Spitzenathleten mit Quereinsteigern sowie Freizeitsportlern vorherrscht bis hin zu weißbärtigen Opas bei denen man bei jedem Wettbewerbs-Versuch die Luft anhält, aber nicht wegen der zu befürchtenden Leistungen.
Die Zeitungen bringen dann aber gerne den Opa, weils bizarr ist und schon sind die Senioren im Bereich der Lächerlichkeit.
In Porto Alegre haben die 95-jährigen 100 m Läufer den meisten Applaus bekommen, der Governador do estado war gekommen und die Leuten waren geschlossen aufgestanden auf den Tribünen und kreischten vor Begeisterung. Eine tolle WM! Obrigado!
Nein, in Wirklichkeit erträgt man das alles aus sportlicher Sicht nur durch Gelassenheit und Großmut, der einem ab 50 zu eigen sein sollte.
Wenn da Goldmedallien vergeben werden, deren Leistungen in Erfurt nur zu einem 5. Platz reichen, dann könnte man im Boden versinken oder ... man freut sich mit am stillen Glück des Gewinners, der nun die Medaille 5 Tage lang in Porto Alegre spazierenträgt und sich wohl auch nachts nicht von ihr trennt.
Thomas, denk noch mal drüber nach: Wollen wir wirklich Hinz und Kunz die Teilnahme an EM und WM gestatten? Wollen wir dort wirklich Kirchentagsatmosphäre wo jeder jeden lieb hat?
Der Zuschauer kommt wohl eher, wenn es irgendwie knistert, wenn er Rivalitäten spürt, wenn Adrenalin im Spiele ist. Ein Rekord versucht wird. Sich irgendwas tut was sportliches Interesse weckt.
Bei einer WM will man die besten der Welt sehen und nicht berufliche Aufsteiger, die über das Potential ihrer gefüllten Reisekasse ihr persönliches Profil abzurunden suchen.
Ich denke schon es gibt eine Beziehung zwischen dem Zuschauerinteresse (welches der Athlet ja will und z. T. braucht) und dem sportlichen Gehalt eines Wettkampfs.
Ich würde meinen, vor Olympia für Ü30 müßte man wohl noch eine ganze Reihe von Dingen zurechtrücken. Eine Leistungsoberklasse für Ü30 müßte bestehen und anerkannt sein (Mindestleistungen EM, WM) was sich dann auch in der Öffentlichkeit wiederspiegeln sollte. Ich glaube da sind wir noch nicht.
Es gibt in Deutschland nicht einmal eine offizielle aktuelle Bestenliste für Ü30, also eine Datenbank, in der man ständig nachschauen kann wie die Rangliste ausschaut zu jedem beliebigen Zeitpunkt. Nur eine lückenhafte private Initiative.
Keine Ahnung warum es keine weltweit vorgeschriebenen einheitlichen Wettkampfergebnislisten gibt, die in Datenbanken bald nach einem Wettkampf allen zur Verfügung stehen bzw. als Bestenlisten unter verschiedenen Parametern abfragbar sind. Wenn's schon an so was hakt, obwohl die Computer-Software das schon vor 20 jahren beherrschte, es aber nur nicht eingesetzt wird, dann kann ich nur sagen, everything allright, good night!