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Pro GERIOLYMPICS - ThomZach - 15.03.2014 Offener Brief an die Olympische Bewegung Als Olympiateilnehmer (1968) und heute erfolgreicher Seniorensportler möchte ich einen Vorschlag im Sinne der Olympischen Idee machen. Ohne das Schicksal der Behinderten bagatellisieren zu wollen und voller Respekt für deren Leistungen im Alltag wie im Sport, ist doch zu bedenken, dass der üblichste aller Leistungs-Hinderungs-Gründe noch immer das Alter ist. Was hindert mich denn z.B. heute daran, 2m40 hochzuspringen, wenn nicht mein Alter?! Sportler die sich dem Altern entgegenstemmen, indem sie sich in Form halten und mit dem Ziel wettbewerbsfähiger Leistungen trainieren, Sportler die auf eigene Kosten zu nationalen und internationalen Veranstaltungen reisen und dort gegebenenfalls Medaillen gewinnen oder einfach nur ehrenvoll „dabei sind“, haben meiner Meinung nach genau so viel Respekt verdient wie Behinderte. Ja, sie geben doch sogar das eindringlichere Vorbild für den Rest der Gesellschaft ab, da deren Mehrheit aus nicht behinderten Menschen besteht. Und diesen liegt es doch näher, sich von einem nicht behinderten Alters-Sportler zum Selber-Sportreiben animieren zu lassen, als von Rollstuhlfahrern, Blinden und Prothesenträgern. Der Beitrag der Seniorensportler zur Volksgesundheit wird also in der öffentlichen Wahrnehmung in ungehöriger Weise unterschätzt und übergangen. Haben die Senioren-Sportler nicht vielmehr verdient, auch im Lichte der Olympischen Idee zu stehen, der Olympischen Bewegung anzugehören und unter dem Schirm des IOC Olympische Spiele zu bestreiten? Geriolympics sozusagen? Bei den vielen Kategorien von Behinderungen, die bei den Paralympics gelten, ist da nicht auch Platz für die „Behinderung Alter“? Könnten nicht wenigstens für Senioren mit 50, 60 und 70 Jahren dort Wettkämpfe ausgetragen werden? Wäre das nicht ein Signal für die Gesellschaft, das Alter zu ehren und sich an Senioren-Sportlern und -Sportlerinnen ein ermutigendes Beispiel zu nehmen? Das Alter braucht die Olympische Bewegung als Antrieb für seine körperliche und seelische Selbsterhaltung, also für die individuelle Gesunderhaltung. Ein Behinderter Olympionike ist zwar bewunderungswürdig, aber er steht dem normalen nichtbehinderten älteren Menschen nicht so nahe wie ein nichtbehinderter Alters-Olympionike. Deshalb ist ein solcher immer das näherliegende, gültigere Vorbild. Es wäre daher zu begrüßen, wenn die Olympischen und politischen Organisationen diesen Vorschlag einmal eingehend beraten könnten. Vielleicht entsteht dann tatsächlich eines Tages eine Geriolympische Bewegung. RE: Pro GERIOLYMPICS - Hellmuth K l i m m e r - 15.03.2014 Bravouröser Gedanke!!! Und auf die Bezeichnung Geriolympik/Geriolympiade/Geriolympics (abgeleitet von Geriatrie ---> Altersheilkunde) muss man erst mal kommen. Ich glaube auch, dass es natürlich viel, viel mehr Seniorensportler gibt, als Behinderte, die durch ihre sportl. Betätigung (wenn sie's nicht übertreiben!) unserm Sozialsystem viel Geld ersparen. (Nur) so gesehen würde auch ich für eine Aufwertung des Seniorensports plädieren - etwa eine Sen.-Olympiade gleich nach der der Profis und nach den Paralymics. (???) (Könnte sogar eine ökonomisch bessere Lösung sein, statt alles einzeln!?) hek RE: Pro GERIOLYMPICS - Atanvarno - 15.03.2014 RE: Pro GERIOLYMPICS - ThomZach - 15.03.2014 Wer soll das bezahlen? Bis jetzt zahlen die Senioren ihre EM und WM selber. Der Staat und seine profit-orientierten Krankenkassen können auf Einsparungen spekulieren, wenn sie in den Seniorensport investieren. Die Sonne scheint - ich fahr ins Training. RE: Pro GERIOLYMPICS - Javeling - 15.03.2014 Lieber Thomas, ich hab' mich (zunächst) fast halbtot gelacht und am Kalender überzeugt, dass wir noch nicht den 1. April haben. Nach 'umfangreichen Recherchen' habe ich festgestellt, dass wir schon diese "Geriolympische Bewegung" haben. Sie hat jedoch einen anderen Namen : WM / EM / DM ! Heinz Engels, Mainz RE: Pro GERIOLYMPICS - Atanvarno - 15.03.2014 War nicht der allgemeine Konsens, dass die internationalen Wettbewerbe der Senioren keine richtigen Meisterschaften sind, weil der Geldbeutel des Athleten und nicht allein das sportliche Können über die Teilnahme entscheidet? Worauf Thomas abzielt ist wohl eine Gleichbehandlung der Senioren mit olympischen und paralympischen Sportlern, d.h. Qualifikationsnormen und nach Erfüllung selbiger Kostenübernahme für die Gerolympier durch den Verband (eventuell sogar mit offiziellen Förderstrukturen, Trainern, Kadern, etc?) Und da verweise ich wieder auf mein vorheriges Posting. RE: Pro GERIOLYMPICS - ThomZach - 15.03.2014 Mein Olympisches Ideal ist viel antiquierter! Jeder der will, sollte teilnehmen dürfen. Und auch selber bezahlen. Der Verband übernimmt für Hochqualifizierte auf Antrag einen Teil der Kosten. Und der Verband finanziert diese Hilfen über Sponsoren, die ein Interesse daran haben, dass sportliche Senioren als Vorbilder hingestellt werden. Meinetwegen auch Milka, deren täglicher Kunde ich bin. Aber auch die Pharma- und Ernährungsindustrie könnte einsteigen. Der Verband - warum nicht ein eigens gegründetes Senioren-Olympiakommitee? - könnte auch als Vermittler für Werbeverträge mit Spitzensenioren fungieren. Alles wie andereswo auch. Wer zahlt denn zum Beispiel den zig.000€ teuren Ski-Schlitten, mit dem ein behinderter Biathlet unlängst Olympiasieger wurde? Also mit April hat das alles nichts zu tun. Aber ich seh schon. Hier fehlt es den Usern an Phantasie, Konsequenz und Optimismus. RE: Pro GERIOLYMPICS - ThomZach - 15.03.2014 (15.03.2014, 17:02)Atanvarno schrieb: War nicht der allgemeine Konsens, dass die internationalen Wettbewerbe der Senioren keine richtigen Meisterschaften sind, weil der Geldbeutel des Athleten und nicht allein das sportliche Können über die Teilnahme entscheidet?Genau so war das in den Anfängen der Modernen Olympiaden doch schon. Und heute ist es auch nicht anders: Die Athleten hängen am Tropf der Verbände. Wenn die nicht wollen oder können, dann bleiben auch die Besten zuhause. Ich hätte mir die Reise nach Porto Alegre ja leisten können. Aber die lange Reise war mir der eventuelle Titel nicht wert. Auch wenn ein Verband sie bezahlt hätte. Und das Geld heb ich lieber für schlechtere Tage auf. In Budapest sind beim Hochsprung alle großen Namen am Start. Und wenn einer verletzt ist, dann nützt ihm auch das Geld nichts, das er hat oder nicht hat oder gestellt bekommt. Alte Olympiasieger wurden auch schon mal eingeladen. Aber das fiel nicht weiter auf. Als Erstes müssten mal die Medien aufwachen. Aber da spielen die Alten genau so eine kleine Rolle wie in der Politik. Eigentlich rundum eine echte Schande. RE: Pro GERIOLYMPICS - ThomZach - 15.03.2014 Warum gehört es zu den 10 Geboten, dass man seine Ältern achten soll? Weil es nicht selbstverständlich ist, sondern die Jugend zum Gegenteil neigt. Die Älteren werden doch von den Jüngeren nur als Last empfunden. Man ist von ihnen erzogen worden und hegt ihnen schon von daher einen gewissen Groll. Man verdankt ihnen zu viel, um die Schuld nicht als Joch zu empfinden. Man hat erfolglos gegen ihre Übermacht gestritten oder auch erfolgreich. In beiden Fällen ist das Thema "Eltern" erledigt. Lieber nicht mehr dran denken. Das lenkt nur vom Tagesgeschäft ab. Genug dass man ihre Rente verdienen soll. Und auch da fehlt die Einsicht. Denn den Aufbau der Republik zu dem was sie ist, und von dem heute große Mehrheiten wunderbar profitieren ist ihr Werk. Auch wenn sie in Sachen Politik vielleicht versagt haben. Das tun die neuen Generationen erst recht. RE: Pro GERIOLYMPICS - Javeling - 15.03.2014 Thomas : Olympiaden ? Es ist zwar von dir gut gemeint. Allerdings nicht durchführbar. Wir hatten chon im 'alten' Forum über ähnliche Themen diskutiert. Bei den WM/EM kann schon jeder, der noch einigermaßen zum Wettkampfplatz laufen kann, teilnehmen. Die Qualis sind doch nur ein 'Alibi', wird nicht geprüft (kein schriftlicher Nachweis). Die Sponsoren.....naja, das sind doch keine Karitas-Unternehmen, die einem LA-Hobbysportler (aller AKs) einfach mal ein paar Euros spenden, damit der 'nen schönen Urlaub mit Wettkämpfchen in aller Welt verbringen kann. -Ironie AN - Auch für Hochqualifizierte der M/W 80+ ? - Ironie AUS - Wenn schon, dann muss das eigentlich für alle AKs gelten. Oder ? Olympiakomitee für Senioren, meinst du das wirklich soooo ? Bei den behinderten Sportlern hat doch die Finanzierung einen Hintergrund, der mit uns Alten (und den Wehwehchen) wirklich nix zu tun hat. Thomas, allein die Phantasie usw. ist zwar erfrischend, aber hilft in diesem Bereich nicht weiter. Heinz Engels, Mainz |