23.01.2018, 11:27
Scouting und eine kompetitive Umgebung im Jugend bis College-Alter (letzteres entspricht ja recht genau der U23) hat offenbar Vor- und Nachteile. Einerseits wird ein viel weiteres Netz ausgeworfen, weil die Schulsportlehrer eher auf Talente achten als typischerweise in Deutschland. Und es ist ja nicht so, dass es in den USA keine Ballsportarten gäbe, die der Leichtathletik ähnlich massiv Talente abwerben können wie Fußball in D. Dann bekommen 18-22jährige sowohl eine gute Infrastruktur, die Sport und Studium gut verbinden lässt, wie auch im Lande horrender Studiengebühren einen erheblichen geldwerten Vorteil, wenn sie ein Sportstipendium erhalten (bzw. auch die Chance auf einer weit renommierteren Uni zu studieren als sonst möglich gewesen wäre).
Andererseits steigt die Gefahr des Verheizens zwischen Teenager und Anfang 20, weil der Spatz in der Hand viel fetter ist als in Deutschland, wo man sich für u18-Titel garnix kaufen kann.
Klar sind die USA eine sehr starke Leichtathletiknation. Sie haben aber auch 320 Mio. Einwohner, zusätzlich zu den schon genannten Faktoren eine extreme Sportbegeisterung und kompetitive Grundhaltung. Anhand all dieser Faktoren und der unbestritten viel stärkeren Breite, gerade auch im Jugend/College-Bereich waren und sind sie m.E. international in den Mittel/Langstreckenläufen nicht so besonders stark (bzw. sind etliche der stärksten wie Lagat oder Chelimo eben auch "Importe"). Oder im Mehrkampf hatten sie zwar einzelne Supertalente, aber die eigentlich zu erwartende Breite in der Spitze kaum. Deutschland hatte meistens mehr Top10 Mehrkämpfer bei WM/OS als die USA. Am besten sind sie wenig überraschend nach wie vor in den Disziplinen, in denen wahrscheinlich westafrikanische Gene einen Startvorteil bringen, nämlich Sprint und Sprung.
D.h. man kann sicher einiges bzgl. Talentfindung und -entwicklung von den USA lernen, aber insgesamt können die sich auch leisten, einige zu verheizen bzw. befördern eben dieselben positiven Strukturen auch die Verheizung.
Andererseits steigt die Gefahr des Verheizens zwischen Teenager und Anfang 20, weil der Spatz in der Hand viel fetter ist als in Deutschland, wo man sich für u18-Titel garnix kaufen kann.
Klar sind die USA eine sehr starke Leichtathletiknation. Sie haben aber auch 320 Mio. Einwohner, zusätzlich zu den schon genannten Faktoren eine extreme Sportbegeisterung und kompetitive Grundhaltung. Anhand all dieser Faktoren und der unbestritten viel stärkeren Breite, gerade auch im Jugend/College-Bereich waren und sind sie m.E. international in den Mittel/Langstreckenläufen nicht so besonders stark (bzw. sind etliche der stärksten wie Lagat oder Chelimo eben auch "Importe"). Oder im Mehrkampf hatten sie zwar einzelne Supertalente, aber die eigentlich zu erwartende Breite in der Spitze kaum. Deutschland hatte meistens mehr Top10 Mehrkämpfer bei WM/OS als die USA. Am besten sind sie wenig überraschend nach wie vor in den Disziplinen, in denen wahrscheinlich westafrikanische Gene einen Startvorteil bringen, nämlich Sprint und Sprung.
D.h. man kann sicher einiges bzgl. Talentfindung und -entwicklung von den USA lernen, aber insgesamt können die sich auch leisten, einige zu verheizen bzw. befördern eben dieselben positiven Strukturen auch die Verheizung.