(23.01.2018, 08:55)jonas schrieb: Vivian Cheruiyot lief 2000 gerade 17 geworden in Sydney im olympischen 5.000m-Finale. 16 Jahre später holte sie mit fast 33 Jahren in der gleichen Disziplin in Rio Olympia-Gold.
Auch wenn das natürlich eine Ausnahme und frühes Verheizen in so einem Fall eher die Regel ist, finde ich es allemal in diesem Thread erwähnenswert.
Hierbei muss man wohl zwischen den Nationen unterscheiden, bei denen Laufen zum Alltag gehört und wo die Leistungen schon in jungen Jahren antrainiert worden sind. Insgesamt neige ich z.B. bei Wurf-, Sprung- und Sprintdisziplinen immer mehr dazu, die Jugend besser bei lockeren und vor allem koordinativen Einheiten zu verbringen und vor allem bei Schwäche-Beseitigungs-Programmen, weil einfach z.B. im Kraftbereich enorm überzogen und ein Erwachsenentraining forciert wird. Die Strukturen danken das nicht. Es sollte eher ein Strukturunterstützungsprogramm gefahren werden, als die vulnerablen Stellen hart zu belasten.
Ich beobachte z.B. hier in Deutschland zwei junge Spitzen-Athletinnen im Sprint im Kontrastprogramm, wo die eine schon ein Erwachsenen-Krafttraining vornehmlich im traditionellen Gewichthebebereich und die andere ein Strukturunterstützungsprogramm absolviert und auch ansonsten strukturell und metabolisch altersgemäß moderat trainiert wird. Ich habe bei der zweiten Athletin ein wesentlich besseres Gefühl. Die unterschiedlichen Trainingsarten machen sich auch muskulär bemerkbar, weil durch die unterschiedlichen Einflussnahmen ganz unterschiedliche Strukturen beansprucht werden. Während die eine bereits unglaublich ausgeprägte Beine unter ihrem Körper hat, geht man bei der anderen sprintmäßig "strukturell nach Gepardenart" zu Werke. Die Verletzungsträchtigkeit ist daher sehr unterschiedlich ausgeprägt.
Gertrud