05.11.2017, 09:05
(05.11.2017, 02:28)Robb schrieb: Beim Schach erfolgt die Qualifikation für Weltmeisterschaften durch Turniere, nicht durch die Weltrangliste, der Vergleich hinkt also stark.
Gewichtiges Argument. Die Einladung zu den Kandidatenturnieren erfolgt allerdings teilweise nach Elo-Wertung
Ich gebe hier ja auch nur den Advocatus Newboldiae, ansich finde ich die Idee einer Qualifikation über Weltrangliste auch überflüssig, weil sie die bestechend einfache Leichtathletik unnötig verkompliziert.
Aber wenn das umgesetzt wird (und die Sache scheint ja schon mehr oder weniger in trockenen Tüchern zu sein) kann man sich auch Gedanken über eine vernünftige Umsetzung machen.
Zu deinen Einwänden also:
Heß: Natürlich wird der DLV, wenn die WR-Liste kommt, keine deutschen Meisterschaften mehr parallel zu DL-Meetings legen
Krause: Wenn Krause genug Punkte hat und kein Verfall bereits erworbener Punkte wegen zu wenig Starts droht, kann sie auf den Start in Rabat verzichten und sich ein besser gepunktetes Meeting suchen, oder eben hinfahren, weil sie Geld verdienen will, nicht weil sie Punkte braucht (etliche Super-Großmeister spielen Bundesliga, da gibt's auch kaum Punkte).
Um einem weiteren Einwand vorzugreifen: Wenn sie in ein besser gepunktetes Meeting nicht reinkommt, ist sie nicht so gut, dass sie in Rabat gegen das schwache Feld keine Punkte bekommen würde.
Eine Gefahr, die ich da sehe ist allerdings, dass die Veranstalter merken, wenn Athleten dringend Punkte brauchen und deswegen die Startgelder drücken.
Das ist mich eines der wichtigeren Argumente gegen die Qualifikation nach Weltrangliste. Sie bringt die Veranstalter/die IAAF gegenüber den Athleten in eine wesentlich stärkere Position. Eine Normleistung kann ich jederzeit und überall erzielen und dann kann sich die IAAF auf den Kopf stellen, sie muss mich für die WM zulassen, wenn mein Verband mich nominiert. Bei der Qualifikation nach Weltrangliste hat die IAAF die Finger an sehr vielen Stellschrauben, mit denen sie Athleten benachteiligen kann.
There is all the difference in the world between treating people equally and attempting to make them equal (Friedrich August von Hayek)