29.09.2017, 08:16
Aber die unterstützenden Mittel dürften doch nicht unbedingt direkt für eine deutlich bessere Umsetzung der 200m-Zeit sorgen?
Vielleicht schon, unbestritten gehören die 400 und 800-Rekorde der Frauen zu den langlebigsten, zumal liefen mehrere Athletinnen in diesen Gegend, anders als der einmalige Ausreißer FloJo bei 100/200. Ich dachte aber, dass die dominierenden Mittel der 1980er Jahre in erster Linie für mehr Kraft/Grundschnelligkeit sorgten. Es sind ja nicht nur einzelne Rekorde, sondern auch "typische" Zeiten im Weltklassebereich in Langsprint und Mittelstrecke in den 1980ern bei den Frauen stärker gewesen als heute. Ich dachte daher, dass die Ursache hier wäre, dass man eben die Langsprint/Mittelstreckentalente durch Anabolika stärker/schneller gemacht hat (daher bei Frauen überproportional wirksam), nicht, dass man die Kurzsprinttalente ausdauernder gemacht hat.
Selbst wenn, dann hat jemand oben ja aktuelle Athletinnen (Polen, Litauen usw.) genannt, die deutlich schwächere 200m-Zeiten als die Deutschen, aber besser 400m-Zeiten haben. (Ich habe Breuer nur genommen, weil die bekannt war und ich leichter beide BL gefunden habe als bei anderen.)
Ich weiß nicht, ob das für 400 (800) schon so relevant ist, aber auf den Langstrecken schaffen viele Athlet/innen heute erhebliche bessere Umsetzungen der Schnelligkeit, vermutlich dank besserer Trainingsmethoden, die die Besonderheiten (unterschiedliche Ausdauertypen) der einzelnen Athleten eher berücksichtigen. Vor 30 Jahren gab es meines Wissens niemand, der mit so schwachen Unterdistanzleistungen so schnell Marathon laufen konnte wie etwa die Hahners heute (oder Reh auf den Bahndistanzen, die müsste "eigentlich" mindestens 10 sec. schneller über 1500 sein, um ihre tatsächliche 5k-Zeit zu schaffen) . Selbst bei einem Vielfachweltrekordler wie Coe sind die 1500-Leistungen eigentlich durchweg zu "schlecht" ggü. der 800m-Zeit. D.h., selbst wenn diese Erkenntnisse (die ab 1500 eindeutig Früchte zu tragen scheinen) nur teilweise für 200 -> 400 gelten sollten, müsste die Umsetzung der Schnelligkeit für den Langsprint heute besser sein, nicht schlechter. Und die relative Häufigkeit der Kurzsprint/Langsprint-Typen sollte sich in 30 Jahren kaum groß geändert haben, oder? D.h. wenn der Pool nur groß genug ist, müssen etwa genausoviele Langsprintbegabungen dabei sein. Die probieren das evtl. aber gar nicht aus (weil eklig anstrengend), wenn sie eh national die besten über 100 (oder 200) sind.
Vielleicht schon, unbestritten gehören die 400 und 800-Rekorde der Frauen zu den langlebigsten, zumal liefen mehrere Athletinnen in diesen Gegend, anders als der einmalige Ausreißer FloJo bei 100/200. Ich dachte aber, dass die dominierenden Mittel der 1980er Jahre in erster Linie für mehr Kraft/Grundschnelligkeit sorgten. Es sind ja nicht nur einzelne Rekorde, sondern auch "typische" Zeiten im Weltklassebereich in Langsprint und Mittelstrecke in den 1980ern bei den Frauen stärker gewesen als heute. Ich dachte daher, dass die Ursache hier wäre, dass man eben die Langsprint/Mittelstreckentalente durch Anabolika stärker/schneller gemacht hat (daher bei Frauen überproportional wirksam), nicht, dass man die Kurzsprinttalente ausdauernder gemacht hat.
Selbst wenn, dann hat jemand oben ja aktuelle Athletinnen (Polen, Litauen usw.) genannt, die deutlich schwächere 200m-Zeiten als die Deutschen, aber besser 400m-Zeiten haben. (Ich habe Breuer nur genommen, weil die bekannt war und ich leichter beide BL gefunden habe als bei anderen.)
Ich weiß nicht, ob das für 400 (800) schon so relevant ist, aber auf den Langstrecken schaffen viele Athlet/innen heute erhebliche bessere Umsetzungen der Schnelligkeit, vermutlich dank besserer Trainingsmethoden, die die Besonderheiten (unterschiedliche Ausdauertypen) der einzelnen Athleten eher berücksichtigen. Vor 30 Jahren gab es meines Wissens niemand, der mit so schwachen Unterdistanzleistungen so schnell Marathon laufen konnte wie etwa die Hahners heute (oder Reh auf den Bahndistanzen, die müsste "eigentlich" mindestens 10 sec. schneller über 1500 sein, um ihre tatsächliche 5k-Zeit zu schaffen) . Selbst bei einem Vielfachweltrekordler wie Coe sind die 1500-Leistungen eigentlich durchweg zu "schlecht" ggü. der 800m-Zeit. D.h., selbst wenn diese Erkenntnisse (die ab 1500 eindeutig Früchte zu tragen scheinen) nur teilweise für 200 -> 400 gelten sollten, müsste die Umsetzung der Schnelligkeit für den Langsprint heute besser sein, nicht schlechter. Und die relative Häufigkeit der Kurzsprint/Langsprint-Typen sollte sich in 30 Jahren kaum groß geändert haben, oder? D.h. wenn der Pool nur groß genug ist, müssen etwa genausoviele Langsprintbegabungen dabei sein. Die probieren das evtl. aber gar nicht aus (weil eklig anstrengend), wenn sie eh national die besten über 100 (oder 200) sind.

