[Jo498]

Krause wirkt eigentlich kalkulierbar von ihren Leistungen (und entsprach den Erwartungen in der Vergangenheit meist recht genau). Daher glaube ich auch nicht recht, dass sie in London in die Medaillenränge gelaufen wäre; um die 9:10 vielleicht, also vermutlich 4.-6. Platz. Das Unberechenbare (von Stürzen abgesehen) waren die Afrikanerinnen und die unglaubliche Steigerung von Frerichs. Ich finde die Zeiten von Coburn und Frerichs ggü. ihren Flachzeiten nach wie vor außerordentlich/erstaunlich. Bei Männern ist 30 sec. langsamer normal (zB. Patriz Ilg 7:45 - 8:15). Bei Frauen mitunter eher 40 sec. oder mehr (z.B. Rosie Clarke). Bei Krause mit einer Supertechnik dürften es z. Zt. um die 20-25 sec. sein (8:49 - 9:11) Bei Coburn sind es 14, bei Frerichs 10 sec. Das ist absolut einmalig, scheint mir. Entweder war bei denen in Birmingham unter sehr guten Bedingungen völlig die Luft raus und sie könnten eigentlich unter 8:40 laufen oder sie hatten in London wirklich die Form ihres Lebens.
Bei Krause passen alle (Best-)Zeiten dagegen relativ gut zusammen, auch wenn sie anscheinend zu selten draußen die Flachdistanzen läuft, dass man das gut in jeweiliger Topform vergleichen könnte.

Natürlich ist es dennoch sehr dumm für Krause gelaufen, wenn man ohne eignenes Verschulden stürzt (das steht/stand sogar missverständlich auf Leichtathletik.de, sie sei an einem Hindernis gestürzt, was nicht wahr ist) und dann auch noch richtig was abkriegt. Aber ein 5. Platz in London hätte auch enttäuschend gewirkt und so hat sie eine "Heldentat" abgeliefert (für die sie allen Respekt verdient, jeder hätte wohl akzeptiert, wenn sie abgebrochen hätte) und es bleibt "offen", ob sie nicht vielleicht doch eine Medaille...

Grovdahl hat eine Flachbestzeit von 8:37 (14:57 über 5k), wenn die etwas besser über die Hindernisse wird, wird es für Krause sehr eng bei der EM.