12.04.2017, 10:49
Sehe ich ähnlich wie Solos.
Was heutzutage aber nicht unterschätzt werden darf, ist die Eigendynamik die Themen "im Netz" entwickeln können (man betrachte nur die vielen viralen Videos und ihre Clickzahlen…). Ich sehe insbesondere in der älteren "Funktionärskaste" die Schwierigkeit mit diesem Tempo Schritt halten zu können. Viele Athleten (die sind nun mal in der Breite jung und meist technikaffin) sind bereitwillige Nutzer und Lieferanten schneller Inhalte und diese sind eben nicht nur flach und unterhaltsam. Sei es das Verletzungen geposted werden, Trainingsinhalte getwittert, oder über Nominierungrichtlinien "gefacebooked" wird (ich beanspruche für diese Texte keine Lit-Nobelpreis-Nominierung, das Kauderwelsch ist aber im Kontakt mit jungen Menschen NICHT zu vermeiden - noch dazu wenn man auch häufig "english" unterwegs ist).
Foren sind bei der ganz jungen Generation schon fast wieder old-school, weil das meiste auf phone oder tablet gepostet, geliked, geshared wird (als native speaker dreht sich einem der Magen um, wenn man das liest - und das ist noch zurückhaltend). Viele Verbandsträger haben noch nicht erkannt welch mächtige Welle da losgetreten werden kann und man kann ihr nur dezent entgegen wirken wenn man von Anfang an und ständig dabei ist. Bei jungen Menschen ist das "handy" fast schon angewachsen und der Blick häufiger auf das display als auf die Welt gerichtet - das hat nachhaltige Wirkung. Es sind aber auch zunehmend Ältere die sich von diesem Strom mitreißen lassen und einige spielen sogar in der ersten Reihe mit (Trump kann sich zwar nur rudimentär artikulieren, sein Faktenwissen ist eher bescheiden, der Wahrheitsgehalt einer Meldung ist bei ihm eher nebensächlich, was zählt ist die Emotion).
Fazit: Wir sollten uns im Klaren darüber sein, dass WIR auch Fake-News-Macher sind, einfach weil der Informationsüberfluss JEDEN überfordert und wir zunehmend dazu neigen uns genehme Infos "vorzufiltern" - grundlegend andere Ansichten kommen uns kaum unter. Insofern ist die Eigendynamik dieser Art des Informationsflusses schon gesellschaftlich relevant. Ich halte es weiter für realistisch, dass diese Tendenz zunehmend an Einfluss gewinnen wird: Gesellschaft, Politik und sogar die Wissenschaft reagiert häufig schon entsprechend (Wissenschaft, insbesondere wenn sie um Finanzierung kämpfen muss, wandert schnell auf einem schmalen Grat wenn sie "sensationelles" ankündigt, Ergebnisse im Wettlauf vorschnell präsentiert oder sich von einer hype hetzen lässt. Hier in D noch nicht so ausgeprägt, aber wenn man nach Asien oder in die USA schaut…)
Es hilft, öfter mal die eigenen Standpunkte zu kalibireren, vielleicht waren die doch recht vielen Verletzungsmeldungen von Athleten der Grund für den DLV seinen Standpunkt zu überdenken. Ohne entsprechende Medienmeldung ging eine Verletzung oder ein aus anderen Gründen verhinderter Athlet "einfach unter", heute postet er selbst heftige Bilder von kaputten Füßen oder anderen Körperteilen und wenn sie spektakulär genug sind teilt die Fangemeinde sie ordentlich. DAS lässt sich dann nicht mehr so einfach übersehen - schade allerdings, dass die inhaltliche Auseinandersetzung oft auf der Strecke bleibt, was zählt ist die Emotion.
Ich entschuldige mich für den Ausbruch, aber ich habe gerade eine noch nicht fertige Arbeit hier liegen (zur Medienwirksamkeit), die sich genau mit dieser Thematik befasst…
Was heutzutage aber nicht unterschätzt werden darf, ist die Eigendynamik die Themen "im Netz" entwickeln können (man betrachte nur die vielen viralen Videos und ihre Clickzahlen…). Ich sehe insbesondere in der älteren "Funktionärskaste" die Schwierigkeit mit diesem Tempo Schritt halten zu können. Viele Athleten (die sind nun mal in der Breite jung und meist technikaffin) sind bereitwillige Nutzer und Lieferanten schneller Inhalte und diese sind eben nicht nur flach und unterhaltsam. Sei es das Verletzungen geposted werden, Trainingsinhalte getwittert, oder über Nominierungrichtlinien "gefacebooked" wird (ich beanspruche für diese Texte keine Lit-Nobelpreis-Nominierung, das Kauderwelsch ist aber im Kontakt mit jungen Menschen NICHT zu vermeiden - noch dazu wenn man auch häufig "english" unterwegs ist).
Foren sind bei der ganz jungen Generation schon fast wieder old-school, weil das meiste auf phone oder tablet gepostet, geliked, geshared wird (als native speaker dreht sich einem der Magen um, wenn man das liest - und das ist noch zurückhaltend). Viele Verbandsträger haben noch nicht erkannt welch mächtige Welle da losgetreten werden kann und man kann ihr nur dezent entgegen wirken wenn man von Anfang an und ständig dabei ist. Bei jungen Menschen ist das "handy" fast schon angewachsen und der Blick häufiger auf das display als auf die Welt gerichtet - das hat nachhaltige Wirkung. Es sind aber auch zunehmend Ältere die sich von diesem Strom mitreißen lassen und einige spielen sogar in der ersten Reihe mit (Trump kann sich zwar nur rudimentär artikulieren, sein Faktenwissen ist eher bescheiden, der Wahrheitsgehalt einer Meldung ist bei ihm eher nebensächlich, was zählt ist die Emotion).
Fazit: Wir sollten uns im Klaren darüber sein, dass WIR auch Fake-News-Macher sind, einfach weil der Informationsüberfluss JEDEN überfordert und wir zunehmend dazu neigen uns genehme Infos "vorzufiltern" - grundlegend andere Ansichten kommen uns kaum unter. Insofern ist die Eigendynamik dieser Art des Informationsflusses schon gesellschaftlich relevant. Ich halte es weiter für realistisch, dass diese Tendenz zunehmend an Einfluss gewinnen wird: Gesellschaft, Politik und sogar die Wissenschaft reagiert häufig schon entsprechend (Wissenschaft, insbesondere wenn sie um Finanzierung kämpfen muss, wandert schnell auf einem schmalen Grat wenn sie "sensationelles" ankündigt, Ergebnisse im Wettlauf vorschnell präsentiert oder sich von einer hype hetzen lässt. Hier in D noch nicht so ausgeprägt, aber wenn man nach Asien oder in die USA schaut…)
Es hilft, öfter mal die eigenen Standpunkte zu kalibireren, vielleicht waren die doch recht vielen Verletzungsmeldungen von Athleten der Grund für den DLV seinen Standpunkt zu überdenken. Ohne entsprechende Medienmeldung ging eine Verletzung oder ein aus anderen Gründen verhinderter Athlet "einfach unter", heute postet er selbst heftige Bilder von kaputten Füßen oder anderen Körperteilen und wenn sie spektakulär genug sind teilt die Fangemeinde sie ordentlich. DAS lässt sich dann nicht mehr so einfach übersehen - schade allerdings, dass die inhaltliche Auseinandersetzung oft auf der Strecke bleibt, was zählt ist die Emotion.
Ich entschuldige mich für den Ausbruch, aber ich habe gerade eine noch nicht fertige Arbeit hier liegen (zur Medienwirksamkeit), die sich genau mit dieser Thematik befasst…