06.03.2017, 00:18
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 06.03.2017, 00:20 von icheinfachma.)
(06.03.2017, 00:03)Knueppler schrieb: Nur gibt es eine Untersuchung, die besagt, dass die vertikalen GRF schon ab 60% der Vmax sich kaum noch erhöhen, während das für die vertikalen GRF eben nicht gilt.
Gute Nacht ... werde wahrscheinlich erstmal nicht antworten können.
Wichtig ist trotzdem ein schwammiges Wort. Wenn man beides braucht, damit eine Laufbewegung überhaupt zustande kommt, kann man dann überhaupt eines über das andere stellen?
Wichtig bei Studien ist, dass man nicht nur die Daten liest, sondern sie auch richtig erklären kann.
Die Erhöhung der vertikalen Kräfte nimmt deswegen nicht weiter zu, weil die Höhe der Flugkurve ab dieser Geschwindigkeit nicht mehr zunimmt. Von der Höhe der Flugkurve und dadurch der Falltiefe hängt ab, mit welcher (vertikalen) Kraft man auf dem Boden aufschlägt. Um nicht auf dem Boden zu sitzen, muss der Läufer oder Sprinter eine entsprechende (vertikale) Gegenkraft aufbringen. Je geringer diese ist, desto stärker sinkt er im Knie ein und desto länger dauert der Bodenkontakt an. Da die Bodenkontaktzeit + die Flugzeit die Zeit für einen Schrittzyklus ergeben, bewirkt eine verlängerte Bodenkontaktzeit eine verlängerte Schrittzykluszeit und damit eine verringerte Schrittfrequenz.
Das Trägheitsgesetz besagt übrigens, dass ein KÖrper eine konstante Geschwindigkeit hat, wenn die Summe der einwirkenden Kräfe null ist,, sich also entgegengesetzte Kräfte aufheben. Im Umkehrschluss bedeutet das, dass ein Sprinter, solange er sich mit einer konstanten Geschwindigkeit bewegt (Maximalgeschwindigkeitsphase), die Summe der einwirkenden Kräfte null ist. Das heißt, die Schwerkraft ist genausogroß wie die mittleren vertikalen Kräfte, die der Sprinter aufbringt.
Das heißt aber auch, dass die horizontalen Bremskräfte (Luftwiderstand + Haftreibungskräfte mit dem Boden im Vorderstütz) genauso groß sind wie die horizontalen Abstoßkräfte. Da mit zunehmender Geschwindigkeit die horizontalen Bremskräfte zunehmen, müssen auch die horizontalen Abstoßkräfte zunehmen.
Wer übrigens die horizontalen Kräfte noch weiter erhöht, indem er sich stärker nach hinten abdrückt und das Becken nach vorn (anterior) kippt der bewirkt, dass sich gleichzeitig die vertikalen KRäfte verringern, er dadurch niedrigere Flugkurve und dadurch eine geringere Flugzeit hat und bereits landet, wenn sein Fuß noch weit vor dem Körper ist, was erhöhte horizontale Bremskräfte zur Folge hat. Er hat also die horizontalen Abstoßkräfte erhöht, gleichzeitig aber auch die horizontalen Bremskräfte, was sich ausgleicht, dabei aber die vertikalen KRäfte verringert, die Flugkurve dadurch verringert und so seine Schrittlänge begrenzt.