(01.03.2017, 10:23)jonas90 schrieb: So jetzt, könnt ihr mich prügeln, weil ich die Sache etwas differenzierter sehe und nicht sofort wie üblich für die Athleten in die Bresche springe und den DLV bashe
Musst du dich eigentlich immer gleich in die Opferrolle begeben? Zumal das einer Diskussion nicht gerade zugänglich ist, wenn du eine Antwort schon im Vorhinein als "Prügel" abtust.
Davon abgesehen steht der Leistungsnachweis explizit in den Nominierungsrichtlinien (3.3.2.5). Und es ist natürlich eine Diskussion wert, da man sich fragen kann, ob dieser in der geforderten Form Sinn macht.
Orths Kritik geht ja in die Richtung, dass er bereits ein ansprechendes 3000m-Rennen mit guter Zeit und Platzierung hingelegt hat, der DLV aber anscheinend unbedingt die gesetzte Richtlinie durchsezten wollte, ohne den Rennverlauf (internationale Norm im taktischen Meisterschaftsrennen und zweiter Platz vor Benitz) zu beachten.
Meiner Meinung nach führt man so das Kriterium eines Leistungsnachweises etwas ad absurdum - denn eigentlich soll dieser dem Athleten ja die Chance geben, zu zeigen, dass er noch eine entsprechende Form vorweisen kann. Bei relativ nüchterner Betrachtung von Orths 3000m-Rennen kann man aber denke ich schnell zu dem Ergebnis kommen, dass er momentan ganz gut beieinander ist. Trotzdem wollte der DLV hier unbedingt seine Regelung durchsetzen, die aber ziemlich starr ist und auf solche Umstände keine Rücksicht nimmt.
Was vielleicht so ein wenig fehlt, wenn man es unbedingt an Zahlen festmachen will, ist ein entsprechender Leistungsnachweis über die 3000m. Natürlich würde dann ein diesen erfüllender Athlet immer noch nachrangig gegenüber einen Athleten, der die Norm 2017 gelaufen ist, behandelt werden, aber es würde für solche Fälle wie diesen helfen (Orth ist schließlich auch eine ordentliche Zeit gelaufen und hat eben nicht nur eine gute Platzierung belegt). Gibt es einen Grund, dass man sowohl für den Marathon als auch hier nicht solche Zeiten festlegt? Denn eigentlich sind die geforderten Unterdistanzleistungen ja schon schwächer als jene über die Normdistanz einzuschätzen, warum kann man das also nicht übertragen?