(30.11.2016, 09:49)highjumper83 schrieb: …
Ich frage mich warum solche Mittel wie Turinabol nicht schon damals entdeckt wurden? Wurde da mit zu guten Verschleicherungsmittelschen gearbeitet?…
Die Frage und Antworten dazu hatten wir bereits mehrmals

- Es gibt Substanzen die nicht auf der Liste oder gar nicht bekannt waren (auch zur Verschleierung), da findet man dann auch nichts
- Die Nachweisverfahren werden kontinuierlich verbessert und empfindlicher (im Fall von EPO z.B. um den Faktor 100!) Diese Genauigkeit ist wichtig, da es einen Grenzwert gibt und eine Fehlertoleranz. Athleten / Trainer / Mediziner dopen nicht auf Teufel komm raus, sondern immer am Grenzwert für den Wettkampf (weswegen es auch sogenannte "Kuren" mit Hochdosierungen in frühen Trainingsphasen gibt - hier würde der Athlet sofort auffliegen, deshalb findet so etwas häufig sehr abgelegen statt)
- In vielen Fällen ist die Dopingliste erweitert worden, dennoch werden auch alte Substanzen immer wieder um nur wenige Moleküle verändert - und entgehen den bekannten Nachweismethoden (dafür gibt es die Aufbewahrungsrichtlinien…)
Doping ist, war und wird immer ein Rennen zwischen Hase und Igel sein, die Chancen werden für den Hasen nur signifikant erhöht, wenn man viele Hasen ins Rennen schickt… (und das kostet dann eben auch - Geld und Renomee für den Sport)
edit: die verbesserten Verfahren haben mit ihrer größeren Empfindlickkeit und Genauigkeit eben auch den Vorteil, dass man Nachweise auch über einen viel länger zurückliegenden Verstoß ahnden kann. Ich vermute (habe mich nicht genau eingelesen) das genau dies bei den ganzen Turinabol Nachweisen in Russland der Fall ist. Doping erfolgt Zeitgesteuert, wenn nun aber plötzlich die alten Zeitpläne nicht mehr passen… Trainer sind meist keine Biochemiker oder erfahrene Mediziner …