(18.11.2016, 23:50)Robb schrieb: Teilnahme an DLV-Maßnahmen ist eine der Bedingungen für die Kaderaufnahme. Aber bei Tesfaye lief sicher einiges ab, wovon wir nichts wissen, Harvey meinte ja, sein Ausschluß hatte auch einen disziplinarischen Hintergrund. Die Hahners sind im B-Kader, obwohl sie sich kaum am DLV-System beteiligen werden, es geht also schon.
Ich weiß, dass der DLV diesen Ausschluss in einem anderen Fall praktiziert hat, wo es aber dringend erforderlich war. Es gibt vom Verhalten her natürlich auch Grenzen. Allerdings würde ich einen "Allein-Unterhalter" nicht kadermäßig ausschließen und die Zuwendungen verweigern. Im Gegenteil - er "plündert" die allgemeinen Kassen ja nicht.
Beispiel: Würde ich eine Weltklasse-Mehrkämpferin trainieren, würde ich die mir zur Verfügung stehenden Zeiten absolut effektiv nutzen. Dazu gehört die Reduzierung von Fahr- und "hohlen" Trainungszeiten. Der Sinn besteht dann nicht in der Schädigung des Verbandes, sondern einfach im Effzienzverhalten. Das schließt aber Gesprächsverbindungen zum DLV absolut nicht aus. Ich hatte mit Klaus Baarck immer einen sehr guten Kontakt. Sein Credo war immer: "Was soll ich dir vorschreiben? Du arbeitest sehr gut. Ich kann mich auf dich verlassen." Wir hatten nie Konfliktpotential. Wenn man derartige Verbindungen pflegt und in meinem Fall auch favorisiert, stehen alle Parteien gut da. Wenn ich z. B. das Training in absoluter Ruhe favorisiere, ist mein Ziel nicht die Demontage des Verbandes, sondern wirklich nur die Ruhe vor dem Sturm des Wettkampfes.
Ich trainiere momentan eine junge Mehrkämpferin mit einem Schüler zusammen. Die Trainingsatmosphäre ist einfach schön: absolut konzentriert, ruhig und bisher absolut selbst finanziert. Die Einheiten werden präzise und in kürzester Zeit absolviert, so dass noch Zeit für Schularbeiten und Freunde bleibt. Ich halte diesen Freiraum für enorm wichtig. Man kann nicht auf allen Hochzeiten tanzen. Mein Zeitraum in der Vor- und vor allem Nachbereitung ist immens, was meine Athletin so noch nicht erlebt hat. Sie bekommt sehr tiefe Einblicke in die Trainingszusammenhänge. Wir gehen den "Übeln" sukzessive an die Wurzeln. Ich schneidere das Übungspotential ganz individuell auf die beiden Schützlinge zu. Es ist auch für mich wieder ein Lernprozess mit ganz neuen Herausforderungen. Sie bekommt diesen Service bei keinem Lehrgang. Warum soll man nicht die hundertprozentige Form bevorzugen? Wenn der DLV lernt, solche Sonderkonstruktionen zuzulassen, erhöht er damit sein Leistungspotential und in meinem Fall eine Reduktion der Verletzungsanfälligkeit. Warum soll ich z. B. später meine Athletin zu Personen schicken, deren Verletztenquote aus meiner Sicht enorm hoch ist. Ich habe ganz andere Vorstellungen von Integration des Übungspotentials und der Übungskonstruktionen. Ich hole mir mein Wissen von den von mir bevorzugten Quellen und lasse keine Einmischung zu. Bei Trainerinnen wie mir ist keine Diktatur von oben möglich!!! Der DLV muss diese Menschen nur machen lassen und an bestimmten Stellen unterstützen. Im Endeffekt stehen diese Erfolge auch für den DLV!!! Dagegen habe ich gar nichts.
Gertrud