11.10.2016, 18:57
(11.10.2016, 12:50)Adonis1 schrieb:(11.10.2016, 09:40)Pollux schrieb: @Diskusmann, Adonis, Klimmer
Das Sportfördersystem der DDR unter dem Begriff „sinnvoll“ (oder effizient) zu beurteilen, schließt notwendigerweise die Frage nach den Zwecksetzungen und ihre Beurteilung ein. Und damit auch: was man dabei sehenden Auges in Kauf nahm. Der User ‚Icheinfachma’ hat diese Gesichtspunkte - Im Gegensatz zu den Krümelpickern - stets im Auge behalten. Aber man kann natürlich auf Fisimatenten rumreiten. Aber auch dann bleibt das Gesagte nicht aus der Luft gegriffen.
Es geht hier wohl kaum darum, das DDR-Sportfördersystem als Ganzes zu übernehmen - einzelne Elemente daraus sind aber sicherlich bedenkenswert. Du wirst doch wohl auch unsere Autobahnen völlig aggressionsfrei benutzen, obwohl die Nationalsozialisten deren Ausbau im Sinne der Aufrüstung besonders umfassend betrieben haben (die "Erfindung" stammte ja aus der Weimarer Zeit).
Du wirst es nicht glauben. Man kann sogar das Berliner OLYMPIASTADION agressionsfrei benutzen. Aber wenn dir einer während der Tempolaufpause was von der erfolgreichen Sportförderung der Nazis erzählen würde, ginge dir der Puls (hoffentlich) auf agressionstaugliche 180!
Nicht, dass dies einen Vergleich mit der DDR-Förderung rechtfertigen würde. Aber es bleibt festzuhalten: Ohne Blick auf den Kontext (Zwecksetzung, Mittelverwendung, Rechtfertigung, Billigende Inkaufnahme von Folgen etc) keine Beurteilung einer Handlung.
Aber gut. Vielleicht ging es bei der Ausgangsfrage immer bloß um die Übernahme des Seniorensportprojekts der DDR. Hoffe nur, dass dann keiner daherkommt und sagt: „Das war doch bloß ein Feigenblatt!“ Der hätte bei dir doch glatt das Thema verfehlt.
