11.10.2016, 09:40
@Diskusmann, Adonis, Klimmer
Das Sportfördersystem der DDR unter dem Begriff „sinnvoll“ (oder effizient) zu beurteilen, schließt notwendigerweise die Frage nach den Zwecksetzungen und ihre Beurteilung ein. Und damit auch: was man dabei sehenden Auges in Kauf nahm. Der User ‚Icheinfachma’ hat diese Gesichtspunkte - Im Gegensatz zu den Krümelpickern - stets im Auge behalten. Aber man kann natürlich auf Fisimatenten rumreiten. Aber auch dann bleibt das Gesagte nicht aus der Luft gegriffen.
„In den letzten Jahren ihrer Existenz flossen jährlich rund 1,2 Milliarden Ostmark direkt in den Sporthaushalt. Hinzu kamen die Aufwendungen verschiedener Ministerien, der großen Sportverbände Dynamo (Stasi und Polizei) und der Armeesportvereinigung - und die Sportetats etlicher Kombinate, der jeweiligen SED-Bezirkssekretäre für Sport. Mit diesen Mitteln wurden unter anderem 28 Sportklubs unterhalten, 25 Kinder- und Jugendsportschulen - und auch ein gigantisches Dopingsystem. In der Spitze war das System gnadenlos auf Auslese programmiert - man muss schon viele Nebenwirkungen ausblenden, um dieses System effizient zu nennen. Es war zu teuer für die DDR und eigentlich nicht zu finanzieren. Das wussten die Planer im so genannten Staatssekretariat für Körperkultur und Sport, das mit den ersten freien Wahlen aufgelöst wurde, schon seit Mitte der 80er-Jahre.“
„Der Investitionsbedarf für Sportstätten war enorm und ging in die Milliarden. Während alle Mittel für den Leistungssport zusammengekramt wurden, waren die staatlichen Planer schon lange nicht mehr in der Lage, die elementaren Bedürfnisse der Bevölkerung nach Sportausrüstungen zu befriedigen - nicht einmal nach Turnschuhen und Fahrrädern. An das dringend benötigte Westgeld kam man auf teils abenteuerlichen Wegen. Hans-Georg Aschenbach, Skisprung-Olympiasieger, Armee-Offizier und Republik-Flüchtling, formuliert es so: "Im Leistungssport war alles da. Damit hat man halt versucht, auch zu kleistern, zuzudecken, Farbe drüber und zu sagen: Wir sind erfolgreich! Ihr habt zwar ein Problem in der Versorgung mit Material, und es gibt das nicht zu essen oder es gibt das nicht zum anziehen, aber seht doch: Unsere Sportler! Das sind doch unsere Größten und unsere Besten!"
http://www.deutschlandfunk.de/unsere-spo..._id=195833
Das Sportfördersystem der DDR unter dem Begriff „sinnvoll“ (oder effizient) zu beurteilen, schließt notwendigerweise die Frage nach den Zwecksetzungen und ihre Beurteilung ein. Und damit auch: was man dabei sehenden Auges in Kauf nahm. Der User ‚Icheinfachma’ hat diese Gesichtspunkte - Im Gegensatz zu den Krümelpickern - stets im Auge behalten. Aber man kann natürlich auf Fisimatenten rumreiten. Aber auch dann bleibt das Gesagte nicht aus der Luft gegriffen.
„In den letzten Jahren ihrer Existenz flossen jährlich rund 1,2 Milliarden Ostmark direkt in den Sporthaushalt. Hinzu kamen die Aufwendungen verschiedener Ministerien, der großen Sportverbände Dynamo (Stasi und Polizei) und der Armeesportvereinigung - und die Sportetats etlicher Kombinate, der jeweiligen SED-Bezirkssekretäre für Sport. Mit diesen Mitteln wurden unter anderem 28 Sportklubs unterhalten, 25 Kinder- und Jugendsportschulen - und auch ein gigantisches Dopingsystem. In der Spitze war das System gnadenlos auf Auslese programmiert - man muss schon viele Nebenwirkungen ausblenden, um dieses System effizient zu nennen. Es war zu teuer für die DDR und eigentlich nicht zu finanzieren. Das wussten die Planer im so genannten Staatssekretariat für Körperkultur und Sport, das mit den ersten freien Wahlen aufgelöst wurde, schon seit Mitte der 80er-Jahre.“
„Der Investitionsbedarf für Sportstätten war enorm und ging in die Milliarden. Während alle Mittel für den Leistungssport zusammengekramt wurden, waren die staatlichen Planer schon lange nicht mehr in der Lage, die elementaren Bedürfnisse der Bevölkerung nach Sportausrüstungen zu befriedigen - nicht einmal nach Turnschuhen und Fahrrädern. An das dringend benötigte Westgeld kam man auf teils abenteuerlichen Wegen. Hans-Georg Aschenbach, Skisprung-Olympiasieger, Armee-Offizier und Republik-Flüchtling, formuliert es so: "Im Leistungssport war alles da. Damit hat man halt versucht, auch zu kleistern, zuzudecken, Farbe drüber und zu sagen: Wir sind erfolgreich! Ihr habt zwar ein Problem in der Versorgung mit Material, und es gibt das nicht zu essen oder es gibt das nicht zum anziehen, aber seht doch: Unsere Sportler! Das sind doch unsere Größten und unsere Besten!"
http://www.deutschlandfunk.de/unsere-spo..._id=195833