(14.09.2016, 07:08)Gertrud schrieb:(13.09.2016, 11:32)Hesse schrieb: @Gertrud: Welche Strukturen?
Es geht hier nur um die Bewegung, die der grüne Pfeil andeutet.
Der Oberarm befindet sich in der Endphase beim Speerwurf nicht in der Form des Bildes, höchstens beim KTG-Gebrauch alter Prägung. Es gilt, einerseits die größte Weite zu rekrutieren, also alle verfügbaren strukturellen Zubringer zu beteiligen und andererseits vor allem die Ellbogenstrukturen nicht über Gebühr zu belasten, was beim Ellbogelgelenk nur sehr geringfügig gelingt. Das ist eine Frage der Genetik und der Trainingsinhalte. Die Belastung geht einfach über die Grenzen; darüber muss man sich schon klar sein. An der Schraube sollte man hier und da drehen und auch an den Regenerationsphasen. Übrigens war die Abwurfweise von Steffi Nerius stark KTG-beeinflusst! Wie sagen viele deutsche Sportlehrer/innen: "Zieh den Ball am Ohr vorbei!"Ich halte das KTG - auch neuester Prägung mit verstellbarem Griff für eine überdimensionale Belastung des Elbogens, wenn man es in bestimmten Positionen einsetzt. Das kann man ganz anders schonend trainieren.
Gertrud
Dacours.
Aber es ging ja ursprünglich um die Rotation (Elevation) des Schulterblatts, welche mit dem Bild von dominik85 veranschaulicht wurde. Ich halte die mit dem grünen Pfeil angezeigte Elevation für essentiell, da sie beim Heben des Arms die "richtige" Ausrichtung des Gleonoids (Gelenkpfanne am Schulterblatt) zum Humerus/Humeruskopf (Kopf des Oberarms) sicherstellt (gemeinsam mit der generellen Lage der Schullterachse). Erst wenn der Humerus in Verlängerung/senkrecht zum Glenoid steht, kann die gelenkumspannende Muskulatur (z.B. Rotatorenmanschette) den Humeruskopf im Glenoid zentrieren und somit Belastungen der Gelenkfläche und des Labrums (knorpelartige Umrandung des Glenoids) reduzieren. Außerdem wird eine Enge im Subacromialraum vermieden und der Stress für verschiedene Band-/Sehnenstruktren sowie den Schleimbeutel verringert. Ganz nebenbei bietet eine optimale Ausrichtung die besten Arbeitsbedingungen für die muskulären Hauptantriebe (z.B. Pectoralis), sprich das größte Beschleunigungspotential.
Viele Athleten sind aufgrund abgeschwächter/unkoordinierter Schulterblattmuskulatur jedoch gar nicht dazu in der Lage, das Schulterblatt am Bruskorb ausreichend zu rotieren/elevieren und auch zu fixieren. Die daraus folgenden Fehlbelastungen lassen sich nicht technische Hinweise oder durch reines Training der Rotatorenmanschette reduzieren.