Ich habe gerade mit größtem Erstaunen über den für mich sehr überraschenden Dopingfall von Benedikt Karus (LG farbtex Nordschwarzwald) gelesen:
FB Seite Lg farbtex: https://www.facebook.com/LGNordschwarzwa...90561565:0
Bericht Schwarzwälder Bote: http://www.schwarzwaelder-bote.de/inhalt...f6a48.html
Schwer das kurz zusammenfassen, da es ein sehr komplexes Thema ist, aber ich versuch mich mal daran. Laut den beiden Quellen ist folgendes vorgefallen:
1) Der Fall
Das Sportschiedsgericht Köln hat am 22.08.2016 Benedikt Karus aufgrund einer vermeintlich positiven A- und B-Probe nach dem Eurocross in Luxemburg am 08.02.2015 für 4 Jahre gesperrt. Das Urteil basiert auf den Feststellungen des Institus für Biochemie der DSHS Köln und den Angaben dessen Leiters im Verfahren. Demnach fand sich ein schwach ausgeprägtes Signal für Darbepoetin (EPO) bei der Reaktion mit dem im SAR-PAGE Test verwendeten Antikörper.
Dieser positive Befund wirde im Schiedsverfahren durch das ebenfall WADA-akkreditierte japanische Anti-Doping-Labor in Tokio widerlegt. Die dort verwendete Untersuchungsmethode der Massenspektrometrie gilt anerkannt als wissenschaftlich genauer und zeigte keine Spuren von Darbepoetin in der Urinprobe. Dieses Analyseergebnis ist somit eindeutig negativ.
Weitere erhebliche Zweifel an der Kölner Untersuchungsmethode wurden von Sportmediziner Perikles Simon von der Uni Mainz getätigt: "Benedikt Karus sei mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit" nicht gedopt gewesen. "Der EPO-Test ist so etwas wie eine Lotterie und gehört sofort abgeschafft".
Alle Argumente zur Entlastung einschließlich der Lebenshaltung von Karus (Thema Knochenmarkspende statt Cross-EM; Medizinstudium..) konnten das Schiedsgericht nicht überzeugen.
2) Folgen für Benedikt Karus
Auch er äußert sich direkt zum Thema, jetzt wo er es darf.
Er spricht von "bitteren und schweren" vergangen 18 Monaten "für mich und mein juristisches, wissenschaftliches und privates Umfeld; manchmal war es ein regelrechter Alptraum bis hin zu depressiven Phasen."
Sportlich bedeutet es den Verlust der Cross-DM Titel und Annulierung der Wettkampfergebnisse ab Feburar 2015.
Finanziell heißt das bei allen Gutachter- und Schiedsgerichtkosten einen fünfstelligen Betrag.
Seine Promotion unterbrach er während des Verfahrens. Seine Karriere als Spitzensportler sieht er als beendet an: "Ich will mit diesem System im Leistungssport nichts mehr zu tun haben."
Finanzielle Mittel für ein Verfahren vor dem CAS hat er nicht.
---
Ich bin regelrecht schockiert über das, was man in den Artikeln lesen konnte. Bei aller Euphorie für den Kampf gegen Doping darf so etwas einfach nicht passieren.
Das ganze Verfahren ging regelrecht an mir vorbei und ich habe erst jetzt alles dazu gelesen. Mich würde doch sehr eure Meinung dazu interessieren. Unglaublich spannend was da vor sich ging.
FB Seite Lg farbtex: https://www.facebook.com/LGNordschwarzwa...90561565:0
Bericht Schwarzwälder Bote: http://www.schwarzwaelder-bote.de/inhalt...f6a48.html
Schwer das kurz zusammenfassen, da es ein sehr komplexes Thema ist, aber ich versuch mich mal daran. Laut den beiden Quellen ist folgendes vorgefallen:
1) Der Fall
Das Sportschiedsgericht Köln hat am 22.08.2016 Benedikt Karus aufgrund einer vermeintlich positiven A- und B-Probe nach dem Eurocross in Luxemburg am 08.02.2015 für 4 Jahre gesperrt. Das Urteil basiert auf den Feststellungen des Institus für Biochemie der DSHS Köln und den Angaben dessen Leiters im Verfahren. Demnach fand sich ein schwach ausgeprägtes Signal für Darbepoetin (EPO) bei der Reaktion mit dem im SAR-PAGE Test verwendeten Antikörper.
Dieser positive Befund wirde im Schiedsverfahren durch das ebenfall WADA-akkreditierte japanische Anti-Doping-Labor in Tokio widerlegt. Die dort verwendete Untersuchungsmethode der Massenspektrometrie gilt anerkannt als wissenschaftlich genauer und zeigte keine Spuren von Darbepoetin in der Urinprobe. Dieses Analyseergebnis ist somit eindeutig negativ.
Weitere erhebliche Zweifel an der Kölner Untersuchungsmethode wurden von Sportmediziner Perikles Simon von der Uni Mainz getätigt: "Benedikt Karus sei mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit" nicht gedopt gewesen. "Der EPO-Test ist so etwas wie eine Lotterie und gehört sofort abgeschafft".
Alle Argumente zur Entlastung einschließlich der Lebenshaltung von Karus (Thema Knochenmarkspende statt Cross-EM; Medizinstudium..) konnten das Schiedsgericht nicht überzeugen.
2) Folgen für Benedikt Karus
Auch er äußert sich direkt zum Thema, jetzt wo er es darf.
Er spricht von "bitteren und schweren" vergangen 18 Monaten "für mich und mein juristisches, wissenschaftliches und privates Umfeld; manchmal war es ein regelrechter Alptraum bis hin zu depressiven Phasen."
Sportlich bedeutet es den Verlust der Cross-DM Titel und Annulierung der Wettkampfergebnisse ab Feburar 2015.
Finanziell heißt das bei allen Gutachter- und Schiedsgerichtkosten einen fünfstelligen Betrag.
Seine Promotion unterbrach er während des Verfahrens. Seine Karriere als Spitzensportler sieht er als beendet an: "Ich will mit diesem System im Leistungssport nichts mehr zu tun haben."
Finanzielle Mittel für ein Verfahren vor dem CAS hat er nicht.
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Ich bin regelrecht schockiert über das, was man in den Artikeln lesen konnte. Bei aller Euphorie für den Kampf gegen Doping darf so etwas einfach nicht passieren.
Das ganze Verfahren ging regelrecht an mir vorbei und ich habe erst jetzt alles dazu gelesen. Mich würde doch sehr eure Meinung dazu interessieren. Unglaublich spannend was da vor sich ging.