[aj_runner]

Nimmt man den Maßstab internationaler Rennen (gleichstarke oder stärkere Läuferinnen), hat für mein Dafürhalten Konstanze ihre Aufgaben bis jetzt sehr gut gelöst. Ihr Vorteil ist, dass sie auch von vorne laufen kann wie im Vorlauf der OS, Ostrava, bei der U20 WM oder der DM. Beim Hallenmeeting in Karlsruhe oder der Cross-EM hat sie eine andere Variante gewählt. Den harten Kick hat sie sicherlich nicht (oder noch nicht). Das Halbfinale der OS hätte sicherlich besser gelöst werden können, im zweiten HF war es trotz ähnlichem Tempos eher eine Perlenschnur, was viel einfachere Bedingungen waren.

Dass sie dazu lernen kann, keine Frage. Wenn wir sie aber so kritisch beurteilen, dann sieht der Rest der deutschen Läuferelite – bis auf Krause (sie kann Rennen sehr gut lesen, auch schon als Jugendliche, als sie 2011 einige internationale Rennen inkl. WM bestritten hatte) und Benitz (wenn er fit ist) – schwach bis sehr schwach aus.

Ein paar Beispiele, die mir spontan einfallen: In ihren guten Jahren ist eine Corinna Harrer viel zweite und dritte Reihe gelaufen (meiner Meinung nach hat ihr das auch das Finale in London gekostet), die internationalen Hallen- und Freiluftrennen (auch im letzten Jahr) einer Christina Hering waren taktisch Durchweg fast alle Bescheiden, ein Tesfaye hat mehr Tiefen als Höhen. Das zu vertriefen wäre sicherlich ein eigener Thread wert.