08.04.2016, 12:00
(07.04.2016, 20:36)Atanvarno schrieb: Und gerade wenn Doping immer schwieriger oder gar unmöglich nachweisbar wird, gewinnen aus meiner Sicht die hier (Psychologie des Dopings) diskutierten Gedanken an Wichtigkeit.
Nicht zu dopen ist zuallererst eine Gewissensentscheidung. Wer nur auf Zwangsmaßnahmen im Anti-Doping-Kampf setzt hat schon verloren (auf jeden Fall dann, wenn das Doping nicht mehr nachweisbar ist).
Das sehe ich ähnlich. In diesem Sinn aber muss man den Anspruch haben, den Sport als eine ‚Gesinnungsgemeinschaft’ zu formulieren. Was eigentlich immer der Fall gewesen ist. (Und durch Vertragstheorien nicht wirklich ersetzt werden kann)
Womit wir es gegenwärtig jedoch zu tun haben, sind Doping-KULTUREN. Ihren Bodensatz nehmen wir gegenwärtig als Gesinnungsgenossenschaft von „Meldoniken“ wahr. Wo der „Geist des Sports“ nur noch ein gefräßiger Berserker ist: um sich alles einzuverleiben, war irgendwie erfolgsversprechend ist. Das muss wohl eine Folge der ideologischen Instrumentalisierung des Sports sein. Aber mit dem Potential, alle sportkonformen Gesinnungen nachhaltig umzuwerten.
Freigabe ist eine Kapitulation vor diesem vorgelagerten Land der Meldoniken. (Das überall sein kann - damit wir uns nicht missverstehen!) Odysseus ist bei denen erst gar nicht an Land gegangen. Er wusste, dass ihre vermeintliche Gerechtigkeit einen zu großen Preis hat: die den Einzelnen dazu zwingt, ein Meldonik zu werden. Dann kannst du nicht mehr weg - dich höchstens weiter ins Hinterland begeben! Also von der LG Kanüle Petriburg zum LC Genom Schnippeldorf wechseln. Wo Sieger gemacht werden - zu Ehren der Dummheit.