[Gertrud]

Ich habe  noch nie im deutschen Raum erlebt, dass ein so  junger Mensch das Gesamtpaket Leistungssport (neben dem Studium) so professionell angeht. Es würde mich nicht wundern, wenn sie heute im Sportstudie eine tolle Werbung für sich und die deutsche Leichtathletik abgibt. Ich schätze, dass bei weiterer Leistungspräsenz in ihrem Tempo die Sponsoren "ante portas" stehen. Wir brauchen solche Sportler/innen, bei denen sich die Menschen auf der Straße wieder mit der deutschen Leichtathletik identifizieren wie zu Zeiten der früheren ASV-Kölner Germar, Lauer und Heine. Ich persönlich mag Menschen, die in dieser individuellen Form ihren Weg gehen und bewusst wählen. Es ist jetzt enorm wichtig, dass das Umfeld und der Verband sie diese individuelle Form ausleben lassen und nicht bremsen. Es kann sicherlich nicht ewig in diesem Tempo weitergehen. Es werden auch sicherlich mal Pausen oder Rückschritte eintreten. 

Sie hat durch ihren Hürdenunfall gelernt, ganz bewusst mit ihrem Körper umzugehen. Als personal coach hat sie einen Blick für den eigenen Körper. Der Laufsteg hat sie sicherlich gelehrt, sich in Szene zu setzen (wenn auch das Tragen von high heels nicht leistungssportkonform ist, weil ihre Füße ihr Kapital sind  ). Sie bringt also selbst schon eine sehr große Palette von "psychischen und physischen gifts" für den Leistungssport mit. Zudem hat sie ein Wesen, zu allen Seiten offen zu sein und "Antennen" zu haben. Sie ist intelligent genug, diese Strömungen zu nutzen. 

Mein Bitte ist, dass die deutsche Leichtathletik mehr von diesen ausgeprägten Individualisten und Individualistinnen haben möge und der Verband total hinter solchen Menschen steht und zwar nicht zähneknirschend!!! 

Gertrud