19.02.2016, 18:28
(19.02.2016, 17:14)MZPTLK schrieb: Das Prinzip Gerechtigkeit
Teil 4/3: Moralische Gemeinschaft nach Tugendhat
Kindergeburtstag.
Mutti teilt eine Torte unter den Kindern auf.
- ein Kind macht geltend, beim Backen geholfen zu haben
- ein anderes, lange nichts gegessen zu haben und besonders hungrig zu sein
- ein weiteres, eine Extraportion wegen einer 1 in Mathe verdient zu haben
- noch eins, beim vorherigen Fussballspiel die meisten Tore geschossen zu haben
- ein grösseres, schwereres argumentiert mit seinem höheren Kalorienverbrauch
- ein übergewichtiges Kind soll abnehmen, also weniger bekommen
Usw.
Mutti steht auf dem Schlauch.
Wäre das gerecht? Muss sie noch eine Torte beschaffen und noch eine?
Wo soll das hinführen?
Es bedarf der Klärung distributiver Gerechtigkeit.
Zur Gerechtigkeit,
am Beispiel der Torte und deren Verteilung auf mehrere Personen, da muss man sich nur auf das Objekt der Begierde fokussieren und auf deren gleichgroße Einteilung pro Person achten. Alle weiteren Gründe, Ansprüche, Interessen und Begierden des Personenkreises auf individuelle Zuteilung haben zurück zu stehen.
Eine abweichende Variante davon, kann nach vorheriger Absprache in Form eines Spieles sein, bei dem als Resultat des Spieles eine Rangfolge entsteht und danach die Größe/Gewicht des Tortenstückes pro Teilnehmer verteilt wird.
Bei der Verteilung eines rohen Eies auf z.B. 3 hungrige Personen, da muss man sich aufgrund der Konsistenz des Objektes eine andere Lösung einfallen lassen.