24.11.2015, 00:15
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 24.11.2015, 09:17 von Atanvarno.
Bearbeitungsgrund: überflüssiges Vollzitat entfernt
)
Von Lückenkemper rede ich nicht, die war bei der Jugend-DM gar nicht dabei. Und was soll "sie leben von ihrem Talent" heißen? Sie laufen die Technik der Weltklasse und das ungedopt bzw. mit deutlich weniger Kraft als die absolute Weltspitze, was deine Aussage eindeutig enthebelt, man könne nur gedopt so laufen.
Weil wir die Grundsätze der Physik nicht verstehen und die scheinbar paradoxen Aussage, dass eine Vergrößerung der vertikalen Kräfte die horizontale Geschwindigkeit erhöht, schieben wir es einfach mal auf Doping - exzellente Vorgehensweise. Interessanterweise haben im Laufe der Geschichte nie die Menschen Fortschritt gebracht, die strikt auf Altem beharrt haben, sondern die das Neue gewagt haben, auch gegen den Spott ihrer Zeitgenossen. Ich könnte mir dich gut in der Zeit der 50er Jahre vorstellen, wie du zu denen gehören würdest, die es abstreiten, dass irgendeine Form von Maximalkrafttraining im Sprint hilfreich sei, so wie viel damals über gewichthebende Sprinter lästerten, auch über Armin Hary, der nach einer Reise in die USA kurz vor seinem WR Krafttraining in sein Programm einfließen lies. Heute ist Maximalkrafttraining vollkommen etabliert, bewährt, anerkannt, der Zusammenhang neurophysiologisch erklärbar, empirisch abgesichert. So lief es immer, so wird es immer laufen. In diesem Fall kann ich aber glücklicherweise sagen: Der DLV hat die Technik längst übernommen, der erwachsene Bundeskader beherrscht sie weitestgehend, im Nachwuchsbereich wird sie zunehmend angewandt, und ich werde es hoffentlich noch erleben (beim DLV nicht garantiert ), dass man irgendwann schon in der Kinderleichtathletik die Grundsteine nicht nur im springerischen, sondern auch im sprinterischen Bereich legt. (Man darf nicht vergessen, dass auch Weit-, Drei-, Stabhochspringer, Speerwerfer und Hürdenläufer von einer guten Sprinttechnik profitieren, Sprinttechnik ist also auf keinen Fall eine Spezi-Angelegenheit, die nicht ins Grundlagentraining gehört.)
(Deine Abstoßtechnik sind übertriebene horizontal mechanics, die Gatlin entgegen deiner Aussagen in einem anderen Thread nicht nutzt und auch sonst noch nie ein Sprinter genutzt hat, nicht mal die Sprinter von Mexiko '68, von dessen 100m-Lauf ♂ / ♀ ich Videos mit Zeitlupe habe und auch Jesse Owens 1936 hatte nicht signifikant mehr Hinterstütz als die heutigen Sprinter. Die Neuerung besteht darin, das Knie und Hüftgelenk im Hinterstütz nicht vollkommen zu strecken, durch verkürzten der Resthüftstreckung in der hinteren Schwungphase nicht an- sondern unterzufersen, und in der vorderen Schwungphase auszugreifen und das recht hoch über dem Boden (die tropfenförmige Verlaufskurve des Fußes verschiebt sich, ich werde mal ein Bild zeichnen und hochladen, das aber auch in der Literatur, auch des DLV zu finden ist) und in der Stützphase die Knie steif zu lassen. - Bei Gatlin alles der Fall, alles ander sind individuelle Varianten. Horizontal mechanics gehören in den Beschleunigungsabschnitt und in den Sprunglauf, wobei bei letzterem die große Kniebeugung und der dadurch längere Kraftstoß ausschlaggebend sind, die komplette Streckung des Knies im Hinterstütz trägt nur geringfügig dazu bei und der Hinterstütz ist im Sprunglauf nur geringfügig ausgeprägter als im Sprint, die Kniebeugung aber immens größer. Es ist wie ein Kreislauf: Je höher man fliegt, desto härter landet man und desto mehr beugt sich das Knie unter dem Landedruck und dann hat man einen längeren Beschleunigungsweg bis zur Kniestreckung, sodass auch die nächste Flugkurve wieder sehr hoch wird (obwohl man genau wie im Sprint das Bein maximal nach unten / hinten schlägt, also im Prinzip motorisch nichts anders mach). Höhere Flugkurven bedingen größere Flugweiten, während die horizontalen Kräfte im Dreisprung in der Summe exakt gleich groß wie im Sprint sind. Wer das nicht verstehen will und damit die Biomechanikautoren für unfähig erklärt, muss das meinetwegen auch nicht tun.
Weil wir die Grundsätze der Physik nicht verstehen und die scheinbar paradoxen Aussage, dass eine Vergrößerung der vertikalen Kräfte die horizontale Geschwindigkeit erhöht, schieben wir es einfach mal auf Doping - exzellente Vorgehensweise. Interessanterweise haben im Laufe der Geschichte nie die Menschen Fortschritt gebracht, die strikt auf Altem beharrt haben, sondern die das Neue gewagt haben, auch gegen den Spott ihrer Zeitgenossen. Ich könnte mir dich gut in der Zeit der 50er Jahre vorstellen, wie du zu denen gehören würdest, die es abstreiten, dass irgendeine Form von Maximalkrafttraining im Sprint hilfreich sei, so wie viel damals über gewichthebende Sprinter lästerten, auch über Armin Hary, der nach einer Reise in die USA kurz vor seinem WR Krafttraining in sein Programm einfließen lies. Heute ist Maximalkrafttraining vollkommen etabliert, bewährt, anerkannt, der Zusammenhang neurophysiologisch erklärbar, empirisch abgesichert. So lief es immer, so wird es immer laufen. In diesem Fall kann ich aber glücklicherweise sagen: Der DLV hat die Technik längst übernommen, der erwachsene Bundeskader beherrscht sie weitestgehend, im Nachwuchsbereich wird sie zunehmend angewandt, und ich werde es hoffentlich noch erleben (beim DLV nicht garantiert ), dass man irgendwann schon in der Kinderleichtathletik die Grundsteine nicht nur im springerischen, sondern auch im sprinterischen Bereich legt. (Man darf nicht vergessen, dass auch Weit-, Drei-, Stabhochspringer, Speerwerfer und Hürdenläufer von einer guten Sprinttechnik profitieren, Sprinttechnik ist also auf keinen Fall eine Spezi-Angelegenheit, die nicht ins Grundlagentraining gehört.)
(Deine Abstoßtechnik sind übertriebene horizontal mechanics, die Gatlin entgegen deiner Aussagen in einem anderen Thread nicht nutzt und auch sonst noch nie ein Sprinter genutzt hat, nicht mal die Sprinter von Mexiko '68, von dessen 100m-Lauf ♂ / ♀ ich Videos mit Zeitlupe habe und auch Jesse Owens 1936 hatte nicht signifikant mehr Hinterstütz als die heutigen Sprinter. Die Neuerung besteht darin, das Knie und Hüftgelenk im Hinterstütz nicht vollkommen zu strecken, durch verkürzten der Resthüftstreckung in der hinteren Schwungphase nicht an- sondern unterzufersen, und in der vorderen Schwungphase auszugreifen und das recht hoch über dem Boden (die tropfenförmige Verlaufskurve des Fußes verschiebt sich, ich werde mal ein Bild zeichnen und hochladen, das aber auch in der Literatur, auch des DLV zu finden ist) und in der Stützphase die Knie steif zu lassen. - Bei Gatlin alles der Fall, alles ander sind individuelle Varianten. Horizontal mechanics gehören in den Beschleunigungsabschnitt und in den Sprunglauf, wobei bei letzterem die große Kniebeugung und der dadurch längere Kraftstoß ausschlaggebend sind, die komplette Streckung des Knies im Hinterstütz trägt nur geringfügig dazu bei und der Hinterstütz ist im Sprunglauf nur geringfügig ausgeprägter als im Sprint, die Kniebeugung aber immens größer. Es ist wie ein Kreislauf: Je höher man fliegt, desto härter landet man und desto mehr beugt sich das Knie unter dem Landedruck und dann hat man einen längeren Beschleunigungsweg bis zur Kniestreckung, sodass auch die nächste Flugkurve wieder sehr hoch wird (obwohl man genau wie im Sprint das Bein maximal nach unten / hinten schlägt, also im Prinzip motorisch nichts anders mach). Höhere Flugkurven bedingen größere Flugweiten, während die horizontalen Kräfte im Dreisprung in der Summe exakt gleich groß wie im Sprint sind. Wer das nicht verstehen will und damit die Biomechanikautoren für unfähig erklärt, muss das meinetwegen auch nicht tun.