10.11.2015, 22:21
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 10.11.2015, 22:28 von icheinfachma.)
(10.11.2015, 19:13)lor-olli schrieb: @ W.Kronhard: "russische" Kekse helfen sicher
Ich habe 1978 oder 1979 ein Referat gehalten mit dem Thema: Muskeldehnung als Maßnahme zur motorischen Leistungsverbesserung.
…so ganz neu ist das Thema also nicht…
@ icheinfachma:
Das Prinzip mag korrekt klingen, hat im Leichtathletischen aber auch seine Tücken… Die Konzentration des Trainings auf einen "einzelnen Muskel" berücksichtigt nicht den Grundsatz das Leichtathletik in komplexen Bewegungen abläuft (und immer Agonisten und Antagonisten bedient). Für einen Leichtathleten halte ich um Besagtes zu erreichen eine vernünftige Dehnungsarbeit / Gymnastik für geeigneter.
Bei Reha-Maßnahmen werden natürlich gezielt einzelne Muskeln / Gruppen aufgebaut, bei einem solchen Training besteht aber immer die Gefahr, dass erstens ein Ungleichgewicht entsteht und das zweitens der Bewegungsablauf nicht mehr so flüssig ist > ein Phänomen, welches wohl jeder Verletzte kennt…
Also, um einzelne Muskeln aufzubauen (Bodybuilding) mag es Sinn machen, für Leichtathleten halte ich es für sinnvoller Übungen zu wählen, die genau auf die Zielbewegung hin arbeiten.
just my 2¢…
Hab nur dominik85's Frage beantwortet. Ich selbst bin sicher der zweitgrößte Verfechter zielbewegungs-spezifischer Krafttrainingsübungen hier im Forum. Nur bin ich mir bewusst, dass es neben meiner Ansicht auch andere erfolgreiche Wege geben kann (und wohl mit Sicherheit gibt), die ich nicht vorenthalten will.
Ich möchte nur mal erwähnt haben, dass sich das 100m-Niveau der Herren in der Bundesrepublik seit den 70ern um eine Zehntelsekunde verbessert hat. Die Etablierung des Krafttrainings (wurde in den 70ern fest etabliert, wenn ich mich nicht irre), die Verbesserung der Technik (deutsche Sprinter der 90er liefen jenseits der 20m-Marke mit grauenhafter Technik) haben nicht viel gebracht. Perfektion und Mainstream hinsichtlich Training machen nur einen winzigen Unterschied aus, so scheint es mir.
Ein ganz anderer Schuh wird es jedoch, wenn man das Training mal unter dem verletzungspräventiven Aspekt sieht. Da kann der Unterschied zwischen Mainstream und sportorthopädisch wohlüberlegtem Training mitunter die Zukunft einer Karriere zerstören / retten oder wenigstens über eine ganze verpatze Saison entscheiden. Mir fallen da einige Beispiele für die Prävention ganz typischer leichtathletischer Verletzungen ein, die aber in meinem näheren Umfeld nicht angewandt werden. Wäre ich kein begeisterter Hobby-Pianist, würde ich meine Hand ins Feuer legen, dass die mir bekannten Trainer und Leichtathleten erst dann bestimmte Änderungen im Training vornehmen würden, wenn sie eine Verletzung erleiden, also immer erst, wenn was passiert. Und viele Sachen zur Prävention sind auch nicht weithin bekannt, schade eigentlich. Aber auch ein bisschen selbstverschuldet.