03.11.2015, 16:46
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 03.11.2015, 16:55 von icheinfachma.)
(03.11.2015, 16:25)Knueppler schrieb:Genau aus diesem Grund sehe ich auch kaum Nachholebedarf, was meine Kette "Gesäß-Quadriceps" angeht. Ich las übrigens eine ähnliche Angabe, in der Stephen Francis schrieb, dass in seiner Trainingsgruppe kein Sprinter die 3m-Marke knackt (ich bin deutlich drüber), obwohl sie diesen Test regelmäßig durchführen (von Oktober bis Januar alle 3 Wochen). Die Streckkraft der Beine aus der Kniebeugenposition heraus scheint nur eine geringe Aussagekraft zu haben für den Sprint.(03.11.2015, 16:08)icheinfachma schrieb: -Mein Standweitsprungwert ist sehr nah am Wert des des TS. (Daraus schließe ich, dass ich bei vergleichsweise geringer Maximalkraft eine gute Schnellkraft habe.)Irgendwo habe ich gelesen, dass selbst Usain Bolt keine 3m im Standweitsprung schafft. Das sollte zu denken geben.
An welchen Geräten willst Du denn die Beinbeuger trainieren?
Solltest Du Beincurls machen wollen .... da gibt es eine Person hier im Forum, die das mit Sicherheit negativ sieht.
Ich denke, das liegt daran, dass ein Sprinter zwar die Gesäßmuskeln wie bei einer Kniebeuge / einem Step-Up etc. einsetzt und benötigt, um das Bein aus der Kniehubposition heraus gegen den Boden zu schleunigen, allerdings nutzt er seine Quadriceps in einem 90°-KNiewinkel nur die ersten beiden Schritte nach dem Start, bei vielen Sprintern ist shcon der erste Schritt mit einem größeren Kniewinkel verbunden, von den letzten drei Vierteln der Sprints ganz zu schweigen, wo das Knie nahezu gstreckt ist. Die Quadriceps funktionieren stattdessen plyometrisch, man müsste sie in fast gestrecktn Positionen trainiren, die dafür benötigten Gewichte wären immens. Oftmals werden stattdessen einfach plyometrische Übungen verwendet. Demnach könnte bei Bolt und Francis' Sprintern schwache Quadriceps den Standweitsprung limitieren. Dennoch denke ich dass ihre Gesäßmuskeln viel stärker sind. Rein von den Gesäßmuskeln her könnten sie sicherlich viel weiter springen, würden da nicht die Quadriceps als schwächstes Glied in der Kette die Standweitsprungweite begrenzen.
Wenn diese These stimmt, dürften ihre Gesäßmuskeln bei einer Kniebeuge auch nicht ausgelastet werden, da die Quadriceps sie begrenzen. Man müsste andere Übungen verwenden, die die Gesäßmuskeln wirklich weiter entwicklen können. Solche, wie sie Francis verwendet, indem er Hüftstreckungen am Kabelzug mit dem gestreckten Bein ausführen lässt. Das beansprucht auch gleich die Beinbeuger mit. Andere Sprinter setzen auf Rumänisches Kreuzheben, bei dem durch die fast gestreckten Knie Gesäßmuskeln und Beinbeuger als Kette arbeiten, die Wirbelsäulenbelastung jedoch enorm und meiner Vermutung nach sogar bedenklich ist. Oder, wie es Valerie Bauer bei Verena Sailer praktiziert hat: Er hat ein Krafttrainingsgerät ("Bauerschaukel") konzipiert und selbst zusammengeschweißt, welches kompliziert zu beschreiben, aber ienfach im Aufbau ist und in der Doku "Physik der Leichtathletik", die hier in einem gleichnahmigen Thema verlinkt ist und am 6.11. erneut im TV gezeigt wird, vorgestellt wird sowie Sprints an einer Aufhängung ("Sprintschlauch"), bei denen die vertikale Stauchung der Knie minimeirt wird, sodass die Achillessehen- und Kniebelastung abnimmt und die hüftstreckende Komponente des Sprints fast ausschließelich zum Tragen kommt - Trainingeiner wichtigen Muskelkette, aber unter minimaler Gelenk- und Sehenbelastung, sodass mehr trainiert werden kann (zu finden auf Youtube). Verena Sailer hat es immerhin als erste Deutsche geschafft, die horizontalen Bremskräfte im Vorderstütz vollkommen zu neutralisieren, was vom DLV-Biomechaniker Dr. Buckwitz auf das sprintspezifische und sinnvolle Training der Muskelkette Ischios-Glutei zurückgeführt wird (und mir übrigens auch aufgrund meiner Belesenheit in Sprintbiomechanik vollkommen logisch erscheint) und darum zeitnah Verbreitung im Bundeskader finden soll.
Beincurls sitzend stellen die PHase nach, in der das Knie gehoben ist und der auspendelnte Unterschenkel durch die Beinbeuger exzentrische abgebremst wird. Beinbeuger liegend findet mit maximaler Verkürzung der BB statt (Hüftstreckung + KNiebeugung) und ist dadurch nciht im geringsten in Sprintwinkeln stattfindend. Man muss immer im Hinterkopf behalten, dass beim IK-Training die Maximalkraft nur in den Gelenkwinkeln steigt, in denen man auch trainiert hat. D.h. bei einer halben Kniebeuge steigt die Kraft der Quadriceps nur im entspr. spitzen Winkel des Knies und nicht in der Fast-Streckung, umgekehrt führen viertelste Kniebeugen zu Kraftzuwächsen in ebendiesem Kniweinkel und überhaupt nicht im spitzen Winkel der halben oder tiefen KNiebeuge. Darum lassen sich viele Kraftzuwächse aus dem Krafttrianing überhaupt nicht auf den Sprint übertragen. Wahllos Übungen anwenden klappt nur ei Hypertrophietraining. Da aber auch schon Hypertrophietrianing Anpassungen im Bereich der IK bewirkt, sollte man, damit diese Anpassung auch in den benötigten Gelenkwinkeln stattfindet, die Sprintwinkel bereits im Hypertrophietrianing repräsentieren.