01.11.2015, 12:50
Zur Innervation gehört aber auch die synchrone Ansteuerung der motorischen Einheiten eines Muskels, um der Kraft-Zeit-Kurve einen steileren Anstieg zu verleihen. Die intramuskuläre Synchornisation ist neben der Zunahme der Sehenstiffness Haupteffekt des Schnellkrafttrainings. Der vertikale Abdruck beim Sprint hängt maßgeblich den Quadriceps ab, indem sie (neben den Ischios durch das LP) für die Amortisations- und anschließende Streckbewegung des Kniegelenks verantwortlich sind. Die Maximalkraft wird bei solch kurzen Einsatzzeiten eines Muskels nur ganz am Ende erreicht. Es ist also kaum die Maximalkraft, also das Maximum der Kraft-Zeit-Kurve, sondern die Schnellkraft, also der steile Anstieg der Kurve vor Erreichen der Maximalkraft von Bedeutung. Dazu eignen sich neben Sprints plyometrische Übungen und keine Kniebeugen. (Außerdem führt ein IK-Training mit Kniebeugen zu einer Enwicklung der Maximalkraft der Quadriceps um den kniebeugentypischen geringen Kniewinkelbereich, während im Sprint das Bein fast gestreckt ist. Eine halbe oder tiefe Kniebeuge im IK-Bereich führt z.B. nicht zu einer Zunahme der Maximalkraft der Quadriceps um den 45°-Kniewinkel herum, sondern nur um die entsprechenden kleinen Kniewinkel am Tiefpunkt der Kniebeuge (siehe z.B. „Vergleich unterschiedlicher Kniebeugentechniken zur Entwicklung der Schnellkraft“ - Schmidtbleicher et al. 2008).
Bei den hüftstreckenden Gesäßmuskeln ist die Kontraktionsdauer wesentlich länger - sie beginnen, in der vorderen Schwungphase am Umkehrpunkt von Hüftbeugung u. Hüftstreckung zu kontrahieren und enden im Mittelstütz. Außerdem ist ihre Kontraktion nicht reaktivkräftig wie bei den Quadriceps, sondern rein konzentrisch. Da wirkt sich Maximalkrafttraining (siehe Kniebeugen) sinnvoll aus: Es kommt zum Erreichen eines höheren Maximums der Kraft-Zeit-Kurve (Maximalkraft), welches dann plaeauartig bis zum Ende der Kontraktion wirkt. Doch auch hier ist der vorherige Anstieg der Kraft-Zeit-Kurve bedeutsam, sodass die Gesäßmuskeln auch einem Schnellkrafttraining ausgesetzt werden sollten (siehe meine „tiefen Sprünge“ wie Standweit-, Kastenaufsprünge, Kugelschocken - die ich, der US-Trainingsmethodik entsprechend, in mein Training einstreue). ALLERDINGS sind die Gesäßmuskeln nicht am Abdruck beteiligt! Natürlich hast du Recht, die Gesäßmuskeln zu trainieren, wenn jemand von „Abdruckgeschichten“ schreibt, drückt er sich terminologisch falsch aus oder aber er kennt den genauen biomechanischen Ablauf eines Sprintzyklus nicht im Detail und unter Verständnis der wirkenden mechanischen und muskulären Vorgänge. Die Hüftstrecker (hierzu zählen neben den Gesäßmuskeln natürlich auch die ischiocruralen Muskeln) haben im Gegenteil die Aufgabe, eine große negative (entgegen der Laufrichtung gerichtete) Geschwindigkeit des Beines im Vorderstütz zu erreichen, um horizontale Bremskräfte zu verringern (oder, wie z.B. bei Verena Sailer, sogar völlig zu neutralisieren). Dazu soll schon in der vorderen Schwungphase eine möglichst große negative v aufgebaut werden. Ein guter Kniehub führt hierbei zu einem besseren Beschleunigungsweg.
Bei den hüftstreckenden Gesäßmuskeln ist die Kontraktionsdauer wesentlich länger - sie beginnen, in der vorderen Schwungphase am Umkehrpunkt von Hüftbeugung u. Hüftstreckung zu kontrahieren und enden im Mittelstütz. Außerdem ist ihre Kontraktion nicht reaktivkräftig wie bei den Quadriceps, sondern rein konzentrisch. Da wirkt sich Maximalkrafttraining (siehe Kniebeugen) sinnvoll aus: Es kommt zum Erreichen eines höheren Maximums der Kraft-Zeit-Kurve (Maximalkraft), welches dann plaeauartig bis zum Ende der Kontraktion wirkt. Doch auch hier ist der vorherige Anstieg der Kraft-Zeit-Kurve bedeutsam, sodass die Gesäßmuskeln auch einem Schnellkrafttraining ausgesetzt werden sollten (siehe meine „tiefen Sprünge“ wie Standweit-, Kastenaufsprünge, Kugelschocken - die ich, der US-Trainingsmethodik entsprechend, in mein Training einstreue). ALLERDINGS sind die Gesäßmuskeln nicht am Abdruck beteiligt! Natürlich hast du Recht, die Gesäßmuskeln zu trainieren, wenn jemand von „Abdruckgeschichten“ schreibt, drückt er sich terminologisch falsch aus oder aber er kennt den genauen biomechanischen Ablauf eines Sprintzyklus nicht im Detail und unter Verständnis der wirkenden mechanischen und muskulären Vorgänge. Die Hüftstrecker (hierzu zählen neben den Gesäßmuskeln natürlich auch die ischiocruralen Muskeln) haben im Gegenteil die Aufgabe, eine große negative (entgegen der Laufrichtung gerichtete) Geschwindigkeit des Beines im Vorderstütz zu erreichen, um horizontale Bremskräfte zu verringern (oder, wie z.B. bei Verena Sailer, sogar völlig zu neutralisieren). Dazu soll schon in der vorderen Schwungphase eine möglichst große negative v aufgebaut werden. Ein guter Kniehub führt hierbei zu einem besseren Beschleunigungsweg.