26.10.2015, 16:47
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 26.10.2015, 18:42 von Hellmuth K l i m m e r.)
(26.10.2015, 15:44)apfelschorle schrieb: Meine Frage ist eher: Was ist der Unterschied zwischen den technischen Geräten ( Stäbe bzw. Prothese )?Die Festlegung der IAAF, dass die Stabhochsprungstäbe - zweifellos mit unterschiedlichen Katapultwirkungen (Bambus -> Stahl --> Glasfiber --->Kohlefiber) ausgestattet - für alle Benutzer frei verkäuflich seien müssen, wurde bei den OS 1972 augenscheinlich, ja, relevant.
Du sprichst von zertifizierten Stäben, diese haben trotzdem unterschiedliche Katapultwirkungen. Jeder Stabhochspringer kann sie erwerben und hat je nach dem wie er damit umgehen kann auch ne andere Unterstützung beim Sprung.
Weil die Amerikaner damals über neue, noch nicht "zertifizierte" / für alle erhältliche Stäbe verfügten, musste Robert Seagren/USA mit einen Stab der "älteren" Generation springen, und Wolfgang Nordwig/DDR gewann.
Es ist in meinen Augen ein Gebot der Fairness, dass alle Sportler (auch anderer Sportarten!) gleiche Bedingungen beim Austragen ihrer Wettkämpfe haben müssen.
Im Falle Rehm wäre diese "Gleichheit" nur gegeben, wenn die anderen Bewerber über genau das Gleiche (Material, Konstruktion, Länge, ...) verfügen. Offensichtlich ist es hier (bei den Prothesen) aber schwerer (oder unmöglich?) diese Gleichheit (bis zu einen vorher bestimmten Termin!) zu garantieren.
Für mich ist der Rehm-IPC-WR dennoch frappierend; als ich ihn dieses Jahr in Dessau (bei relativ miesen Bedingungen) springen sah, fiel mir Ralph Bostons Bemerkung zu Klaus Beer (OS 1968), zu Beamons 8.90-m-Satz, ein: Das ist nicht s p r i n g e n , das ist f l i e g e n.
(Und der Franzose Lavillenie ist eher ein Artist am Stab - dem mal ein Sprung gelingt und mal nicht. )
H. Klimmer / sen.