23.10.2015, 13:48
(21.10.2015, 10:18)lor-olli schrieb: Naja, müsste man in der Aussage vielleicht konkretisieren. Eins stimmt bezüglich der gesundheitlichen Gefahren, solch hohe wie die genannten Laktatkonzentrationen sind im untrainierten Zustand sehr riskant (Kreislaufversagen, habe ich bei einem überehrgeizigen Jugendlichen miterlebt, "Blau" war er nicht nur sprichwörtlich).Also Kreislaufversagen kann auch bei viel geringeren Laktatwerten vorkommen. Die meisten Toten bei den Straßenläufen haben vermutlich Werte klar unter 5 mm/l aber eben irgendein HKS Problem oder zu viel Wasser getrunken.
Ich wundere mich, dass hier unter Fachleuten immer noch so geschrieben wird, als sei das Laktat die Quelle allen Übels.
Soweit ich weiß, haben neuere Untersuchungen das nicht bestätigt. Hohe Laktatwerte sind ein zeichen für intensive Belastungen mit im Schnitt höherem anaeroben Anteil je höher der Lactatwert. Aber dass das Lactat Probleme DIREKT verursacht konnte meines Wissens nicht nachgewiesen werden - weder für den Muskelkater noch für die meisten anderen Probleme.
Ach so, und auch wenn die zweite Hälfte über 400 oder 800 anstrengender ist, so ist sie bei vernünftiger Einteilung in einem Lauf auf PB im Normalfall AEROBER. Das Lactat steigt weiter an, weil es kumuliert und nicht schnell genug umgewandelt werden kann (weshalb es auch nach dem Lauf noch ansteigt). Aber der Stoffwechsel an sich hat in der zweiten Hälfte einen höheren aeroben Anteil.
Weshalb die Steher typen eben hintenraus aufgrund ihrer besserren Aeroben Ausdauer (bzw Überdistanzausdauer, spezuieller Ausdauer) die Sprintertypen oft holen bzw auf der 2. Hälfte weniger verlieren.
Was imo am Ende auf den 400 und 800 passiert, ist eine Art muskulärer Zusammenbruch. Für mich hat es sogar Gemeinsamkeiten mit den muskulären Problemen im Marathon - nur quasi im Zeitraffer. allerdings ist dei Faserverteilung sicher anders. Und: Such wenn das richtige Anfangstempo im Marathon entscheidend ist, so ist das etwas weniger delikat als bei 400 oder 800. Auch wenn es bei allen Strecken um wenige Sekunden pro km geht, so kann man beim Marathon korrigieren - über 400 dagegen kaum, über 800 schwierieg (und in beiden Fällen mit der Gefahr zu viel rauszunehmen und
Ehrlich gesagt weiß ich gar nicht, ob die 400 bei perfekt getroffener Einteilung so viel härter anfühlen müssen als die 800 (bin beides schon häufiger gelaufen). Es ist aber einfach über 400 schwieriger, den Split zu treffen und bei dem hohen Tempo locker zu bleiben, dazu werden die 400 öfter (Im Zehnkampf in der Staffel etc) von Läufern gelaufen, die keine Spezialisten sind. Deshalb werden die 400 viel häufiger zu schnell angelaufen - und dann werden sie deutlich härter.
(21.10.2015, 10:18)lor-olli schrieb: Die Frage ist allerdings, ob ein Untrainierter ohne Raubtier im Rücken solche Werte überhaupt erreichtOrder er joggt es eben zu Ende. Diese Panikmache ist vollkommen unangebracht. Das gibt es ja mittlerweile auch bei vielen Laufanfängern bzgl hoher Pulswerte. Die denken dann idotischer Pusuhrpropaganda, sie erreichen 200 Herzschläge/min und 5 min später wären sie tot., meist werden in der Regel schon wesentliche geringere Werte die "Beine wegziehen" und er erreicht das Ziel nicht.
Und mal grundsätzlich: Der Tod erwartet uns alle - mal früher, mal später. Ich kann mir viel schlimmeres vorstellen, als auf der Bahn oder der Straße zu sterben.
Gruß
C