(22.09.2015, 20:29)Hellmuth K l i m m e r schrieb:(17.09.2015, 16:18)Gertrud schrieb: Nicht geheimnisvolle Orte, sondern "geheime Orte" müsste der Titel sein. Da greift man mich hier an! ...Ob man sie, die "großen Brüder aus dem Osten", z.B. auch in die Unterdruckkammern ließ, weiß ich nicht.
Durfte der "große Bruder" aus dem Osten eigentlich dort auch trainieren?
Gertrud
Bei meinen (wenigen) Aufenthalten in Kienbaum (als Trainer, nicht als Sportler) sah ich kaum sowjetische Sportler.
Die hatten in Sotschi am Schwarzen Meer, nahe dem Flughafen Adler, infrastrukturell bestens angebunden, ein v i e l besseres (Freiluft-)Trainings-Camp als wir in Kienbaum. Hier bereiteten sich alle Spitzenathleten unter tropischen Bedingungen im März/April vor.
Aber sicher wären Sie, Gertrude, auch in dieses TL n i c h t gefahren.
H. Klimmer / sen.
Sie müssen unterscheiden. Ich selbst habe immer an TL der Nationalmannschaft teilgenommen, weil ich Geselligkeit mit vielen Witzen und Spaß liebe. Auch mit Beate Peters und Steffi Storp waren wir oft im TL z. B. mit Edward Harnes, einem heute noch befreundeten Trainer. Ich selbst habe auch ähnlich wie in Kienbaum als Athletin gelebt: im Keller der Kraftraum, gegenüber auf einem mir zur Verfügung gestellten Grundstück mit einem von meinem Bruder angefertigten Kugelstoßkreis. Die Küche war direkt neben dem Kraftraum unten im Keller nur für mich, aber eben ohne diese vielen anderen Athleten und Trainer.
Zur Zeit trainiere ich ein LA-AG und daraus einen Jungen, der auch wöchentlich ein paar Extra-Schichten ganz allein in meinem Kraftraum einlegt, wo ich so manche neue Übung konzipiere. Letztens sagte er mir: "Am liebsten trainiere ich allein mit ihnen. Da kommt am meisten dabei heraus!" Wissen Sie, ich lasse Vielfalt einfach zu. Ich kann mir sehr gut vorstellen, mit einem ehemaligen Trainer aus der DDR sehr gut in einem TL zu harmonieren, weil wir beide sehr kreativ gestrickt sind (und auch beide immer nüchtern und rauchfrei sind! ).
Diese TL mit zig Trainern liebe ich gar nicht. Ich brauche unheimlich meine Ruhephasen, wo man nicht an jeder Ecke auf andere Athleten und Trainer stößt. Ich war noch nie permanent ein "Rudelmensch". Ich liebe auch eigentlich mehr die fachlichen Gespräche in kleinem Kreis.
Ich bin so, dass ich heute in jedem Moment das tun möchte, was ich für mich als richtig empfinde. Ich werde nicht gerne "ferngesteuert"! Ich verbringe die Zeit, die mir noch bleibt, nach meiner Ansicht sehr effektiv. Springen Sie doch einfach mal über Ihren Schatten und lassen viele Wege zum Erfolg gelten! Kienbaum muss nicht der Nabel der Welt für alle sein. Ich habe nichts gegen diejenigen, die Kienbaum bevorzugen und sich dort sehr wohlfühlen. Ich würde trotzdem noch für ein Zentrum im Westen für Leichtathleten plädieren, vielleicht mit etwas mehr Ambiente in erreichbarer Nähe!
Gertrud